Technik: Getriebe

Das Getriebe ist ein hochkompliziertes Gebilde, obwohl es eigentlich eine einfache Aufgabe hat - nämlich die gegebene Motordrehzahl über einen weiten Geschwindigkeitsbereich anzupassen. Gäbe es nur eine direkte Verbindung zwischen Kurbeltrieb und Hinterrad, wäre die mögliche Geschwindigkeit sehr begrenzt. Daneben kann mit einer entsprechenden Untersetzung ein höheres Drehmoment an das Hinterrad abgegeben werden - und das ist wiederum gut für Beschleunigung und Bergfahrten.
Suzuki-GS haben alle ein gerade verzahntes Aphon-Zahnradgetriebe, das über eine Schaltwalze und Klauen geschaltet wird. Die nötigen Bewegungen kommen über eine Fußschaltung, wobei der 1. Gang stets unten und die folgenden 4 - 5 Gänge nach oben betätigt werden.
   
Das Standardgetriebe
besitzt eine Hauptwelle (1) auf der rechts die Kupplung montiert ist und eine Nebenwelle (2), die zum Kettenritzel des Hinterradantriebs führt. Auf der Hauptwelle sitzen die Abtriebszahnräder (3), auf der Nebenwelle die Antriebszahnräder (4).
Die Klauen der Schaltung schieben die Zahnräder auf den Wellen so hin- und her, dass der Kraftschluss (Pfeil) durch ein Zahnradpaar geht, das ein entsprechendes Übersetzungsverhältnis hat.
   
Das Zwischenwellengetriebe
wird bei G-Modellen eingesetzt. Es besitzt statt des Zahnradpaares für den höchsten Gang eine Untersetzung (5,6) und eine Zwischenwelle (2). Der Kraftfluss geht von der Hauptwelle über die Zwischenwelle und stets durch die Untersetzung, die die Kraft an die Kegelräder des Kardans übertragen.
Im nebenstehenden Bild ist der erste Gang eingelegt und das erste Zahnradpaar ist im Eingriff.
   
Der zweite Gang
wird durch Kraftschluss zwischen den zweiten Abtriebs- und Antriebszahnräder gebildet.
Gezeigt wird im Folgenden das Zwischenwellengetriebe, aber das Prinzip ist bei beiden Getriebetypen gleich - nur das die Kraft über die Neben- bzw. Hauptwelle nach draußen geleitet wird.
Die Zahnräder besitzen meist eine spezielle Oberflächenbehandlung, damit sie beim Einfahren reibungsloser, ruhiger laufen.
   
Der dritte Gang
ergibt sich aus der Schaltung der dritten Abtriebs- und dem Antriebszahnrädern.
Er hat von Haus aus ebenfalls die spezielle Behandlung, für besseres Einfahren der Zahnrad-Oberflächen.
   
Der vierte Gang
liegt an, wenn das zweite und dritte Abtriebs- sowie das zweite Antriebszahnrad in Eingriff gebracht wird.
"Einmal vor und zurück" gewissermaßen - durch diesen Trick baut das ganze Getriebe etwas schmäler.
   
Der fünfte Gang
ist hier der größte und letzte. Dabei wird das angetriebene Untersetzungszahnrad durch Eingreifen in das mit der Hauptwelle verzahnte benachbarte Zahnrad direkt mit der Hauptwelle gekoppelt. Die Zwischenwelle wird einfach übergangen, und der Kraftschluss erfolgt direkt. 
In den technischen Daten von Suzuki wird der Gang daher auch immer als direkter Gang bezeichnet.

© Michael (04.10.03 )    [Start]