Tank mechanisch entrosten

Wer den Tank nicht mit Säure entrosten möchte, der kann auch die etwas mühsame mechanische Methode wählen.

Vorbeugen
Der beste Rost ist der, der gar nicht entsteht. Wasser sammelt sich gerne am Tankboden und führt dort zur Korrosion. Wenn man dem Kraftstoff im Verhältnis 1:20 Spiritus beigibt, wird das Wasser gebunden und mitverbrannt.

Vorbereiten
Zunächst muss man den Benzinhahn entfernen und mit einem Stopfen oder altem Benzinhahn gut verschließen. Auch einen alten Tankdeckel sollte man verwenden.

Schweißen oder löten
Müssen Löcher verschweißt oder gelötet werden müssen alle Benzinreste restlos entfernt werden. Das kann man übrigens sehr gut mit Aceton erledigen. Man füllt einen Liter der Flüssigkeit in den Tank, schüttelt gut durch und wartet etwa 1 Stunde. Danach wird das Aceton abgelassen und der offene Tank etwa 24 Stunden abgelüftet. Jetzt sind alle gefährlichen Dämpfe verschwunden und es kann gefahrlos mit einem Brenner gearbeitet werden.

Schleifkörper einfüllen
Dann wird der Tank zu etwa 30 - 50 % mit Schleifkörpern gefüllt. Verwendbar sind z.B. Stanzabfälle aus Edelstahl, feiner Kies (Korngröße 1 - 2 cm), Glassplitter, Keramikbruch oder auch so genannte Spax-Schrauben aus dem Baumarkt . Tipp von Heiko: Das Schleifgut sollte weder eloxiert, noch verzinkt oder anderweitig beschichtet sein. Dies kann durch deren Abrieb im Tank bei späterer Beschichtung zu Haftungsproblemen führen. Manche Industrie-Restposten-Händler führen auch unverzinkte Spax, die sich am besten eignen. Auch Glassplitter, Splitt, Kieselsteine o. Ä. können zu unerwünschten Irritationen führen, da der feine Abriebstaub eher unerwünscht ist.
Dazu kommt noch etwa 0,5 - 1 Liter Petroleum. Auf keinen Fall darf man Waschbenzin nehmen, denn die Feuergefahr ist zu hoch.

Schütteln oder drehen
Ist der Tank dicht verschlossen, beginnt der schwierige Teil, denn jetzt heißt es: Schütteln bis die Arme weh tun. Dabei muss der Tank immer etwas gedreht werden.
Man kann sich aber auch eine schlaue Vorrichtung bauen und den Tank in eine Maschine einbauen (z.B. Fräsmaschine) und langsam drehen. Oder man umwickelt ihn gut mit einer Decke und steckt ihn in einen Betonmischer (Rührarme abpolstern, da es sonst zu Dellen kommt) oder die häusliche Waschmaschine (..kann aber Ärger geben!).
Eine tolle Idee ist es auch, den Tank zwischen zwei großen Holzscheiben zu verspannen. An den Scheiben befestigt man Achsen und daran zwei Zugstangen. Zieht man diese Vorrichtung hinter sich her, hat man eine sehr wirksame Reinigungswirkung. 
Natürlich kann man den Tank auch sandstrahlen. Das ist aber auch arbeitsaufwändiger und teurer, da man die Arbeiten einem Spezialbetrieb anvertrauen muss.

Säubern und Trocknen
Nach etwa 0,5 - 1,5 Stunden ist der Tank innen wieder blitzblank und man kann die Schleifkörper entfernen. Da auch die zu entfernende Rostschicht Abriebstaub hinterlässt, ist ein Entfetten mit Aceton oder Bremsenreiniger oder das Nachspülen mit frischem Petroleum ratsam. Die Trocknung erledigt man am Besten mit einer Heißluftpistole.
Danach sollte man den Tank mit einem geeigneten Rostumwandler behandeln und den Tank mit Benzin füllen, damit sich nicht wieder Flugrost bildet. Wer sicher gehen will, sollte jedoch eine richtige Versiegelung des Tanks vornehmen.

Tankinnenseite schützen
Hier zunächst die klassische Art der Versiegelung: Um das Nachrosten des Tanks für eine gewisse Zeit zu verhindern, füllt man diesen teilweise mit Bleischrot (gibt es beim Waffenhändler) und schüttelt kräftig. Das Blei lagert sich an die Oberfläche und bildet eine Schutzschicht. Diese Methode ist jedoch nur für Motorräder ohne Katalysator gedacht, denn das Blei könnte sonst den Saubermann beschädigen.
Besser ist allemal eine professionelle Versiegelung (z.B. 2K PU Lack oder Creem), da sich mit der Zeit, trotz Volltanken, wieder Rost bilden kann, gerade wenn dieser vorher schon Narben und Poren hatte. Und die modernen Spritmischungen tun ihr Übriges.

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© Michael (25.08.12 )    [Start]