Mario - Vom gelben Riesen zur Black Beauty
|
So stand sie Ende Dezember 2000
bei ihrem Vorbesitzer! Entsprach nicht unbedingt
meinem Geschmack, aber sie sprang an, zwar nicht
gleich, aber immerhin, fuhr, bremste
einigermaßen und war etwas völlig Neues für
mich: sie hatte einen Kardanantrieb.
Nach etlichen Exkursen zu anderen Marken - meist
Honda - war ich nun
wieder bei einer GS gelandet, zwar
keine 550er, wie mein erstes großes Motorrad,
sondern eine 850er.
Wenn ich damals gewusst hätte, was mich
erwartet, hätte ich es wahrscheinlich gelassen.
Zum Glück wusste ich es nicht.
Also wechselte das gute Stück für 1000, - DM
den Besitzer. |
|
Im folgenden Winter hatte ich genug Zeit, um mir zu
überlegen, womit ich das Gelb von John Deere
(das sind Traktoren!) austauschen sollte. Ich
entschied mich für ein
helles, freundliches Schwarz. Besonders
gefiel mir die Variante mit den silbergrau unterlegten
blauen Streifen.
Eins stand allerdings schon beim Kauf fest: das erste
Teil welches ausgetauscht wird, ist die Sitzbank. Ich
hegte nämlich den Verdacht, dass ich von der Farbe
Pickel am Po bekäme.
Im Frühjahr ging's dann mit der Restaurierung los.
Ich hatte mir inzwischen über ein
Internet-Aktionshaus eine Sitzbank ersteigert und
diese auch selbst in der Nähe von Bremen abgeholt. Eine
Entscheidung, die sich als goldrichtig herausstellte.
Der Verkäufer stand kurz vor einem Umzug und brauchte
Platz, wir kamen ins Gespräch und er fragte, ob ich
noch mehr Teile bräuchte. Klar brauchte ich noch mehr
Teile; der Rundgang in seiner Scheune war wie im
Schlaraffenland. Zwei Waschkörbe voll mit allen
möglichen Teilen waren das Ergebnis.
Ausgestattet mit einem
großen Fundus an Teilen ging's dann richtig los.
Die Fußrastenanlage, auf der zwar der Name Raask
eingeschlagen war, aber von der ich glaube, dass sie
die Firma Raask nie gesehen hat, wurde mit Original-Fußrasten
ausgetauscht. Das Heckbürzel wurde von den Kawasaki -
Blinkern befreit, die Bohrungen, an denen die Blinker
befestigt waren, wurden gespachtelt und mit den
anderen Teilen zum Lackieren gebracht (hier noch mal
ein Dankeschön an Onkel Achim).
Zwischenzeitlich machte ich mich an die Streifen ran.
Ich entschied mich diese aus Plotterfolie selbst
herzustellen.
Die Lampenverkleidung - sie stammte übrigens von
einer Herkules Ultra - wanderte auf den Sperrmüll.
Der Kabelbaum wurde weitgehend erneuert und die
Pflaster- und Lüsterklemmenverbindungen mit
Steckerverbindungen getauscht. Die schwarze Farbe am
Motor habe ich mit Messingbürsten und 1000er
Stahlwolle zum großen Teil entfernt. Dies ist
allerdings nicht der endgültige Stand, irgendwann
muss der Rest Farbe mit einem Glasstrahler entfernt
werden, aber das hat noch Zeit. |
So sah
meine Suzi im August 2003 aus. Mittlerweile
sind die Marzocchi-Dämpfer (auch von Herkules),
gegen originale getauscht worden. Die
BSM-Auspuffanlage habe ich nicht abgebaut,
allerdings ein bisschen geliftet. Die Adapter
hierfür hat mir ein guter Bekannter aus
Edelstahlrohren gedreht (Danke an Ralf).
Dann war da noch die Zündanlage: die
Impulsgeber waren von irgend einem anderen
Motorrad eingebaut worden und hatten einen
Abstand von fast 3 mm zum Nocken, kein Wunder,
dass die Maschine schlecht ansprang. Diese
wurden mit GSX-Impulsgebern getauscht -
jetzt reicht scharfes Hingucken und der Motor
springt an. |
|
|
Das
vorläufig letzte Kapitel sind die Vorderradbremsen.
Diese waren von einer GN an Bremsscheiben einer GT
angebaut, d.h. 15 % der Bremsklötze berührten die
Bremsscheibe nicht, deswegen auch die schlechte
Bremsleistung; auch diese wurden mit Bremssätteln von
einer 750er GSX (Bj. 85) getauscht.
Ich vermute, ich werde
noch einige Stunden an diesem Mopped verbringen,
bis es so weit ist, wie ich mir das vorstelle. Aber es
ist zumindest wieder zugelassen und ich kann damit
fahren.
Kontakt: Mario |
[Start]
|