Guido und Berta sind unzertrennlich

Hallo Leute,
ich stöbere schon eine Weile auf GS-Classic, weil ich bereits an fast allen Maschinen geschraubt habe, die hier erwähnt werden. Ich selbst bin Saarländer, genauer in Saarlouis geboren, und wohne seit 14 Jahren in Frankreich nur etwa 800 m hinter der französischen Grenze.
Ich habe KFZ-Mechaniker gelernt und von 1979 bis 2005 hauptsächlich an SUZUKI gearbeitet. Aus dieser Erfahrung heraus kann ich sagen, dass die größte GS auf Grund ihrer Entwicklungreife das Beste ist, was Suzuki jemals gebaut hat. Ausgereift und quasi unkaputtbar.
Guidos GS1100G
  
Einmal im Leben mit dem SUZUKI-Virus infiziert, lässt er dich nicht mehr los. Hier stelle ich euch meine 1987er GS 1100 G vor, die ich "Berta" genannt habe und die schon lange an meiner Seite ist.
Motoransicht
Berta hat nie irgendwo auf der Straße gelegen, was ihren Zustand erklärt.  Sie läuft auch heute noch im Alltagsbetrieb und hat mich nur 1995 einmal wegen einer defekten Lichtmaschine im Stich gelassen - ein allgemein bekanntes Problem. Übrigens werkelt seitdem eine LIMA der GSX 400 in meinem Motor. Denn, was die wenigsten wissen: SUZUKI hat bis ca. 1988/89 nur zwei Sorten Statoren verbaut, die sich lediglich in der Anzahl der Spulen und Kabellängen unterschieden. Allerdings hat man in Sachen Haltbarkeit über die Jahre einiges getan (z.B. Isolierlack verbessert).
2002 hat Berta bei ca. 99.000 km eine Motorüberholung bekommen, die eine schöne Stange Geld verschlang.
Als mein Anlasser 2007 trotz neuer Batterrie nicht mehr so richtig drehen wollte, ging ich ohne große Hoffnung auf neue Kohlen zum örtlichen Bosch-Händler. Man stelle sich mein Gesicht vor, als dieser mir nach Durchsicht des Kataloges in der Größe einer Bibel mitteilte, dass ich eine originale Ankerplatte für den Anlasser für nur 40 Euronen bekommen könnte! 
Eingetragene Anbauteile sind eine Motoguzzi California II Scheibe, ein Sonderlenker und die BSM 4-1 Auspuffanlage. Die alte hatte 1995 lose Prellbleche und brachte immensen Leistungsverlust. Sie hat so gescheppert, dass dir jeder nachgeschaut hat. Eine Originale war damals schon unbezahlbar.
Mittlerweile ist 2013, meine Dicke hat 150.000 km auf dem Buckel und fängt an zu kränkeln. Sie säppelt bei Vollast Öl aus dem Luftfilter, was nichts Gutes heißen kann. Vielleicht hat der Zylinderschleifer damals keine besonders gute Arbeit abgeliefert.
Wie dem auch sei, sie ist mein erstes Motorrad und wird auch mein letztes bleiben, koste es was es wolle. Denn sie läuft, schnurrt wie ein Kätzchen und fühlt sich beim Fahren wie ein Neumotorrad an.

Ich grüße alle SUZUKI-Verrückten und freue mich, nicht der Einzige zu sein.

Kontakt: Guido

[Start]