Martins lange Suzi-Beziehung 

Hallo,
mit meiner GS 1000 verbindet mich eine über 20jährige Erfahrung.
Gekauft habe ich das gute Stück 1981 für 3.500 DM. Sie hatte damals 27.000 km auf dem Tacho. Da meine Freundin in München wohnte und mich das Studium nach Braunschweig verschlagen hatte, kamen schnell viele Kilometer auf die Uhr, wobei es vorzugsweise regnete. So fing ich bald an zu experimentieren. Zum
Beispiel habe ich mir (probehalber) so eine grässliche Tourer-Scheibe installiert, in der Hoffnung, es hört auf zu blasen und es bleibt trocken. Die Quittung war aber ein arges Pendeln und ein unheimliches Gebrumm am Helm - alles Mist.
Dann habe ich mir für 4 Jahre eine GS1000G gekauft, weil ich das ewige Nachfetten der Kette leid war (alle 30 Minuten bei Regen).
Mit dem Kettenfetten war wirklich Schluss, aber auch mit der Fahrfreude. Die G war etwas schwerer (der Karden war auch absolut neutral und super!) und hatte die großen Gleichdruckvergaser mit entsprechend großen Kanälen im Zylinderkopf. Das brachte wohl ein oder zwei PS, hat aber dafür das gesamte Drehmoment gekostet. Für mich null Fahrspaß!
Ich habe meine E dann jeden Sommer 3 Tage mit roter Nummer gefahren und bin jedes mal mit langem Gesicht wieder auf die G zurückgestiegen.
Aber dann war Schluss. Meine Süße kam nach Braunschweig und die G haben wir sofort verkauft.

Im Laufe der Zeit habe ich so ziemlich alles verändert, um die Alltagstauglichkeit zu steigern.
Der serienmäßige Regler/Gleichrichter musste raus und wurde gegen den einer Honda CB400N getauscht. Die hat nämlich eine permanent erregte 3-Phasen-Lichtmschine.
Da ich ein paar Jahre sehr intensiv und auch im Winter mit meiner Maschine unterwegs war, hatte ich immer mit irgendwelchen Kontaktproblemen zu kämpfen. Ich habe dann irgendwann einfach mal alle Steckverbinder am Kabelbaum verlötet, alle Verbindungen mit einem Kontaktfett versehen und wieder zusammengesteckt. Seit dieser Zeit ist absolute Ruhe. 

Ansonsten habe ich Schmiernippel an der Führung des Fußbremshebels, den beiden Schwingenlagern und am Hauptständer gesetzt. Besonders der am Fußbremshebel hat sich sehr bewährt, da jetzt hier nicht mehr der rote Reibrost herausstaubt.
Gegen Langfinger habe ich irgendwann mal zwei massive Bleche am Rahmen bzw. am Hauptständer angeschweißt. Sie kommen bei aufgebockter Maschine zur Deckung und ich kann durch eine gemeinsame Bohrung ein Schloss anbringen - da hilft dann nur noch der Kran.
Die serienmäßige Druckluftunterstützung habe ich tot gelegt und stattdessen Gabelfedern von einen XS750 montiert. Jetzt ist die Gabel perfekt.
Die serienmäßigen Armaturen habe ich irgendwann gegen welche von Yamaha umgetauscht. Das waren damals die ersten, mit dem pfiffigen Blinkerschalter - draufdrücken und aus. Die Suzuki-Armaturen sind wirklich nicht sehr handschuhfreundlich in der Bedienung.

Ich mag es gar nicht zugeben, aber meine Fahraktivitäten beschränken sich heute auf Kurztrips durch den Elm (das ist ein wahnsinniges Gebirge zwischen Harz und Heide...) und das auch nur bei mindesten 25 Grad und Sonnenschein. Man erreicht mit Familie, Arbeit, Haus, etc. schnell die Auslastungsgrenze.
Ich habe auf meine Maschine 70.000 Kilometer selber draufgefahren und zwischenzeitlich auch andere gehabt, das "beste" Jahr schlug mit 30T km zu Buche, inkl. Winter. Auch von daher erlaube ich mir jetzt den Luxus des "Schönwetterpiloten".
Dennoch haben wir noch eine 2. GS1000E Bj:'78 in der Garage - eigentlich für meine Süße als Geburtstagsgeschenk geplant gewesen. Die habe ich 2002 in der Nähe gekauft und wollte sie eigentlich schon fertig gemacht haben. Im Augenblick rede ich mich darauf hinaus, dass mir noch 2 Krümmer für die Abgasanlage fehlen und ich ja auch erst einmal an meine ran muss.
Denn ich kämpfe ich noch mit ein paar Problemen und bin für Hinweise bin ich sehr empfänglich:
Schlechter Kaltstart und känguruh-artiger Lauf bei wenig Gas und geringer Drehzahl. Ich habe mir den Wolf synchronisiert und die Ansauggummis erneuert, die Vergaser gereinigt und die Schimmerstände gleichgestellt - alles egal. 
Auch die Bremszangen rappeln und klappern, da bin ich auch ratlos. Wenn man etwas den Bremshebel zieht, ist das Klappern weg, die Lager der Zangen haben aber eigentlich kein Spiel.
Mal sehen, wie's da weiter geht.

Kontakt: Martin

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