ausgelegt worden. Zwar war der Radstand gegenüber der
Bimota SB 3 um ca. 3 cm verlängert, aber zusammen mit
dem steilen Lenkkopfwinkel und dem damals modernen 16-Zoll-Fahrwerk
ergab sich eine radikale Handlichkeit. Einige Tester
sprachen auch von Nervosität, an die man sich erst
gewöhnen musste. Nur das Maschinengewicht von immerhin
209 kg (trocken) taugte weniger für schnelle
Kurvenwechsel, als vielmehr für
Hochgeschwindigkeit.
Ein kleines Ärgernis war die Gabel der SB 4. Sie neigte
dazu beim Einfedern zu knacken und gab sich recht störrisch. Erwähneswert ist die nicht parallele Anordnung von
Lenkkopf- und Gabelwinkel, d.h. die Gabel steht steiler
als der Lenkkopf. Erreicht wird das durch eine
asymetrische Anordnung des Lenkrohres von der oberen zur
unteren Gabelbrücke.
Größere Touren waren damit nicht das bevorzugte
Terrain der SB 4, obwohl die Forcella-Italia-Telegabel
mit einem Federweg von immerhin 130 mm glänzen
konnte. Beim hinteren Zentralfederbein standen
für den sportlichen Biker nur 87 mm zur Verfügung und
auch die mager gepolsterte Sitzbank verlangte
Nehmerqualitäten.
Dennoch: Für jeden Fan der italienischen Marke war es
ein Traum, diese Rakete zu besitzen, zu fahren und
natürlich auch beim Stamm-Cafe vorzuführen.
Die SB 4 war als BIMOTA SB 4S auch mit Vollverkleidung
lieferbar. Von der Bimota SB 4 wurden insgesamt nur 272
Stück gefertigt. Davon waren 166 SB4 (84
Komplettfahrzeuge, 82 als Kit) und 106 SB 4S (34
Komplettfahrzeuge, 72 als Kit).
Ich danke Axel, der selbst eine SB 4 bewegen konnte,
für einige Textergänzungen, die hier verwendet wurden.
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