Die hier genannten Tipps habe ich selbst und mit Hilfe
von Mario zusammengestellt. Danke Mario!
Benzin im Öl
Ein ganz gemeiner Defekt ist ein undichter
Vakuum-Benzinhahn. Dann läuft der Sprit durch die
Ansaugkanäle in den Brennraum. Bei langer Standzeit
kann es beim Anlassen zu einem "Hydro-Lock"
kommen (der Kolben knallt gegen eine solide Benzinwand)
und das Pleuel wird verbogen. In einem anderen, noch
fieseren Fall rinnt der Sprit am Kolben vorbei und
verdünnt unbemerkt das Öl. Lager- oder Kolbenschäden
sind die Folge.
Also beim Service immer darauf achten, dass bei
abgezogenem Benzinschlauch kein Benzin heraustropft.
Falls ja, nicht mehr fahren, Öl wechseln
(Benzingeruch!) und Benzinhahn-Reparaturkit (z.B. Louis)
einbauen.
Bremsbeläge
Original-Bremsbeläge von Suzuki sind teuer, aber gut.
Einfache von Louis oder Polo taugen auch, sollten aber
nicht zu heftig gefordert werden und halten nicht sehr
lange. Eine gute Alternative sind die von Lucas, die
nach einer Einlaufzeit von ca. 100-200 km wunderbar
dosierbar sind und die Bremsleistung ist spürbar
besser.
Bremsschläuche
Die meisten GS-Modelle sind schon mit Stahlflex-Leitungen (Lucas,
Spiegler etc..) ausgerüstet und das ist gut so, denn
der Druckpunkt ist viel besser. Außerdem sollte man die
Original-Gummischläuche nach ein paar Jahren sowieso
wechseln.
Drehzahlmesserantrieb
Ziemlich leicht kann der Drehzahlmesser ausfallen, weil
der Mitnehmerstift am Drehzahlmesserantrieb abschert.
Sieht erst ganz harmlos aus, ist dann aber eine Menge
Geschraube, weil der Drehzahlmesserantrieb sinnigerweise
unter der Nockenwelle liegt. So muss die Steuerkette
entspannt und die Nockenwelle gelöst werden, um das
verdammte Ding heraus und das Neue herein zu bekommen.
Elektrik
Nach 22 Jahren muss man allgemein auf die Elektrik ein
Auge haben. Da ist hier mal die Isolierung brüchig und
da hat sich etwas durchgescheuert. Auch die
Steckkontakte sind meist korrodiert.
Ersatzteile
Ein Tipp sind holländische Suzuki-Händler, die
Ersatzteile oft um einiges günstiger anbieten. Die
Händler bemühen sich auch noch, ältere Motorräder zu
erhalten.
Viele der Umrüstteile für die Suzi gibt es auch bei
der Firma "Bike
Side". Die stellen einem einen kleinen Katalog
zusammen, der speziell auf die GS Modelle ausgerichtet
ist.
Gabeldichtringe
verschleißen leider viel zu schnell. Die Nachrüstringe
aus dem Angebot von Louis, Gericke und Co. sind durchaus
brauchbar. Nach dem Einbau sollte man zwischen Gleitring
und Staubkappe eine Fettpackung schmieren. Dann können
festgebackene Insekten die Ringe nicht so leicht
schädigen. Der feine Fettfilm, der sich auf dem
Standrohr bildet, stört kaum und schützt noch die
Verchromung.
Instrumente
Den Drehzahlmesser oder Tacho muss man manchmal tauschen,
weil die Dämpfung der Nadel hinüber ist. Scheint wohl
eine Schwäche der GS Instrumente zu sein. Statt eines
Neuteiles sollte man sich erst an einen Tachodienst
zwecks Reparatur wenden.
Kaltstart
Eine andere Schwäche der GS 750 ist ihr ziemlich
mimosenhaftes Verhalten nach dem Kaltstart, wobei man
die Suzi schon fast als eines der unhandlichsten
Thermometer der Welt bezeichnen könnte. Je kälter die
Nächte, um so länger muss die Frühgymnastik, sprich
das Warmlaufen im Stand sein. Sieht man einem
Hochleistungssportler ja auch nach, wenn er sich
vorsichtig warm machen muss, um sich nicht zu verletzen.
