80 Jahre Suzuki - Fortsetzung folgt!
Colledas und Mopeds in
jeder Variation
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1955 entstand eine völlig
überarbeitete Variante, die Cox, zu der sich
bald das stärkste Stück im Stall die ST 1,
eine Zweitakt-125er mit 5,5 PS
und einer Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h bei
einem Gericht von 95 Kilogramm gesellte. Im Bild die
weiterentwickelte ST III, eine 125er, von
1956/57.
In diesem Jahr erschien auch die Colleda TT, die
mit ihrem 250 ccm Zweizylinder-Zweitaktmotor als
erstes echtes Suzuki-Motorrad gelten kann.
Quarakteristisch war der hufeisenförmige
Scheinwerfer.
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Der Zweizylinder-Zweitakter
mit quadratischer Auslegung (Bohrung x Hub: 54 x
54 mm) einen Press-Stahlrahmen, Vollschwingen-Fahrwerk mit
geschobener Langschwinge, Blinker, Nebellampen
und Ganganzeiqe machte die 158 kg schwere
Maschine zur schnellsten 250er jener Jahre.
Rechts die Zweizylinder-Colleda 250 von 1957,
die 16 PS leistete und damit so stark wie die
350er Honda Dream SB war.
Bis in die 60er-Jahre ging Suzuki übrigens nie
über 250 ccm hinaus.
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Im Februar 1957 zog sich
Michio Suzuki mit seinem 70sten Geburtstag vom
Tagesgeschäft zurück, nachdem er noch den
ersten PKW angeschoben hatte, einen Kleinwagen
mit 360 Kubik - doch das ist eine andere
Geschichte.
Die Motorradfertigung ging unvermindert weiter.
1958 straffte man das Programm, trennte
sich von den Einbaumotoren und
konzentrierte sich - neben der Mopedfertigung -
auf die Weiterentwicklung der erfolgreichen
Colleda-Baureihe. Die Colleda 250 TA von 1960
brachte schließlich 18 PS und schaffte eine
Spitze von 130 hm/h. Fragt sich nur, wo das
gemessen wurde: In Japan gab es weder
Rennstrecken noch Autobahnen!
Das Suzumoped SM II (links) von 1958 gilt als
das erste japanische Moped und wurde auch zu
einem Bestseller.
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Die neue T-Generation und
Rennsportsiege
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Die größte und schwerste
Maschine des ehemaligen Herstellers von
Textilmaschinen - 1954 hatte Suzuki die
Webstuhlfertigung eingestellt und firmierte als
Suzuki Motors Co - der frühen 60er Jahre war
die Colleda-Ablösung mit dem Namen T10.
Dieser Zweizylinder-Zweitakter mit 52 mm Bohrung
und 58 mm Hub leistete 18 PS hatte noch einen
Press-Schalenrahmen und war mit der von Suzuki
entwickelten Getrenntschmierung (Selmix)
ausgestattet.
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Bei ihr und mehr noch bei
ihrer Nachfolgerin, der 25 PS starken T20 von
1965, ist eine weitere Gedenkminute angebracht.
Schließlich sind das die ersten Maschinen, die
in die USA und Europa exportiert wurden. Sie
stehen für den Aufstieg von Suzuki zum
weltweiten Motorradanbieter. Premiere hatte die
T20 1965 in den USA. Die 160 km/h schnelle 250er
erhielt den Beinamen X6 Hustler (Hetzer) und war
die erste Großserien-Suzuki, die einen
Doppelschleifen-Rohrrahmen statt eines
Pressrahmens aus Stahl trug (links).
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In
den USA galt diese schnelle 250er mit
Sechsgang-Getriebe als absoluter Bestseller. Damit war
der Durchbruch in den USA geschafft und die bullige
T500 Titan von 1967 - die hubraumstärkste Suzuki
überhaupt - verbreiterte die Bresche. |
Doch es gab bei Suzuki nicht
nur technische Höhenflüge. Man orientierte
sich auch an den Bedürfnissen des Marktes und
besonders auch der "kleinen Leute".
