Neue Interpretationen ab 1981

Basis einer ganzen Familie
Alle GS hatten ähnliche Ausstattungsmerkmale. Reihenmotoren mit Leichtmetallzylinder, Guss-Laufbuchsen und kurzhubiger Auslegung. Das hielt die Kolbengeschwindigkeiten und damit den Verschleiß in Grenzen und sorgte für Drehfreudigigkeit. Der Motor mit zwei Ventilen pro Zylinder besaß zwei obenliegende Nockenwellen, deren Antriebskette durch einen sogenannten "Posispanner" automatisch stets exakt eingestellt blieb. 
Die Ventile wurden über Tassenstößel betätigt. Durch die Sinterlegierung der Ventilsitze und Oberflächenhärtung der Auslaßventile waren die Motoren mit Normalbenzin zufrieden. 
Sie konnten mit einem E-Starter, aber auch mit dem Kickstarter zum Leben erweckt werden. Dann war deren Laufruhe überdurchschnittlich und die Elastizität reichte aus, um auch im großen Gang ruckfrei durch die Stadt zu bummeln. In Verbindung mit einem 5- oder 6-Gang-Getriebe stand für jede Fahrsituation immer die richtige Leistung zur Verfügung. Das niedrige Gewicht machte die GS zu einem handlichen Motorrad, das für kurvige Landstraße reines Fahrvergnügen bedeutete und ausreichte, um der damaligen Konkurrenz die Rücklichter zu zeigen.
Die Sekundärkette war eine verscheissarme O-Ring-Kette, die lange Nachstell-Intervalle und Lebensdauer ermöglichte. Auch die übrige Ausstattung konnte sich sehen lassen. Die schräggestellten Instrumente wiesen die typische digitale Ganganzeige auf, die man bald nicht mehr missen wollte.
Die 4-in-2-Auspuffanlage im Megaphon-Design blieb durch doppelwandige Krümmer nicht nur stets blank und schön, sondern lieferte ein angenehmes Auspuffgeräusch.
Auch wenn sie nach heutigen Maßstäben nicht mit einem perfekten Fahrwerk aufwarten konnte, so war die GS ihrer Zeit voraus. Dennoch gab es auch Probleme: So hatten die ersten GS 1000 Stabilitätsprobleme bei hohen Geschwindigkeiten, doch waren diese beherrschbar, wenn man sie mit zeitgenössischen Modellen, wie der Honda CBX, der Kawasaki's Z1300 oder der Yamaha XS1100, verglich. 
Und die GS 1000 war noch erheblich leichter.
   
Die GS bekommt einen aufwendigen Kardanantrieb
Man ruhte sich nicht lange auf den Lorbeeren aus, griff in die Trickkiste und in das Standardregal. Schnell folgten neue Interpretationen der GS-Idee mit Kardanantrieb: Dies waren die GS 650 G, GS 850 G, GS 1000 G, und das ultimative Dickschiff, die GS 1100 G. Obwohl eigentlich als Tourer konzipiert, wurden auch sportlichere Versionen wie die GS 650 Katana.
Die Idee des Wellenantriebs zum Hinterrad war nicht neu, aber es gab wenig Motorräder auf dem Markt, deren Kardan so perfekt funktionierte. So wurden die G- und GT-Modelle schneller von der Kundschaft aufgesogen, wie Suzuki sie liefern konnte. Mit ihnen ging es auf die ganz große Tour und kaum eine hat ihre(n) Reiter(in) im Stich gelassen. 
Die "Shafties", wie sie in den USA genannt wurden, festigten eindrucksvoll den GS-Nimbus der Unzerstörbarkeit. Besonders die GS 850 G wurde weltweit zur beliebtesten GS, obwohl sie nicht die Quintessenz der Baureihe darstellte, das war wohl eher die GS 750.

 

  
© Michael (04.10.03 )    [Start]