Bikers Glanz und Gloria
Aluminium polieren für jedermann, Teil 2
Von Beate Buckert
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Bei gröberem Salzfraß,
Riefen oder Kratzern
von bis zu einem halben Millimeter Tiefe, wie es
bei unserem Anschauungsobjekt der Fall war, kommt
man um vorbereitende Schleifarbeiten nicht
herum.
Dabei ist es bei größeren Flächen wichtig, die
unerwünschten Vertiefungen gleichmäßig mit der
Umgebungsfläche abzutragen, ansonsten entstehen
unschöne Dellen.
Für diese Arbeiten eignet sich am besten ein
Exenter-, Schwing- oder Dreiecksschleifer, der
zunächst mit Schleifmitteln von 60er oder 80er
Körnung bestückt wird. Dabei beachten, dass der
Deckel lediglich eine Wandstärke von drei bis
fünf Millimetern hat, und man nicht zuviel weg
schleift.
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Stufenweise
geht man jetzt auf feinere Schmirgelkörnungen über,
im zweiten Arbeitsgang zu 120er bis 150er, dann zu
240er bis 260er. Bei ebenen großen Flächen empfiehlt
sich für den letzten Schliff die 400er Körnung, um
so weniger Arbeit hat man hinterher beim
Vorpolieren.
Auf eine ruhige Hand sollte man bei diesen
Arbeitsgängen unbedingt achten, sonst gibt's schnell
neue Dellen. Die Wölbungen und Zerklüftungen am
Deckel werden entweder von Hand mit Schmirgelpapier
vorbehandelt, oder man greift zu den erwähnten
dienlichen Elektrohelfern. Aber auf keinen Fall
Drahtbürsten benutzen. Die hauen nur noch
zusätzliche tiefe Riefen rein.
Andere Teile wie Griffarmaturen oder Hebeleien sind
von Haus aus mit Kunststoff überzogen, den man
ablaugen oder abstrahlen lassen kann. Generell ist zu
sagen, dass Strahlen als Vorarbeit zum Polieren nicht
so gut geeignet ist, da das Material anschließend
sehr grobporig ist. Die raue Oberfläche muss auf
jeden Fall erst wieder beigeschliffen werden.
Wer seine Teile trotzdem strahlen lassen möchte,
sollte dies unter niedrigem Druck von 3 bis 4 bar und
mit Glasperlen feinster Körnung tun.
Dichtflächen, Zuleitungen für Ölanschlüsse oder
Kunststoffteile wie z.B. Ölaugen müssen natürlich
vor Schmutz und Polierbürste bewahrt werden. Zum
abkleben sollte Textilklebeband Verwendung finden.
Ist alles gut vorbereitet und abschließend noch mal
mit Kaltreiniger gesäubert, kann man sich endlich den
"Freuden" des Polierens widmen.
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Jetzt kann's
losgehen!
Aber vorweg muss für sicheren Halt gesorgt
werden. Entweder die Bohrmaschine einspannen, oder
das Objekt der Begierde sicher mit Schraubzwingen
auf der Werkbank verankern. In unserem Fall haben
wir die Spannvorrichtung von einem
Wolfkraft-Bohrmaschinenständer zweckentfremdet.
Das Bohrfutter wird großzügig mit
Textilklebeband umwickelt, damit beim Abrutschen,
was garantiert mal vorkommen wird, das getane Werk
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nicht
direkt wieder verhunzt wird. Darauf achten, dass die
Bohrmaschinendrehrichtung immer vom Körper weg geht.
Das haut weniger Dreck in die Fresse und ist auch
sicherer.
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Damit's schnell geht, die höchstmögliche
Drehzahl an der Maschine einstellen. Sollte der
Wachs verdampfen oder die Bürste glühen, weiß
man, dass eine niedrigere Drehzahl angebracht
wäre. Die Vorpolierpaste wird auf die rotierende
Sisalbürste aufgetragen. Das Wachs bewirkt, dass
die Oberfläche verschmilzt. Also, nicht zu
sparsam damit umgehen, sonst wird's uneffektiv.
