Bei Lutz springt der Funke über.

Hier die Geschichte meiner SUZUKI.
Nachdem 1983 zum X-ten Mal mein Moped, eine Herkules MK2 gestohlen wurde, bekam ich als dritter Besitzer meine GS 500 E von einem Freund.
Eigentlich wollte ich sie nur bis zu meinem PKW-Führerschein fahren. Doch irgendwie langte das Geld nie und so wurden aus dem Provisorium etwa 11 Jahre, in denen ich bei Wind und Wetter, Sommer und Winter mit meiner SUZUKI unterwegs war - außer an wenigen sehr gefährlichen Tagen.
Dann übersah ein Mitarbeiter während eines Firmenumzuges beim Zurücksetzen mit einem LKW meine treue GS! 
Die Maschine wurde mit dem Vorderrad gegen eine Hauswand gedrückt und stellte sich auf den Kopf um dann irgendwie mit den Amaturen zuerst aufzuschlagen. Lenker, Blinker, Lampe, Amaturen ... alles Schrott.
Als der Versicherungssachverständige nach dem Kilometerstand fragte, sagte ich Ihm, er könne die Rädchen einsammeln und sich einen ausdenken. Aber ich hatte schon etwas genauer hingesehen und schlug ihm vor, mir die Reste des Motorrads zu überlassen und die Entsorgungskosten zu sparen.
Ich hatte Jahre vorher schon eine Unfallmaschine aufgekauft, an der genau die defekten Teile vorhanden waren. Vom ausgezahltem Restwert habe ich dann meinen Führerschein gemacht. Seitdem ist die Suzuki auch komplett blau mit anderen Reifen, Sitzbank, Lenker - und sicherlich nicht mehr Original.
Nicht das immer alles so toll gelaufen ist: Mal war eine Kerze kaputt, mal ein Kerzenstecker, mal ein Vergaser verschmutzt, aber sie brachte mich immer nach Hause - mal auf 2 oder 3 Zylindern, auch schon mal ohne Kupplungszug oder mit "Handgas" am Vergaser. Bei etwa 48.000 km habe ich den Motor gegen einen von mir überholten gebrauchten getauscht, da an einigen Stellen Öl tropfte. Dieser Motor läuft nun schon so lange, dass die Maschine geschätzte 200.000 km runter hat, natürlich mit einem 2.tem Satz Kolben. 
Ach ja, dann war da noch die Geschichte mit der durchgebrannten Lichtmaschine ca 1998. Das Ersatzteil direkt aus Japan brauchte 3 Monate. In der Zeit hatte ich mir schon temperaturfesten Kupferlackdraht besorgt und in mühevoller Kleinarbeit alles neu gewickelt - läuft bis heute supergut. Das Esatzteil für 270 DM liegt nun rum, aber nie mehr eine solche Arbeit. Naja, so ziemlich alle Lager sind auch schon erneuert. 
   
Als Entwicklungselektroniker für Prüfsysteme im Automobilbereich habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Daher wurde die Zündanlage der SUZUKI schon früh auf eine selbst-konstruierte Transistorzündung mit Lichtschranken umgebaut und ich bin gerade dabei, sie noch etwas weiter zu entwickeln.
Dieses Projekt wird noch etwas garen, damit auch alles perfekt wird.
Als nächstes werde ich eine eigenständige Schaltung bauen, um eine Kennlinie auf dem Laptop aufnehmen zu können. Damit kann man die Programmierung auch "von extern" überprüfen, um unangenehme Programmfehler zu vermeiden. So kann ich dann auch an meiner Susi die Originalkennlinie mitschreiben.
  
Übrigens hatte ich nie einen Unfall. Mal bin ich auf einer Eisplatte zum Stehen gekommen, langsam mit dem Fuß weggerutscht und musste die Susi wie in Zeitlupe hinlegen. War nicht so schlimm, aber das Aufrichten!
Mittlerweile bekommt sie ihr Gnadenbrot und muss nicht mehr bei Wind und Wetter raus, sondern geniesst Pflege und schönes Wetter.

Kontakt: Lutz

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