SUZUKI GSX 1100 SR und "Final Edition"
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Beinahe
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Jahrzehnte waren vergangen, seit Hans A. Muth, Hans Georg Kasten
und Jan Olof Fellström von targetDESIGN diese
geniale Idee geboren hatten - die Katana! In
Europa bildete sich eine aktive Szene, die die
alten Silberschwerter am Leben erhielten, aber eine
neue Katana war nur ein Traum.
Dann schrieb man das Jahr 1994 und im fernen Japan
bahnte sich eine Sensation an: Die Wiedergeburt
des ultimativen Sportbikes der wilden 80er - die
GSX 1100 SR. |
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Getragen von der Welle der Retrobikes entschloss man
sich bei Suzuki für den nationalen Markt die alten
Konstruktionszeichnungen wieder hervor zu holen und eine
beinahe echte Replika auf die Räder zu
stellen. Schließlich erfreute sich die Katana auch in
Japan bleibender Beliebtheit.
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So
verpflanzte man einen modernen luftgekühlten
DOHC-Motor in einen Rohrrahmen, der in seinen
Grundzügen schon 1982 die Werkshallen verlies.
Das Vierventil-Triebwerk war zwar zu Höherem
geboren, mußte sich für Japan jedoch eine
Drosselung auf legale 95 PS gefallen lassen.
Positiver Nebeneffekt der Hungerkur: Ein kolossales
Drehmoment von 84 Nm (8,6
mkp) bei niedrigen 4.000 1/min - was für ein Bumms!
Konventionelle 34er Mikuni-Vergaser fütterten vier
schwarzgelackte Zylinder, die zusammen knapp 1100 ccm
verdrängten. Eine moderne Einspritzung hätte
die Optik zu stark beeinträchtigt und ein
geregelter Katalysator war von Gesetzes wegen auch
nicht nötig. |
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Vergessen
war auch die Technik der anderen Katana-Versionen - man wollte
die Echte wiederbeleben. So kam nur ein Rahmen
aus Rundrohren in Betracht, der
Klappscheinwerfer der Mark III wurde nicht verbaut und
die Karrosserieteile zeigten die klassischen Formen der ersten
Jahre. |
Bei
den Bremsen hörte die Nostalgie jedoch auf.
Schwimmende Doppelscheiben und
Mehrkolben-Festsättelzangen vorne sowie eine
effektive Scheibe neuester Bauart im Hinterrad
sorgten für zeitgemäße Verzögerung. Die
Trägerplatten der Scheiben waren in gediegenem
Gold lackiert.
Auch das zwiespältige hydraulisch betätigte
Anti-Dive-System sollte nicht überleben.
Stattdessen wurde ein aktuelle Telegabel mit
verschiedenen Einstellmöglichkeiten spendiert -
selbstverständlich in konventionellem Layout
und nicht als
Upside-Down-Ausführung. |
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Sogar
die Räder, in 19 Zoll vorne und 17 Zoll hinten
ausgeführt, entsprachen mit ihren Fünfspeichen-Gußfelgen
beinahe vollständig dem Original von 1980. Nur
die spätere schwarze Lackierung war ein
Zugeständnis an den Geschmack des kommenden
Milleniums.
Stilsicher wurde die Hinterhand mit einer
Aluminium-Kastenschwinge und mehrfach
verstellbaren Duo-Stoßdäpfern
geführt sowie von einer O-Ringkette in Schwung
gebracht. Die schwarzverchromte, formschöne
4-in-2-Auspuffanlage rundete das Bild gekonnt
ab. |
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Kann an
einer Replika die typische spitze
Halbschalen-Verkleidung, das steil stehende
Scheibchen und die typische
Anzeigeeinheit, in der Drehzahlmesser und
Tachometer kombiniert sind,
fehlen?
Die "Final Edition" besaß diese
Stilelemente genauso, wie den langgestreckten
Tank, die kontourierte zweifarbige Sitzbank und
die tief angebrachten Stummel aus Aluminium.
Ergebnis: Eine sportliche Sitzposition, die Anno
1982 als das Nonplusultra galt und die auch
heute noch - zumindest für Großgewachsene -
optimal für die Kurvenhatz ist. |
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Doch
im Jahre 2000 war entgültig Schluss! Mit der "Final
Edition" kamen die letzten Versionen
auf den Markt. Besonderheiten waren neben der
speziellen Lackierung (Sonic Silver), schwarze Felgen,
schwarzer Motor, Nissin 4-Kolben-Bremsen, schlauchlose
Reifen, eine goldene Kette, die Gabelbrücke mit
eingravierter Seriennummer und - naja - eine
Warnblinkanlage.
Die
meisten der handverlesenen Stücke blieben in Japan,
doch manche gingen in alle Welt und auch in Europa sollen ein paar
ihre Liebhaber gefunden haben.
Der Rest ging leer aus - wenigstens fast. Wer schnell
genug auf die japanische
Website surfte, konnte sich wenigstens einige
atemberaubende Bilder herunterladen und weiterträumen. |
© Michael (04.10.03
) [Start]
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