Umbau der GS 750 auf 850 ccm

Um einer GS 750 ein wenig "Beine zu machen", bietet sich dank des SUZUKI-Baukastensystems der Umbau auf 850 ccm an. Mit dem Aufbohren der Zylinder und Montage neuer Kolben ist es dabei nicht getan. 
Besser ist es, die Zylinder und den Kopf der GS 850 zu verwenden. Dabei muss man jedoch ein paar Kleinigkeiten beachten:
   
Anpassung des 750er-Motorblocks
Die GS 750 ist im Kurbelgehäuse relativ eng ausgeführt. An den äußeren Zylindern (Nr. 1 und 4) erkennst Du scharfe Kanten (rote Pfeile). Damit die Zylinderbank der GS 850 in den Motorblock passt, müssen diese nachgearbeitet werden. Dies geht am Besten mit einem elektrischen Schleifgerät (z.B. Dremel) oder der guten alten Bohrmaschine und einer biegsamen Welle.
Aber Vorsicht: Ist die Kurbelwelle eingebaut, muss alles gut abgedeckt werden, damit keine Späne ins Kurbelgehäuse fallen.
   
Der fertige Motorblock
ist auf diesem Bild zu sehen. Die blau markierten Bereiche sind sauber abgetragen worden. Jetzt passt die Zylinderbank. 
Beim Einbau müssen natürlich die Fuß- und Kopfdichtungen der GS 850 verwendet werden.
Sicherheitshalber sollte man nochmals überprüfen, ob die Dichtungen auch zu den Ölkanälen des Blocks passen und diese nicht teilweise abdecken. Möglicherweise muss mit einem scharfen Messer nachgearbeitet werden.
   
Verwendung des GS 750 Zylinderkopfs
Der 750er Zylinderkopf passt zwar auf den 850er Block, ihm fehlt jedoch ein zusätzlicher Flansch am Steuerkettenschacht. 
Das funktioniert, solange man den Motor nicht leistungssteigert, also die Kompression durch Planschleifen wesentlich erhöht. Maximal 0,1 mm Planschleifen sind in Ordnung. Sonst kommt es zu Ölverlust an dieser Stelle. 
   
Verwendung des GS 850 Zylinderkopfs
Will man auf "Nummer sicher" gehen oder mehr Leistung haben (z.B. Planschleifen bis 1mm, größere Ventile, größere Ansaug- und Auslasskanäle, eventuell eine scharfe Nockenwelle) sollte man auf den 850er Kopf zurückgreifen.
Der hat einen Flansch, der durch eine M6-Schraube gesichert wird und bleibt auf alle Fälle öldicht.

Dieser Beitrag basiert auf einer Beschreibung von Schibi von der Website m-j-s-motorbox.de, der mir die freundliche Genehmigung gegeben hat, das Material zu verwenden. Natürlich kann für den Umbau keine Gewähr gegeben werden. Die Anwendung erfolgt wie immer auf eigene Gefahr.
© Michael (24.03.05 )    [Start]