Gabelstandrohre
reparieren
Nach langen Jahren harter Arbeit sind die
Standrohre der Telegabel oft am Ende. Dann kann man
sich glücklich schätzen, wenn noch Ersatz aufzutreiben
ist. Besonders übel wird es, wenn auf der Oberfläche
Beschädigungen durch Steinschlag vorhanden sind oder
sich sogar hässliche Rostpickel gebildet haben. Dann
wird ein neu eingebauter Dichtring nicht lange dicht
bleiben. Bevor man aber die alten Schätzchen
entsorgt, gibt es einen Trick, wie man sie rettet und
seinen Geldbeutel schonen kann. Den hat Werner
beschrieben.
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Standrohre ausbauen
Den Ausbau der Standrohre soll hier nicht im
Detail beschrieben werden, sondern nur das
allgemeine Prinzip:. Zuerst wird das Rad
ausgebaut, das vordere Schutzblech und die
Bremszangen demontiert und die Klemmungen der
Gabelbrücke gelöst. Nun kann man die Gabelholme
nach unten aus der Gabelbrücke ziehen. Nach dem
Ablassen des Öls muss die Sechskantschraube am
unteren Ende des Tauchrohres gelöst werden. Das
geht mit Spezialwerkzeug (1), (2) oder mit ein
wenig Glück auch mit noch eingebauter Feder. Nach
dem Lösen der Verschlusskappe lassen sich Feder
und Standrohr aus dem Tauchrohr ziehen. |
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Oberfläche säubern und
reparieren
Zunächst muss die Oberfläche der Standrohre
wieder einwandfrei glatt gemacht werden. Dazu mit
Schleifvlies, Schmirgelleinen oder einer feinen
Feile alle Grate und Rost (A) entfernen. Dann
die sauberen Vertiefungen mit Sekundenkleber (B)
ausfüllen. Das geht meist nur bei Raumtemperatur,
sonst wird der Kleber nicht fest. Anschließend den
überstehenden Kleber mit einem feinem Abziehstein
(gibt's im Werkzeughandel bzw. bei vielen
Versandhändlern) oder mit einer feinen Feile (z.B.
Nagelfeile) glätten. Habt ihr gut gearbeitet,
sollte das Ergebnis nun wieder einige Zeit halten. |
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Telegabel einbauen
Fast geschafft. Nun müsst ihr beide Gabelholme in
der gleichen Höhe an die obere Gabelbrücke
klemmen, die Radachse, das Schutzblech und
eventuell den Stabilisator montieren. Erst wenn
alles fest ist, könnt ihr die Gabelholme an der
unteren Gabelbrücke klemmen. Was gerne
übersehen wird, ist es, die Flucht der Gabelholme
zueinander zu prüfen. Sonst ergibt sich beim
Einfedern ein großer Widerstand und die Gabel
verschleist schneller. Mit welchem
Hilfsmittel das geht, ist unten beschrieben.
Stimmt die Flucht, entfernt die Radachse und baut
das Rad und die Bremse wieder ein. |
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Zur Prüfung der Flucht der Gabelholme ist lediglich
ein Flachstahl (ca. 8 - 10 mm stark, 120 - 150 mm
breit , mit geeigneter Länge) erforderlich. Anstelle
eines Flachstahls kann man auch eine
Feinsteinzeug-Fliese bzw. ein Teil davon genommen
werden, denn Feinsteinzeug ist meist geschliffen.
Ebenso eignet sich Granit oder Kalkstein für den
Innenbereich. Dieses Hilfsmittel legt man an die
Standrohre. Sie sind einwandfrei parallel, wenn sich
das Hilfsmittel nicht diagonal kippen lässt. Kippt es
jedoch, muss die Ausrichtung der Gabelholme korrigiert
werden. Dazu löst man die untere Klemmung, fixiert das
Rad mit den Beinenund dreht solange am Lenker, bis
kein Kippen mehr festzustellen ist. Kommt man
jedoch so nicht zum Erfolg, sind wahrscheinlich die
Standrohre krumm und müssen trotz all der Mühe ersetzt
werden.
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Die Idee zu diesem Artikel und die unteren Bilder stammen von Werner, der mir die freundliche
Genehmigung gegeben hat, seine Erfahrungen hier zu
veröffentlichen.
© Werner, Michael (17.11.20
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