Typisch für das Suzuki-Angebot der 60er Jahre
waren daher auch Modelle wie diese B 120 von
1966. Der acht PS starke "Comuter"
wollte nicht mehr sein als ein preisgünstiges
Fahrzeug für Pendler und wurden lange so
gebaut. Daher ähnelten die kleinen Typen, die
ursprünglich nach Deutschland exportiert
wurden, der B-Baureihe sehr stark.
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Auch im Sport wurde Suzuki in den 60er Jahren aktiv:
1960 beteiligte man sich zum ersten Mal zur Tourist
Trophy auf der Isle of Man an einem Rennen, schnitt
mit einem 125 ccm-Zweitakter aber eher bescheiden ab.
Man blieb in Grossbritannien, eröffnete ein
Verkaufsbüro und heuerte den aus der DDR geflohenen
MZ-Fahrer und Techniker Ernst Degner an, um mit einer
neuentwickelten 50 ccm-Einzylindermaschine erste
Rennerfolge einzustreichen.
Das kleine Wundermaschinchen mit 10 PS bei 11.000
U/min schaffte wahnsinnige 145 km/h und war
unschlagbar. Degner holte damit bei der Tourist Trophy
den ersten Platz und gewann auch den Grossen Preis von
Holland, Belgien und der DDR.
Um die Rennsportaktivitäten nach diesen gelungenen
Einstand auszuweiten, engagierte man Hugh Anderson aus
Neuseeland, der sich 1963 prompt den Titel in der
50er-Klasse holte. Er fuhr im gleichen Jahr auch eine
neue drehschiebergesteuerte 125er-Zweizylinder-Zweitakter
bei den Weltmeisterschaften zum Sieg. 1964
entwickelten Suzuki-Ingenieure noch einen 250
ccm-Zweitakter mit vier quadratisch angeordneten
Zylindern, Drehschiebersteuerung, Sechsganggetriebe
und Wasserkühlung, der aber leider nicht den
erhofften Rennerfolg brachte.
1967 schickte man eine 50er-Zweizylinderrakete mit 14 Gängen (!), einer Höchstdrehzahl
von über 20.000 U/min und einer
Höchstgeschwindigkeit von knapp 190 km/h auf die
Piste.
Doch nach fünf Weltmeistertitel in
der 50er- und zwei in der 125er-Klasse zog sich das
Werk in diesem Jahr vom Grand-Prix-Sport zurück und
stieg in den Geländesport ein. Die Straßen-Rennmaschinen
blieben aber privat siegreich.
1968 gewann Hans-Georg Anscheid den Weltmeistertitel der
50er-Klasse und 1970
ging der 125er-Preis an Dieter Braun, der eine
ehemalige Werks-Suzuki pilotierte.
1968 gewann Suzuki mit dem Schweden Olle Petterson
einen Top-Moto-Cross-Spezialisten, der eine
wettbewerbsfähige Maschine baute und bereits ein Jahr
später Suzuki in der 250er-Klasse einen dritten
Weltmeisterplatz schenkte. Danach war der Belgier Joel
Robert mit der 250er drei Jahre lang siegreich. Roger
de Coster hielt derweil die 500er-Fahne hoch und holte
die Weltmeisterschaften von 1971, 1972, 1973, 1975 und
1976.
Inzwischen war Suzuki zu einem der Großen auf dem Motorradmarkt
geworden und bei Zweitaktmaschinen sogar führend.
Daneben baute man Aussenbordmotoren, Motorboote, Kleintransporter und
Kleinwagen.
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Diese Seiten basieren weitgehend auf einem Artikel aus
der Zeitschrift "Motorradfahrer"
(Ausgabe 09.2000, Autor Achim Glaser) für deren Veröffentlichung
mir die freundliche Genehmigung der Reiner H. Nitschke
Verlags-GmbH vorliegt.
© Michael (04.10.03
) [Start]
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