Reiners Breitarschgazelle 

Vorgeschichte (lat.: Prähistorie oder so ähnlich)
1974 fing es mit einer Kreidler RSHL an, dann folgten eine GT 380 und meine erste (neue) Büffel. Nach einem Ausflug in die Viertakt-Welt, 850 California II, die ich 1982 als Grauimport mit der Bahn und einer roten Nummer im Gepäck selbst abgeholt habe, kam 1987 eine gebrauchte RV 125.
1989 habe ich meine Frau kennen gelernt und es musste was größeres her - meine zweite Büffel Bj. 1977 - aber dauernd war was
zum Schrauben, zumindest nach jeder größeren Tour zu einem Treffen. Das dickste Ding war ein Getriebeschaden in Österreich mit einem „überholten“ Motor. Wir mussten sie später mit einem LKW holen. Das aber war eine Gruselgeschichte für sich!
1994 folgte eine GS550D (Bj. 1977), vom Kollegen abgekauft für 1000 DM. Ich war bis zur Probefahrt fest davon überzeugt, dass es die 750er wäre - sie war immer so geparkt, dass man nur den schlechten, symbol-losen Seitendeckel sehen konnte.
Aber für 1000 DM diskutierte ich nicht. Irgendwann, fünf Jahre später, hatte ich die Schnauze voll: Ab 120 km/h immer Kribbeln in den Händen, obwohl 170 km/h möglich wären und irgendwann waren für uns auch 50 PS zu wenig, von der ständigen Überladung mal abgesehen: Nur Zahnbürste und Kreditkarte reichen zwei „Leichtgewichten“ wie uns einfach nicht aus zum Zelten!
Die Breitarschgazelle
„Wir sollten mal eine größere haben.“ - „OK, nächstes Jahr.“
14 Tage später war das „Jahr“ um, ich um 4500 DM ärmer (stimmt nicht, habe noch 500 DM für die 550er gekriegt) und die 87er GS1100G stand vor der Tür. Wir haben sie „Breitarschgazelle“ getauft. Sie hatte etwa 54 Tkm auf der Uhr, und 2001 waren es mehr als 70 Tkm.
Das einzige, was sie hatte, war eine rutschende Kupplung beim Kauf. Aber der Vorbesitzer hatte schon neue Scheiben gekauft und dazugegeben. Das Austauschen war kein Akt, dazu ein Ölwechsel, einen Satz neue Metzeler, das war's. Und lief und lief ... wie ein Ford Granada.
Ein Freund sagte 2003 mal: „Da musste den Motor mit'm Hammer ausmachen...“

Und 2017 geht es weiter ...
Lange hatte ich die Dicke vernachlässigt, aber 2017 machte ich mich wieder über sie her - denn ja, ich hatte sie immer noch! Allerdings war sie in einem bedauernswerten Zustand.
Vor vier oder fünf Jahren tauschte ich schon mal die Gabel-Simmeringe und bei der Gelegenheit gleich das rissig aussehende Vorderrad, was dann, neu besohlt, in einer Ecke im Büro stand.
Jetzt erneuerte ich den Spiegel, den sie zertrümmert hatte, als sie gegen mein Haus stürzte. Auch die Batterie und eine neue Lampe musste her, denn der Reflektor der alten H4 war verrostet. Dank WD40 - ein geniales Teufelsszeug - habe ich so manches gangbar bekommen: Drosselklappenwellen, Chokewelle, und vor allem den Tankverschluss. Ich hatte schon an den Schlüsseldienst und große Bohrer gedacht, doch nach vier Tagen beharrlichen Einjauchens ging es plötzlich, wie einst im Mai!
Jetzt blieb nur noch der Hauptbremszylinder, an dem der Kolben irgendwie fest gegangen war. Alles andere, so hoffe ich, wird gut werden. Muss es auch, denn die TÜV-Plakette sagt irgendwas von 09 ... !

Kontakt: Reiner

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