den Wettbewerb im eigenen Hause bestehen - zumal
das neue Styling nicht jeden Fan überzeugten
wollte.
Revival mit Modifikationen am
Motor
Der 448ccm-Motor bekam zwar Gleitlager für die Kurbelwelle verpasst, musste
aber auf das moderne Vierventil-TSCC-System verzichten.
Es blieb bei den zwei Ventilen den beiden
obenliegenden Nockenwellen und der Ausgleichswelle, die die
Vibrationen im Zaum hielt.
Dass der robuste Parallel-Twin damit nicht zum alten
Eisen gehörte, zeigte sich am besseren
Drehmomentverlauf und der viel höheren Leistung von 42-43
PS. In deutschen Landen mussten die Biker aber
wesentlich zahmer zur Sache gehen, denn die GS 450 wurde
mit anderen Nockenwellen auf 27 PS gedrosselt.
Auch mit weniger Kilowatt zog die GS bereits ab 3.000 U/ min gut
durch und ließ ab 5.500 U/min deutlich die Muskeln
spielen, um knapp jenseits von 7.600 U/ min ihr höchstes
(gedrosseltes) Drehzahlniveau zu erreichen. Im richtigen
Bereich betrieben, war der Motor
angenehm ruhig, beschleunigte die GS 450 in etwas mehr als 8
Sekunden auf 100km/h und erreichte mit ihr 147 - 155 km/h
Höchstgeschwindigkeit.
Gelobt wurde die leichtgängige Kupplung und das
erstklassige 6-Gang-Getriebe, bemängelt die schlechten
Kaltstarteigenschaften, die durch den ungünstig
angebrachten Chokehebel auch nicht besser zu handhaben
waren.
Ein Fahrwerk mit Licht und
Schatten
Durch den auf 105 mm verlängerten Nachlauf war die
450er geradeaus deutlich stabiler zu fahren und
verwöhnte den Piloten mit einem längeren Federweg (100
mm) auf der Hinterhand - so konnte man sie sportlich
bewegen, solange die Straße glatt war. Schräglagen bis knapp an die
Reifenhaftgrenze waren dann durchaus drin. Nur auf schlechten
Wegen baute die Telegabel ab und das Vorderrad wurde
wegen der straffen Federungsabstimmung unruhig.
Immerhin ließen sich die Bremsen gut dosieren und
zeigten eine passable Wirkung. Nur die hintere
Simplex-Trommel neigte bei mangelndem Feingefühl zum
plötzlichen Blockieren.
Die GS 450 war auch für
längere Touren gut.
Mit fahrfertigen 189 Kilos war die Neue zwar ein kleines Dickerchen, konnte
aber noch 202 kg Zuladung vertragen. Leider bot der
schmale Tank wenig Platz für einen Tankrucksack Platz
und ließ auch den richtigen Knieschluß vermissen.
Dennoch waren abnehmbare Sitzbank und die sich daraus
ergebende Sitzposition auch für zwei Personen recht gut.
Das galt besonders für die S-Version mit der kleinen
Verkleidung, die den Winddruck reduzierte.
Die Schalter waren bis auf den kombinierten
Blinker-Femlichtschalter praxisgerecht zu bedienen, Tacho und Drehzahlmesser zeigen genau
an und die Kontroll-Leuchten waren gut zu erkennen.
Lange Urlaubsreisen konnten so höchstens durch (kaum
wahrscheinliche) Defekte unterbrochen werden, denn mit
dem schlechten Bordwerkzeug, das im Bürzel
untergebracht war, ließ sich nichts anfangen.
Schlanke DM 5152 - genauso viel, wie die betagte GS 400
- mußte man für das E-Modell anlegen und bekam ein
besseres und noch solideres Motorrad, wenn man kleine
Kompromisse beim Design eingehen konnte.
Aber über Geschmack kann man bekanntlich streiten.
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