Technik:
Lampen, Leuchtmittel
Sie
fristen ein strahlendes Leben und hauchen es früher
oder später auch wieder aus. Die Rede ist von den
vielen Lämpchen im Motorrad, die man offiziell auch mit
Leuchtmittel bezeichnet.
Spätestens wenn ewige Dunkelheit einsetzt und sie
ersetzt werden müssen, beginnt man sich für die
kleinen Dinger zu interessieren. Daher hier eine
kleine "Lampenkunde", auf dass euch ein
Licht aufgehe.
Alle Fahrzeuglampen entsprechen der
internationalen R37-Homologation. Damit sind sie
gegeneinander austauschbar - zumindest, wenn man bei
der gleichen Größe und Leistung bleibt.
Apropos Leistung: Die wird in Watt (W) angegeben. Je
höher die verbrauchte Leistung bei konstanter
Bordspannung ist, desto heller sollte das Lämpchen
auch leuchten.
Da in den verschiedenen Ländern unterschiedliche
KFZ-Zulassungsbestimmungen existieren, variieren die
eingesetzten Lampen auch. Beispielsweise hat eine
Suzuki-Blinklampe in den USA typisch 18 W, während
in Deutschland 21 W vorgeschrieben sind.
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Scheinwerferlampen,
Standard
Die klassischen Scheinwerferlampen für
Motorräder sind die "Bilux"-Typen mit
einem Fußdurchmesser von 20 mm und einzelnen
Leuchtwendeln für Fern- und Fahrlicht. Sie
wurden abgelöst durch die R2-Reihe, die einen
integrierten Halter und Anschlüsse für
Kabelschuhe hat. Die Leistungen liegen bei 35/35
W bis 50/45 W.
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Scheinwerferlampen,
Halogen
Wesentlich mehr Lichtausbeute bei gleicher
Leistung versprechen die mit dem Edelgas Halogen
gefüllten Scheinwerferlampen. Sie werden in
modernen Systemen eingesetzt oder nachgerüstet.
Es gibt sie mit Doppelwendeln in R2-Ausführung
und H4-Ausführung mit bis zu 60 W. Die gezeigte
H7-Version findet man in Doppelscheinwerfern,
bei denen Fahr- und Fernlicht getrennt sind.
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Zusatzscheinwerferlampen
Bei Zusatzscheinwerfern (Nebel- oder Fernlicht)
kommen kleine Halogen-Lampen zum Einsatz. Man
unterscheidet je nach Bauform die klassischen
H1- und die etwas neueren H2- und H3-Bauformen.
Sie sind nicht gegeneinander austauschbar, da
unterschiedliche Halter verwendet werden.
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Blinker- und Bremslampen
Die üblichen Blinkerlampen sind die P-Typen
mit einem Fußdurchmesser von 20 mm und
Leistungen von 15, 18 oder 21 W. Die
PY-Sonderform ist gelb eingefärbt und kann
daher in Blinkern mit weißem Glas eingesetzt
werden.
Als Doppelfaden-Birne (z.B. P21/5W) werden sie
als kombinierte Schluss- und Bremslampe
eingesetzt.
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Positionslampen,
Typ R
Die etwas kleineren R-Typen haben einen
Fußdurchmesser von 15 mm und werden in
Positionslichtern, Leselampen oder im Standlicht
verwendet. Sie haben daher nur geringe
Leistungen von 5, 8, oder 10 Watt.
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Positionslampen, Typ
C
Eine ältere Bauform, die man auch heute noch in
sogenannten "Ochsenaugen"-Blinkern
findet, ist die C-Form. Sie werden auch als
Suffitten-Lampen bezeichnet und haben an jedem
Ende einen Kontakt. Es gibt sie ab 5 W bis etwa
21 W, je nach Einsatz.
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Instrumentenlampen
Zur Skalenbeleuchtung in Instrumenten oder als
Signallampen werden meist die T-Formen
benutzt. Bei größeren Leistungen von 5 W haben
sie einen Fußdurchmesser von 9 mm. Die 3-4 W
Versionen haben lediglich einen Durchmesser von
7 mm.
Eine Besonderheit sind die W-Typen: Sie haben
keinen Metallfuß, sondern offenliegende
Kontaktdrähte. Sie lassen sich auf engstem Raum
verwenden, z.B. in der Ganganzeige.
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In fast allen Scheinwerfern werden heute Halogenlampen
verwendet, wobei der Trend zu Systemen geht, bei denen
Abblend- und Fernlicht getrennt sind, d.h.
Scheinwerfern mit Einwendel-Lampen. Halogenlampen
geben je nach Scheinwerfertyp bis zu 45 Prozent mehr
Licht und damit mehr Sicherheit durch die bessere
Ausleuchtung der Fahrbahn.
Doch die Entwicklung geht weiter: So ist heute bei den
H-Reihen die Lichtausbeute um etwa 20 - 30 %
gesteigert worden. Spezielle Ausführungen mit leicht
gelblichem Licht haben im Vergleich zu weißen
Scheinwerferlampen eine geringere Reflexion bei Nebel,
Regen und Schnee sowie eine höhere Signalwirkung, da
sie sich optisch abheben.
Sie sollten aber nicht mit dem französischen, gelben
Lampen verwechselt werden, die in einigen Ländern
vorgeschrieben sind, jedoch unter anderem in
Deutschland nicht erlaubt sind.
Bei Schluss- und Bremslampen geht neuerdings die
Entwicklung hin zu Neon-Leuchtröhren, die ein völlig
neues Lichtdesign ermöglichen. Die roten
Leuchtröhren können in fast beliebiger Form
hergestellt werden und bringen mehr Sicherheit, da sie
deutlich schneller aufleuchten als Glühlampen. Sie
werden zunächst an Autos als zentralen
Bremslicht verwendet. In Zukunft sollen die neuen
Lampen auch gelbes und weißes Licht abgeben und damit
auch für Blinklicht und Rückfahrleuchte geeignet
sein.
Für unsere alten Suzis können sie daher nur bei
extremen Umbauten interessant werden.
Wichtig:
Achtet beim Kauf auf eine Bauartzulassung.
Früher war dies eine Schlangenlinie, kombiniert mit
einer Prüfnummer. Heute tragen die Lampen eine
europäisch einheitliche (E
..)-Markierung. |
© Michael (27.03.04
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