Kunststoffteile
gibt es viele an GS-Motorrädern. Sie reißen und
brechen gerne. Hier lest Ihr, wie man sie repariert.
Kleben
Viele Kunststoffe lassen sich problemlos mit
Zweikomponenten-Klebern zusammenfügen. Gute
Ergebnisse erzielt man mit Produkten wie
beispielsweise "UHU Endfest" oder "UHU
schnellfest".
Haltbarer ist jedoch meist das Verschweißen.
Schweißen
Durch Erwärmen mit einem Lötkolben kann man
thermoplastische Kunststoffe regelrecht
schweißen. Um wieder eine glatte Oberfläche zu
erzeugen, verwendet man Reparaturstäbchen für
Ski-Beläge (aber keine Wachsstäbchen!). Man erhitzt
diese zum Beispiel mit einem Heißluftgebläse und träufelt
das Material auf die Reparaturstelle. Dann
glättet man sie mit Schleifpapier, einer heißen
Klinge oder Spachtel.
Hier ein Praxistipp von Werner:
Er verwendet zum Erhitzen einen Lötkolben (ca. 100 W).
Der Vorteil gegenüber Heißluft ist die freie Sicht
und mit der Kolbenspitze lässt sich das Material auch
leichter modellieren.
Ist ein Riss vorhanden, sollte man die Teile auf der
Sichtseite mit Klebeband fixieren. Auf der Rückseite
werden die Teile geheftet, d.h. mit der Kolbenspitze
wird entlang des Risses bzw. der Bruchlinie
eingetaucht, bis das Material verklebt. Aber Achtung:
Die Sichtseite dabei nicht durchstoßen.
Dann den Rissbereich aufschmelzen und mit gleichem
Material eine Schweißraupe auftragen. Der Werkstoff
ist auf den Teilen angegeben. Er steht meist in
spitzen Klammern z.B. <PP> für Polypropylen,
<PE> für Polyethylen. Wenn sich das
Schweißmaterial nach dem Erkalten vom Teil ablösen
lässt, ist es nicht der gleiche Werkstoff.
Man sollte bei der Reparatur unbedingt Kerben am
Beginn der Schweißnaht vermeiden. Durch die
Kerbwirkung kann das Material sonst wieder an dieser
Stelle reißen.
Verstärken
Zur Verstärkung kann man auch Edelstahlgewebe
auflegen und mittels Lötkolbenspitze in den Werkstoff
einsinken lassen. Dann darüber noch eine dünne
Schicht Kunststoff auftragen, also mit der
Lötkolbenspitze verschmieren, verspachteln, lackieren und fertig
ist die Reparatur.
Feines Edelstahlgewebe ist aber schwer aufzutreiben,
darum schlägt Hartmut eine einfachere Lösung vor.
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