Auf dem zu polierenden Teil sollte immer ein
schmierig grauer Film zu sehen sein.
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Polieren
sollte immer mit System betrieben werden, ansonsten
entstehen Unregelmäßigkeiten.
Also, vorher überlegen in welcher Reihenfolge man mit
der Bürste über das Teil wandert, und diese immer
beibehalten. Es empfiehlt sich die Flächen im
Kreuzgang anzugehen. Ganz wichtig ist, allzeit in
Bewegung zu bleiben. Gerade mit der Vorpolierbürste
ist es sehr schnell passiert, dass Riefen und Dellen
entstehen, wenn man zu lange auf einer Stelle
verharrt. Auf hervorstehende Ecken und Kanten darf man
auch nicht zu lange verweilen, da sie sonst
unwiderruflich wegschmelzen.
Und scharfe Kanten (z.B. Kühlrippen) sollte man immer
der Länge nach polieren, da ansonsten zu viel
Bürstenmaterial verschwendet wird. Rundungen und
Wölbungen lassen sich im übrigen immer leichter
polieren als ebene Flächen.
Den Poliermatsch zwischendurch mit Verdünnung oder
Kaltreiniger abwischen und nach eventuell noch
vorhandenen Riefen Ausschau halten. Wenn man sieht,
dass sich die Bürste mit Alu und Poliermatsch zusetzt
und verklebt, hält man die rotierende Scheibe kurz an
eine Drahtbürste.
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Glänzt alles schön
gleichmäßig,
so dass man sich schon drin spiegeln kann, ist der
erste Akt beendet. Was einen nicht zu dem
vorschnellen Schluss verleiten sollte, dass es
reicht. Der richtige Chromglanzeffekt kommt erst
mit der Hochglanzpolierbürste.
Die Vorgehensweise beim Hochglanzpolieren ist die
gleiche, aber man wird direkt merken, dass
Hochglanzpolierwachs einen wesentlich größeren
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Reibwiderstand
bietet, als das zuvor benutzte. Flutschte die
Vorpolierbürste noch locker über den Deckel, so
scheint die Hochglanzbürste richtig an dem Teil
herumzureißen. Hierbei also besonders für sicheren
Halt sorgen. Ansonsten ist es schnell passiert, dass
das Teil weg springt, und ein neuer Kratzer für nicht
unerhebliche Missstimmungen sorgt. Man muss auch nicht
mehr so stark gegen drücken wie beim
Vorpolieren.
Aber bedenken: das Material wird wesentlich heißer.
Meist reicht ein Arbeitsgang.
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Zum Schluss
die unzugänglichen Stellen mit Filzpolierstiften
oder Gummipolierern bearbeiten, wobei letztere
grundsätzlich ohne Polierpaste verwendet werden.
Und nicht gleich aufgeben, wenn die ersten
Polierversuche nicht den gewünschten Superglanz
bringen. Meist liegt es daran, dass in fiebriger
Erwartung zu früh zur Hochglanzpolierscheibe
gegriffen wird. Auch nicht verzagen, wenn das fast
fertige Teil mal von der Bürste springt; das
passiert fast jedem mal.
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Mit etwas Geduld,
Übung und einer gründlichen Vorarbeit steht bald
das Strahlen im eigenen Gesicht dem des Alus in
nichts nach.
Noch ein Wort zur Pflege:
In Zeiten von Silikonsprühwachsen ist es kein
Problem das aufpolierte Alu auch bei widrigen
Witterungsbedingungen zu schützen. Wer aber
beständig bei seinen Kumpels damit prahlen will,
dass es sich hierbei wirklich nicht um Chrom,
sondern "nur" um selbst poliertes Alu
handelt, der muss regelmäßig zur Alupolitur
greifen.
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Texte und Fotos Beate Buckert
& Olaf:
Für die Veröffentlichung liegt mir die freundliche
Genehmigung der Autorin vor.
Michael (21.03.04
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