Allgemeine Tipps gegen den "Elektrowurm"

Ist in der Elektrik der berühmte Wurm drin, werden die Leitungen, Kabel oder Stecker heiß, die Isolierung schmilzt und im schlimmsten Fall fängt die ganze Sache an zu brennen. Kommt es zum Elektro-Gau, hat das seine Gründe - und die heißen "zu hoher Strom" oder "zu hoher Widerstand". Ursachenforschung steht daher an erster Stelle.

Falsche Sicherungen
Ein zu hoher Strom kann fließen, wenn beispielsweise die Sicherung durch eine mit zu hohem Ampere-Wert ersetzt wurde. Es soll auch schon Fälle gegeben haben, wo Sicherungen mit Draht, Alufolie oder soliden Schrauben "repariert" wurden. Davon sollte man tunlichst die Finger lassen und stets Reservesicherungen mitführen.

Masseschluss
Strom ist ein fauler Geselle und er sucht sich immer den leichten Weg vom hohen Spannungsniveau hin zur Fahrzeugmasse. Ist ein Bauteil oder eine Leitung defekt, dann kann es zum Masseschluss und damit zu sehr hohen Strömen kommen. Die fragliche Stelle muss gefunden werden. Ein Bruch des Kabelbaums ist beispielsweise im Bereich des Lenkkopfs sehr wahrscheinlich. Auch kann die Isolierung beschädigt sein und die Leitung hat Kontakt zur Fahrzeugmasse. Keinesfalls sollte man das Problem mit einer stärkeren Sicherung beheben.

Übergangswiderstand
Muss sich ein hoher Strom über eine Stelle quälen, die ihm einen hohen Widerstand entgegensetzt, dann tritt ein ähnlicher Effekt auf, es kommt zu Hitzeentwicklung. Das passiert bei lockeren Schraub- oder Steckverbindungen, Korrosion und gebrochenen Kabeln. Auf die Spur kommt man diesen Problemen, indem man den Spannungsverlust entlang der Leitungen bzw. vor und nach der Verbindung misst.
Verbindungen sollten daher sauber, blank und fest sein. Ziehe daher nach der Reinigung die Schrauben nach und biege die Steckverbinder vorsichtig nach. 
Oft ist der Übergang zwischen Kabel und Kabelschuhen auch beeinträchtigt - hier lauert Korrosion oder das Kabel wurde geknickt und ist teilweise gebrochen. 

Schlechte Lichtleistung
liegt oft an vergammelten Steckverbindungen, weiß Werner. Insbesondere an Enduros vergammeln gerne die Steck-Verbindungen. Also am Besten diese Kabelschuhe abzwicken und neue montieren.

Auswechseln der Teile
Sind Kabel oder Stecker einmal hinüber, hilft nur noch das konsequente Auswechseln. Einzelne Leitungen kann man nachziehen (besonders Masseleitungen). Wenn aber mehrere Kabel zusammen gebacken sind, sollte man den Kabelbaum ersetzen. 
Auch neue Kabelschuhe bringen Abhilfe und Werner hat dazu einen Tipp: Er verwendet keine isolierten Kabelschuhe, sondern blanke. Bevor diese montiert werden, sollte man die Kabelenden verzinnen.
Wenn das jedoch Kabel oxidiert ist, also grün oder schwarz angelaufen, hält darauf kein Lot. Mit Hilfe von Lötwasser (= verdünnte Säure zum Löten von Zink-Regenrinnen) und Wärme werden die Enden wieder sauber. Die Enden mit Lötwasser beträufeln oder diese in das Lötwasser tauchen und den heißen Lötkolben dran halten, mehrmals wiederholen bis die Drähte blank sind. Zum Dosieren ist eine 10ml-Spritze ohne Kanüle gut geeignet.
Nach dem sorgfältigen Verquetschen werden diese zusätzlich mit dem Kabel verlötet. Dann kann man sie mit Klebeband isolieren oder besser vorher eine Form-Isolierhülle oder einen Schrumpfschlauch über das Kabel ziehen.

All das macht natürlich nur Sinn, wenn die Ursache für die Elektrik-Probleme gefunden wurde. Defekte Bauteile wie beispielsweise der Lichtmaschinenstator oder der Regler müssen mit auf den Müll.

© Michael (07.06.12 )    [Start]