Neue Batterie aktivieren

Irgendwann ist der Saft alle, das gute Stück macht keinen Muckser mehr - eine neue "Batterie" muss her. Auch wenn diese eigentlich ein Akkumulator ist, besteht kein Grund zur Panik, denn das ist auch für Laien einfach, wenn man ein paar Dinge beachtet.
   
Gutes Werkzeug
ist der halbe Erfolg. Hier sind die Dinge, die bei den Arbeiten benötigt werden (von links nach rechts): Gummihandschuhe schützen beim Umgang mit der Säure; der Säureheber gibt den Ladezustand an; beim Befüllen hilft ein kleiner Trichter; Säure und Batterie gibt's beim Händler und ein Ladegerät steht in jeder guten Heimwerkstatt oder beim Kumpel nebenan.
Bevor es los geht, solltest Du Dir einen sauberen, beleuchteten und gut belüfteten Arbeitsplatz suchen. 
  
Vorbereiten
Packe die Batterie vorsichtig aus und achte darauf, dass das Gehäuse nicht beschädigt ist. Überprüfe auch, ob die Abmessungen mit denen der alten übereinstimmen. Welcher Batterietyp für dein Moped geeignet ist, steht in der Bedienungsanleitung oder hier
Jetzt schraubst Du die beiliegenden Klemmschrauben in die Pole ein und - ganz wichtig - entfernst den Transportstopfen vom Entlüftungsanschluß. Das kleine (rote) Ding wird gern vergessen und dann kann die Batterie platzen!
  
Befüllen
Jetzt wird's ein wenig gefährlich. Motorradbatterien werden "trocken" verkauft und die Säure gibt es separat dazu. Beschaffe Dir die richtige Sorte (H2SO4, Schwefelsäure mit einer Dichte von etwa 1,285 g/ml), entferne die Stopfen der Zellen und fülle die Säure  vorsichtig bis kurz vor der oberen Befüllungsmarke (max.) in die Zellen.
Du solltest unbedingt Gummihandschuhe tragen und einen Trichter benutzen. Als Unterlage leistet eine alte Zeitung gute Dienste, falls etwas daneben geht. Sollten Spritzer auf deine Haut kommen, wasche sie sofort mit Seife und viel klarem Wasser ab. Ein Arztbesuch ist vielleicht auch angebracht.
   
Laden
Vor dem Laden, wartest Du etwa eine Stunde. Sollte der Elektrolytstand abgesackt sein, fülle wie oben beschrieben etwas nach. Trocken vorgeladene Batterien haben jetzt lediglich etwa 70-80% ihrer Kapazität erreicht. 
Jetzt kannst Du zum Voll-Laden das Ladegerät an die ausgebaute Batterie anschließen - erst am Minus-Pol und dann am Plus-Pol. Stelle die richtige Batteriespannung (6 oder 12 V) ein. Falls möglich, solltest Du eine niedrige oder normale Ladestufe wählen ( also keinesfalls eine sog. Schnellladung!). 
Der Ladestrom darf die zulässigen Werte (etwa 10% der Batteriekapazität) nicht überschreiten. Das sind beispielsweise bei einer Batterie mit 12 Ah ca. 1,1 - 1,3 A oder im Mittel 1,2 A. Näheres findest Du in der Bedienungsanleitung oder hier). Jetzt erst das Ladegerät einschalten. 
Während des Ladevorgangs, der etwa 12 - 24 Stunden dauert, müssen die Verschlußstopfen unbedingt entfernt sein, denn es bilden sich Gasblasen. Können diese nicht schnell genug entweichen, wird das Gehäuse platzen. Das Gas ist übrigens unter dem Namen "Knallgas" bekannt und ziemlich gefährlich. Bei entsprechenden Konzentrationen und einem Funken kann es heftig detonieren. Also gut lüften und nicht in der Nähe von offenen Flammen oder anderen Zündquellen (Lichtschalter) laden. 
Noch eine Vorsichtsmaßnahme: Wenn beim Laden die Batterietemperatur über 45° ansteigt, muss der Ladestrom auf etwa die Hälfte zurückgenommen werden.
   
Prüfen
Die Ladung ist beendet, wenn sich heftige Gasblasen bilden, der Ladestrom auf ein Minimum zurück gegangen und die Säure bis zur oberen Markierung angestiegen ist. Doch das allein sagt noch nicht viel. 
Um sicher zu sein, sauge mit dem Säureheber aus der ersten Zelle soviel Säure an, dass der oder die Messelemente des Hebers frei schwimmen. Jetzt läßt sich der Ladezustand ablesen. 
Wiederhole die Messung nacheinander bei den anderen Zellen. 
   
Säurestand
Wenn alle Zellen gleichmäßig vollgeladen sind, bleibt nur noch der Säurestand zu prüfen. Ist er zu niedrig, muß destilliertes Wasser (z.B. entionisiert gemäß VDE 0510 und DAB 7) nachgefüllt werden. Ist er zu hoch, kann - nur bei einer neuen Batterie - etwas Säure mit dem Heber abgesaugt werden. In beiden Fällen sollte bei normalen Umgebungstemperaturen die Säure bei der oberen Befüllungsmarke in den Zellen stehen. Danach werden die Verschlußstopfen wieder montiert.  Wichtig: Fülle niemals Schwefelsäure nach, außer sie wurde vorher entnommen oder ist ausgelaufen.
Mit viel klarem Wasser sollten noch Säurereste abgespült und die Batterie gründlich trockengewischt werden. Die Pole und die Klemmschrauben kann man noch dünn mit säurefreiem Polfett beschmieren, dass meistens bei neuen Akkus beigepackt ist. 
Nun ist der Stromspender betriebsbereit und kann in das Motorrad eingebaut werden.

Die weitere Pflege einer Batterie ist eigentlich recht einfach: Im normalen Fahrbetrieb ab und zu den Säurestand prüfen, die Pole von Oxidation freihalten und bei längerem Stillstand entladen/laden.

© Michael (21.03.04 )    [Start]