SUZUKI GS 550 M Katana

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Lob für das extravagante Aussehen, aber auch Unverständnis erntete Suzuki 1981 wegen der neuen, revolutionären Katanas. Vor allem die große 1100er wurde mit Ausdrücken wie "Knickfisch" oder gar "toter Hecht" belegt. Die kleinere GS 550 M Katana kam beim Publikum eher an. Sie nutzte die Technik der normalen GS 550 E und besaß eine gefällige, originelle Tank-Sitzbank-Linie
In Deutschland wurde sie ab Juni 1981 mit Kettenantrieb und 37 kW (50 PS) ausgeliefert. Optisch eine echte Schau, verfolgten den sportlichen Vierzylinder mit schwarzer Vier-in-Zwei-Auspuffanlage und der orange eingefaßten Sitzbank überall neugierige Blicke .
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Der Antrieb war ein alter Bekannter aus der GS 550 - nicht mehr topmodern, aber immer noch recht gut. In dem Vierzylinder-Reihenmotor arbeiteten zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen über Tassenstößel auf zwei Ventile pro Topf. Die rollengelagerte Kurbelwelle mit 55,8 mm Hub war aus zehn Teilen zusammengepresst. Die Zündung wurde auf eine wartungsfreie, kontaktlose Transistoreinheit umgestellt.
Das leise und drehfreudig arbeitende Aggregat ging munter zur Sache: Ein für damalige Verhältnisse recht gutes Drehmoment von 41 Nm bei 7.500 1/min wurde mit einer, im Vergleich zur "E", leicht gesteigerten Leistung gepaart. Dafür waren die sechs Gänge in der Schaltbox nicht unbedingt nötig, aber bei flotter Gangart recht hilfreich. Aber dank der neuen Gleichdruckvergaser beherrschte sie auch niedrigtouriges Bummeln.
Die Gabel war mit leicht progressiven Federn ausgerüstet, zunächst in Kugellagern, später in Kegelrollenlagem geführt. Die Schwinge wurde  - Ehrensache bei einer GS - in Nadellagern geführt. 
Zwei in der Basis fünffach verstellbare Federbeine ließen 100 mm Weg zu und es wurde eine vierfache Verstellung der Dämpfung geboten.
Gussfelgen und Scheibenbremsen rundum passten gut zum sportlichen Auftritt der kleinen Katana. Der Tank mit einem Inhalt von 23 Litern und die versammelte Sitzposition mit prima Knieschluss erlaubten heiße Ritte oder lange Touren.
Wer ein problemloses, sportliches Mittelklassemotorrad suchte, war mit der Suzuki GS 550 M bestens bedient und sonnte sich in ihrem Showeffekt. Bis 1983 wurde sie ausgeliefert, das letzte Modell noch mit Anti-Dive-System an der Telegabel und Benzinanzeige.
Doch das Bessere ist stets der Feind des Guten und so stand die 550er immer etwas im Schatten ihrer Zwillingsschwester, der stärkeren GS 650 G mit Kardanantrieb oder gar der "richtigen" Katanas mit dem charakteristischen Entenschnabel.

Fotos: Herzog (für die Veröffentlichung liegt mir die freundliche Genehmigung des Motor-Presse-Verlags vor)
© Text: Michael (04.10.03 )    [Start]