Nie
ohne Gummi
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Wenn
die urgewaltigen Triebe von mehreren hundert Kilo
Metall geweckt werden und es unterm Allerwertesten
anfängt zu dröhnen und donnern - dann hat der
Vergaser ordnungsgemäß seine Arbeit verrichtet, und
das explosive Gas -Luftgemisch für das Objekt unserer
Begierde zusammengebraut. |
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Mittlerweile
gehen zwar einige Hersteller hin und bieten einzelne
Ersatzmembranen an, und auch manche Zubehörhändler
sind auf den Zug aufgesprungen. Aber den Service gibt
es noch lang nicht für jedes Modell, vor allem viele
Klassiker gehen bei diesem Angebot leer aus. Hier kann
es teuer werden, weil so eine Gummimembran nicht
einzeln zu ergattern ist. Da die Membran auf den
Schieber aufgepresst wird, kann man sie nur in diesem
Komplettset erstehen. Der Kostenpunkt beläuft sich
nicht selten auf 150 bis 200 Märkern pro Vergaser. Da
meistens nicht nur eine Membran der Vergaserbatterie
betroffen ist, summiert sich das, je nach Anzahl der
Vergaser, zu einem unerfreulichen Sümmchen. Zwangsläufig akzeptieren muss man das aber nicht. Wir wollen euch zeigen, wie man die Gummimembranen auch preisgünstig reparieren kann. Das funktioniert ähnlich wie das Flicken eines Fahrradschlauchs. In punkto Haltbarkeit können die geflickten Membranen zwar nicht mit neuwertigem Ersatz konkurrieren, doch stellen sie mit einem Kostenpunkt von etwa 5 EUR eine echte Alternative dar. Zumal eigene Erfahrungen gezeigt haben, dass das Maschinchen auch nach 20.000 Kilometern noch ordentlich pröttelt, und der Vergaser nach wie vor gut abzustimmen ist. Meistens reißen die Membranen nach dieser Laufleistung an anderen Stellen wieder ein. Sinn der Übung kann natürlich nicht sein, dass irgendwann die ganze Membran mit Flicken übersät ist. Aber bei bis zu zwei Flicken macht sich das im Ansprechverhalten des Vergasers kaum bemerkbar. |
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das
mit der Spritbeständigkeit vergessen, und muss
weiter nach geeignetem Material Ausschau halten. Zum
Aufkleben des Flickens eignet sich handelsüblicher
Sekunden- oder Zwei-Komponentenkleber. Vor Gebrauch
tunlichst auf die Bedienungsanleitung achten. Der
Kleber muss sich in diesem Fall auch für Gummi
eignen; Säure- und somit Spritbeständigkeit sind
ebenfalls erforderlich. Das gleiche muss auch für das
dauerelastische Silikondichtmittel (z.B. Dirko)
gelten, das dann zum Einsatz kommt, wenn sich die
Risse im Dichtflächenbereich der Membran befinden. Da
hier keine Flicken eingesetzt werden können, wird der
Riss einfach großzügig mit der Silikonmasse
zugeklebt. Hat man alles parat und auf Eignung überprüft, wird ein Flicken aus dem Gummi geschnitten, der etwa zwei bis drei Millimeter größer als der Riss ist. Und bitte penibelst darauf achten, dass alles schön sauber ist. Zu diesem Zweck alle Gummiflächen sorgfältig reinigen, bevor man sich ans Kleben gibt. Den Flicken einige Minuten gut andrücken, z.B. mit einer kleinen Schraubzwinge. Ist die Operation Flickwerk erfolgreich verlaufen, Vergaser wieder zusammenschrauben und synchronisieren. Jetzt sollte neuerlichen Fahrfreuden nichts mehr im Wege stehen. |
Dieser Artikel erschien in der Zeitschrift "BIKERS Live!" (Texte und Fotos Beate Buckert). Für die Veröffentlichung liegt mir die freundliche Genehmigung der Autorin vor.
Ein Tipp von Schorch: Wer sich diese Reparatur nicht zutraut, kann auf Ersatzteile zugreifen, die spezialisierte Händler im Internet immer häufiger anbieten, z.B. Motorradbay. Dieser liefert für manche SUZUKI-Modelle Vergaserteile und auch Membranen. Man hat die Wahl, die Membran selbst zu tauschen (Anleitung kann man downloaden), oder man schickt seine Schieber hin, und bekommt sie mit neuen Membranen zurück. Auch wenn für das eigene Modell nichts verfügbar ist, einfach mal anrufen, die Leute sind sehr nett und hilfsbereit.
Noch ein Tipp vom Webmaster: Wenn die Membran während einer Fahrt einreißt und der Motor nicht mehr richtig dreht, kommt man einigermaßen nach Hause, wenn man die Feder entfernt, die den Kolben nach unten drückt.
Michael (25.12.08 ) [Start]