SUZUKI GSX 250 SS

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Geht es noch winziger? Oder noch ein wenig quirliger? Das hat sich die Suzuki-Mannschaft wohl 1991 gefragt und für den heimischen Markt eine Mini-Katana geschaffen, die optisch ganz eng an das große Vorbild der frühen 80er Jahre angelehnt war.
So nahmen sie ein topaktuelles Fahrwerk, einen turbinenartigen, wassergekühlten Motor und schneiderten drumherum die Linien des klassischen Silberschwertes  - fertig war die GSX 250 SS.
Es wurde ein ausgesprochen hübsches, in sich stimmiges Bike, das auch für Anfänger die ungebrochene Nachfrage nach Bikes im Retro-Look  befriedigen sollte.
Das offensichtlichste Erkennungsmerkmal der Kleinen war nicht der Motor, denn der sah dem Original dank angedeuteter Kühlrippen recht ähnlich, sondern die modernen Gussfelgen mit nur drei mächtigen Speichen. Sie halfen genauso wie die große Einzel-Bremsscheibe im Vorderrad, Gewicht zu sparen. Und so musste der winzige Vierzylinder nur 160 kg Trockengewicht bewegen.
Im TSCC-Zylinderkopf des öl-wassergekühlten Aggregats waren 16 Ventile am Werk und sorgten bei astronomischen 13.000 - 14.000 Kurbelwellenumdrehungen für 40 PS - nicht schlecht für eine 250er! 
Um die Pferdchen zu mobilisieren, wurde der Motor technisch ausgefeilt. Suzuki machte diese Leistung durch eine hohe Verdichtung, extreme Steuerzeiten und die Batterie aus vier Slingshot-Vergaser möglich.
Der Doppelschleifen-Rohrrahmen und die zwei einstellbaren Upside-Down-Dämpfer im Hinterrad unterstrichen den klassischen Auftritt genauso wie die zweifarbige Sitzbank. 
Suzuki ging mit der kleinen Katana ein kalkuliertes Risiko ein - wie es die Redakteure von "Performance Bikes" 1992 formulierten. Immerhin war Japan damals technikverrückt und aktuelle Konstruktionen wurden morgen schon zu altem Eisen. 
Wer sollte unter diesen Voraussetzungen ein Motorrad kaufen, dessen Grundidee über 10 Jahre alt war? Es waren erstaunlich viele, die die GSX 250 SS unbedingt wollten. Liebhaber, die wegen der Kosten, der Hubraumbeschränkung auf 750 ccm und den restriktiven Führerschein-Bestimmungen niemals eine der echten Katanas bewegen konnten, rissen den Händlern das kleine Bike begeistert aus den Händen. Und so wurde es nach seiner Vorstellung im Mai 1991 der Bestseller für die vier folgenden Monate.

Hier in Europa hat sicher kaum jemand auf diesem Spielzeug gesessen, aber sie muss viel Spaß gemacht haben. Zu dumm, dass man in unseren Landen damals nur auf Hubraum gesetzt und uns das kleine Feuerzeug nie gegönnt hat.

Fotos: entnommen von der Website von Jarmo (http://mysuzuki.home-page.org), der mir dazu die freundliche Genehmigung gegeben hat.

© Text: Michael (04.10.03 )    [Start]