Wenn die allmorgendlichen Turnübungen aber dermaßen
ausarten, das man sich seinen Wecker 'ne halbe Stunde
eher stellen muss, um pünktlich bei der Arbeit zu sein,
dann muss etwas geschehen.
Abhilfe brachte ein Vergaser-Reparaturkit und das genaue
Einstellen der Höhe der Vergaserschwimmer. Zusammen mit
der kontaktlosen Dyna-S Zündanlage, die man nur
empfehlen kann, beschränkt sich die morgendliche
Frühgymnastik dann auf die Zeit, die man zum
Abschließen der Garage, zum Aufsetzen vom Helm und zum
Anziehen der Handschuhe braucht.
Knacken im Lenkkopfbereich
Leises Knacken beim Überfahren von Unebenheiten oder
beim Bremsen deutet auf Spiel des Lenkrohres hin. Hier
wird die Reparatur kompliziert. Kegelrollenlager mit
Innenuntermaß von guten Lagerherstellern sorgen
für Ruhe.
Kolbenringe
Ein hoher Ölverbrauch kombiniert mit Klingelneigung
deutet auf Ölkohleablagerungen im Verbrennungsraum hin.
Neben verschlissenen Ventilschaftdichtungen
können auch die Kolbenringe ihre Spannung verloren
haben. Hier hilft oft nur das Wechseln der Ringe, denn
bei mittleren Kilometerleistungen sind Kolben und
Zylinderlaufbahn immer noch in gutem Zustand und können
weiterverwendet werden. Trotzdem Einfahren nicht
vergessen!
Kopfdichtungen
aus dem Zubehörangebot setzen sich viel stärker, als
Originalteile. Auch wenn es das Werkstatthandbuch nicht
explizit fordert, sollten die nach kurzer Fahrzeit (ca.
1.000 km) nachgezogen werden.
Kupplungsscheiben
aus dem Zubehör führen oft zu Ärger wegen ruppigen
Einkuppeln, lieber Original oder Lucas (jetzt Delphi)
Beläge einbauen. Diese halten wesentlich länger und
man braucht keine härteren Federn.
Lichtmaschine
Relativ häufig gab es Ärger mit der Lichtmaschine,
deren Spulen im Stator allmählich den Geist aufgeben.
Das dann benötigte Originalteil ist meistens billiger
(!) als Nachbauten.
Wenn eine Phase der Lichtmaschine fehlt und die Batterie
nicht mehr richtig geladen wird, kann auch der
Gleichrichter hinüber sein. Man kann sich ein
gebrauchtes Bauteil besorgen, in dem Gleichrichter und
Regler kombiniert sind ( das sind im Orginal zwei
separate Teile ). Das bringt meist Ruhe.
Motor stirbt ab
Ganz unvermittelt kann der Motor absterben und wenn man
Glück hat, wieder anspringen. Die Fehlerquelle ist
manchmal der Killschalter. Wenn einem nicht so nach
"Killen" zumute ist, sollte man das Ding
einfach überbrücken.
Ölfilterdichtungen,
also die geformten O-Ringe, sollten unbedingt bei jedem
Ölwechsel erneuert werden. Sie verlieren während des
zweiten oder spätestens dritten Einbaus ihre Spannung
und dann läuft der Saft mit hohem Druck auf Motorblock,
Auspuff und Hinterrad (!).
Ölablassschraube
Das Gewinde der Ölablassschraube wird gerne überdreht.
Abhilfe: Einfach eine Nummer größer schneiden und eine
dicke Imbusschraube einsetzen. Kann Jahrelang halten.
Pendeln
Auch wenn die GS 750 für ihr Fahrwerk gelobt wurde,
kommt Pendeln in langgezogenen Kurven vor. Dafür sind
hauptsächlich Lenkkopf- und Schwingenlager
verantwortlich. Fluchtfehler und unrunde Bohrungen
können Fachleute wie Emil Schwarz beseitigen bzw.
nacharbeiten. Umrüsten auf Kegelrollenlager im Lenkkopf
und penibel eingestelltes Lagerspiel bringen sehr viel.
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