Durch
die Reibung altert in der Telegabel das Dämpferöl
und es sammelt sich Abrieb von den sich gegeneinander bewegenden
Metallteilen. Alle paar tausend Kilometer muss man
daher das Öl wechseln.
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Altes Öl ablassen
Am unteren Ende der Telegabel befindet sich eine
kleine Ablassschraube, die geöffnet wird.
Vorsicht: Die kleine kupferne Unterlegscheibe
nicht verlieren und gut aufbewahren.
Durch Pumpen der Telegabel am Lenker wird diese
grob entleert. Natürlich muss das Öl mit einem
Gefäß aufgefangen werden, um später an
Altöl-Sammelstellen entsorgt zu werden.
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Gabel spülen
Ein Teil des alten Öls und des Abriebs bleibt in
der Telegabel erhalten und sollte etwa alle 15.000
km ausgespült
werden. Am besten geht das indem man das Standrohr
ausbaut (wie gezeigt). In eingebautem Zustand
schraubt man die Ablassschraube wieder ein und
füllt in die Gabel entweder einfaches Motoröl,
Kerosin oder Diesel - jedoch keinen Verdünner.
Mit eingebauten Federn und montierter
Verschlussschraube wird die Gabel wieder gepumpt
und schließlich die Flüssigkeit wieder
vollständig abgelassen.
Die letzten Flüssigkeitsreste kann man durch
einem weiteren Spülvorgang mit frischem Öl
entfernen.
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Neues Gabelöl einfüllen
Die Ablassschraube wird mit dem (möglichst neuen)
Kupferring wieder unten in die Telegabel
eingeschraubt und die obere Verschlussschraube
entfernt.
Jetzt kann Gabelöl in der vorgeschriebenen Menge
eingefüllt werden - oder etwas mehr, wenn später
der Stand reguliert werden soll. Geeignet ist
entweder eine 50/50% Mischung aus HD 10-30
Motorenöl und Automatikgetriebeöl (ATF) oder
spezielles Gabelöl mit einer Viskosität von etwa
SAE 5 - 15.
Tipp: Wenn man dem Gabelöl einen
kräftigen Schuss (ca. 5-10%) Molykote A beigibt,
verbessert sich das Ansprechverhalten und der
Verschleiß wird drastisch herabgesetzt.
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Ölstand regulieren
Wer es besonders gut meinen will, sollte in beiden
Holmen exakt den gleichen Ölstand (H) einstellen,
der in den Service-Handbüchern vorgeschrieben
ist.
Das nötige Spezialwerkzeug kann man sich einfach
herstellen. Alles was man braucht, ist eine
gedrehte Scheibe, die mittig eine Bohrung für ein
dünnes Rohr hat. Die Länge des Rohres entspricht
dem Ölstand und lässt sich variieren. Gehalten
wird das Rohr über eine seitliche
Klemmschraube.
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Oben
am Rohr befestigt man einen Kunststoff- oder
Gummischlauch und eine Handpumpe (z.B. eine große
Spitze aus dem Sanitätshaus).
Setzt man das Werkzeug (wie gezeigt) auf das Standrohr
auf, kann das Öl abgezogen werden. Dabei muss die
Telegabel vollständig zusammengedrückt werden und
genau senkrecht stehen. Auch die Gabelfedern müssen
entfernt sein.
Am leichtesten ist das wieder bei ausgebauten
Standrohren, doch es geht auch, wenn man das Vorderrad
ausbaut und das Motorrad nach vorne kippt. Aber
Vorsicht: Das Motorrad muss gut gesichert sein, dass
es nicht vom Hauptständer rutscht.
Wem die Herstellung des Werkzeuges zu aufwändig
ist, der kann auch mit einem Bandmaß ähnlich wie bei
einem Ölmessstab arbeiten. Um das überschüssige Öl
herauszubekommen, verwendet man einen Holzstab, an
dessen Ende ein kleiner Schwamm befestigt wird.
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