Festsitzende Schrauben
lösen
Ein immer wiederkehrendes Problem sind Schrauben, die
sich mit normalen Werkzeugen nicht mehr lösen lassen.
Meist sind sie festkorrodiert oder das Gewinde ist
beschädigt. Eine Vielzahl von Tricks helfen aber die
Dinger herauszubekommen. In dieser Reihenfolge geht
man das Problem an:
- Lösen mit einem gut passenden hochwertigen
Werkzeug (Schraubendreher,
Ringschlüssel usw.). Niemals schlecht sitzende
oder billige Werkzeuge verwenden, denn dann werden
die Schraubenköpfe schnell vermurkst.
- Hochwertiges Werkzeug ansetzen, Schraube unter
Spannung setzen und mit einem trockenen
Hammerschlag auf den Schraubenkopf
lösen. Dazu benötigt man meist einen Helfer.
- Denn gleichen Effekt erzielt man mit einem
handelsüblichen Schlagschrauber.
Auch hier ist wichtig: Immer genau passende
Einsätze verwenden.
- Röstlöser
an den Gewindebereich spritzen und mehrere Stunden
(über Nacht) einwirken lassen. Dann mit Werkzeug
oder Schlagschrauber lösen.
- Gewindebereich mit Lötlampe oder Ähnlichem anwärmen.
Dann mit Werkzeug oder Schlagschrauber lösen.
Aber Vorsicht: Zu viel Wärme schwächt die
Schraube und sie reißt ab.
- Gewindebereich mit Lötlampe oder Ähnlichem
leicht anwärmen und auf
das Gewinde Paraffin bzw. Wachs
streichen. Es schmilzt und zieht sich durch den
Kapillareffekt in die Gewindegänge - ähnlich wie
beim Löten von Kupferrohren. Abkühlen lassen.
Wachs wirkt wie ein Schmiermittel und die Schraube
lässt sich leichter lösen.
Abgerissene Schrauben und
Bolzen entfernen
Eines der immer wiederkehrenden Probleme beim
Schrauben an altem Eisen sind abgerissene Schrauben
oder Bolzen. Dabei steckt ein Teil des
Verbindungselements noch im Sackloch fest. Die Tipps,
die es hier gibt, sind vielfältig und hängen ganz
vom Schadensfall ab. Dabei ist immer auf Links- oder
Rechtsgewinde zu achten.
- Es soll schon vorgekommen sein, dass der
Schraubenkopf abgerissen wurde und sich der
Gewinderest ganz leicht entfernen lässt. Durch
den Drehimpuls beim Abreißen hat sich manchmal
das Gewinde gelockert und der Bolzen kann
vorsichtig herausgedreht werden. Also erst mal
prüfen, bevor zu anderen Maßnahmen gegriffen
wird.
- Steht noch ein Rest des Bolzens hervor, ist der
erste Methode, zwei
Muttern aufzuschrauben und zu kontern.
Dann den Schraubenschlüssel an der unteren
Schraube ansetzen und den Bolzen mit viel
Gefühl lösen.
- Ist das Gewinde nicht mehr in Ordnung, schweißt
man eine größere Mutter
auf den Bolzenrest und verfährt wie oben
beschrieben.
- Man kann den Bolzen eventuell auch mit einer Gripzange
fassen und herausdrehen. Vorher das Gewinde gut
mit Rostlöser oder Kriechöl behandeln und
einwirken lassen. Beim Lösen zuerst mit hin- und
hergehenden Bewegungen lockern und dann erst
herausdrehen.
- Mit einem Kleinschleifer (z.B. Dremel) kann man
einen Schlitz in den
Bolzenrest schneiden und dann mit einem
Schraubendreher arbeiten.
- In manchen Fällen hilft ein Spezialwerkzeug,
ein sogenannter Linksdrall,
den es in verschiedenen Stärken gibt. Zunächst
wird in den Bolzenkern ein Loch gebohrt und darin
der Linksdrall eingeschraubt. Hat man Glück,
löst sich das Gewinde. Manchmal wird jedoch der
Bolzen oben aufgeweitet und sitzt jetzt
bombenfest. Bei kleinen Gewinden reißt der
Linksdrall auch gerne ab. Also vorsichtig
vorgehen.
- An anderer Trick ist, in den Bolzen ein Loch zu
bohren, welches etwas kleiner als der
Kernlochdurchmesser ist (z.B. M6 = 3,7-3,8 mm, M8
= 5,6 - 5,7 mm) und welches ganz durch den Bolzen
geht. Nun spritzt man Rostlöser oder WD-40 in das Loch, bis
es ganz voll ist und lässt die Flüssigkeit über Nacht
einwirken.
Danach schlägt man eine passende TORX-Nuss (M6 =
T4, M8 = T6) in das Loch und dreht das Teil mit
Gefühl heraus. Der TORX darf nicht zu groß sein,
sonst wird die dünne Wandung gedehnt und der
Bolzen presst sich in das Gewindeloch.
Undichte Ölablassschraube
Wenn man Ölablassschrauben einmal zu fest angezogen
hat, ist das Gewinde im Gehäuse verpfuscht und das
Öl sabbert heraus. Wenn keine Werkstatt weit und
breit ist, kann man sich manchmal mit Teilen aus dem
Baumarkt behelfen.
Die Dichtung wird einfach entfernt, die Ablassschraube
wird mit handelsüblichem Teflonband umwickelt und
vorsichtig wieder montiert. So hält sie auch noch auf
Gewinderesten und dichtet ab - zumindest bis man
wieder zu Hause ist und den Schaden beheben kann.
Vermurkste
Kreuzschlitzschrauben
kann man mit folgendem Trick für kurze Zeit wieder
reanimieren. Man spanne die Schraube vorsichtig in einen
Schraubstock, so dass der Kopf auf den Backen
aufliegt. Ist sie noch eingebaut, nimmt man einen
passenden Durchschlag zur Hand.
Mit einem trockenen Hammerschlag stauche man
den Kopf und die vermurksten Stellen. Dann wird ein
passender Bit aufgesetzt und mit Hammerschlägen auf
den Bit die Schlitzkontur wieder
"freigeschmiedet".
|