Motoröl
wechseln
Auch
der Motor eines unkaputtbaren GS-Motorrades benötigt
ab und zu den schmierigen Saft, um zuverlässig und
mit Ausdauer seine Arbeit zu verrichten. Das beginnt
beim Motoröl, das hohe
Drehzahlen und Temperaturen verkraften soll.
Folge: Der Schmierstoff muss nach einer gewissen Zeit
und Laufleistung gewechselt werden, um optimale
Schmierung zu garantieren. Bei den GS-Modellen sind
etwa 5.000 km die Regel.
Genauere Aussagen über Wechselintervalle und
Füllmengen findet Ihr in der Bedienungsanleitung. Natürlich
kann man den Ölwechsel auch einfach in der Werkstatt
oder an der Tankstelle machen lassen, aber wer lässt
schon Fremde an seine alte SUZUKI? Und dabei geht das so
einfach.
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Kontrolle zahlt sich aus
Die regelmäßige Kontrolle des Ölstands am
Schauglas oder mittels eines Messstabes gehört zu unserem täglichen Ritual.
Denn viele von uns wissen: Ältere GS haben manchmal ein
"Saufproblem" - das gilt besonders bei
häufiger Vollgasfahrt oder auf der Autobahn.
Der
Ölstand kann auch Auswirkungen auf die Leistung haben.
Ist er zu hoch, reduziert sich das Luftvolumen im
Kurbelgehäuse, was zu höheren Pumpverlusten führen
kann. Am besten also zwischen der Markierung für das
Minimum (L = Low) und
Maximum (F = Full) halten.
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Warmfahren oder nicht?
SUZUKI empfiehlt vor dem Wechsel den Motor warm zu
fahren. Das Öl ist dann
dünnflüssiger, fließt besser ab und nimmt mehr
Schmutz mit.
Natürlich muss man dann besondere Vorsicht walten
lassen, um sich nicht die Finger zu verbrennen,
denn das Öl hat eine Temperatur von bis zu 150°.
Wem das zu gefährlich ist, lässt in kaltem
Zustand ab und muss etwas mehr Geduld aufbringen.
Die Ablassschraube befindet sich unter dem Motor.
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Öl ablassen
Jetzt kann man die Ablassschraube lösen, den
schwarzen Saft abgelassen und in einer Wanne
auffangen. Wer keinen passenden 21mm-Schlüssel
hat, kann auch einen Zündkerzenschlüssel
verwenden.
Dass das Öl nicht einfach in den
nächsten Gulli gekippt wird, sondern
umweltgerecht entsorgt wird, ist
selbstverständlich. Jeder Händler, der Öl
verkauft, muss Altöl in Deutschland (kostenlos)
annehmen.
Ist das Öl abgelassen, wird die Ablassschraube
mit 22-35 Nm montiert.
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Alten Ölfilter ausbauen
Beim üblichen Ölwechsel tauscht man den
Ölfilter gleich mit. Er kostet nicht die Welt und
die Suzi dankt dies mit höherer Lebensdauer.
Der Filter befindet sich unter einem Deckel an der
Vorderseite des Motorblocks zwischen den
Auspuffkrümmern. Mit einem 10mm-Schlüssel werden
die 3 - 5 Hutmuttern gelöst, die zum Teil sehr
fest sitzen können. Dann muss vorsichtig
gearbeitet werden, damit die Bolzen nicht
abreißen. Jetzt wird eine Auffangwanne
untergestellt, der Deckel entfernt und der
Filtereinsatz herausgezogen. Verliert dabei nicht
die Druckfeder, die im Deckel sitzt!
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Neuen Ölfilter einbauen
Natürlich liegt der neue Ölfilter schon bereit.
Welcher für euer Bike passend ist, kann jeder
SUZUKI- oder Zubehörhändler sagen. Einen Hinweis
gibt auch diese
Liste.
Nachdem das alte Öl aus dem Gehäuse gewischt
wurde, muss der Filtereinsatz mit der
Dichtungsfläche ganz (!) nach hinten auf den
runden Zulauf im Motorblock gesteckt werden. Meist
hält er in dieser Position von alleine und man
kann sich im nächsten Schritt mit dem
Ölfilterdeckel beschäftigen.
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Ölfilterdeckel einbauen
Der Deckel wird vor dem Einbau gut gereinigt. Sicherheitshalber sollte man
bei jedem Filterwechsel auch den speziellen
O-Ring tauschen, der den Deckel
abdichtet. Ein gebrauchter hält höchstens eine
weitere Periode, bevor er unvermittelt versagt und
das Öl unter hohem Druck herausgedrückt wird. Also hier nicht am
falschen Platz sparen!
Zur Fixierung des O-Ringes beim Einbau solltet Ihr
3 kleine Tropfen Flüssigdichtung oder Fett in die
Nuten des Deckels einbringen, dann kann er nicht
verrutschen.
Jetzt wird die Druckfeder wieder eingesetzt, mit
einer Hand der Deckel montiert, mit der anderen
die Hutmuttern aufgeschraubt und mit ca. 6 - 8 Nm
angezogen.
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Neues Öl einfüllen
Wenn Ablassschraube, Ölfilter, Deckel und Dichtung
wieder an ihrem Platz sind, kann man neues Öl am Einfüllstutzen
einschenken. Dabei ist die "Full"- und
"Low"-Markierung zu beachten.
Zuwenig Öl bedeutet
Verschleiß. Zuviel des Guten führt zu
Pantschverlusten und höherem Motorinnendruck.
Dann bläst der Motor den teuren Saft zu den Dichtungen
heraus.
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Kardan nicht vergessen
Bei den G-Modellen ist auch beim Kardanantrieb das
Öl zu wechseln. Hier kommt spezielles Getriebeöl zum Einsatz. Das
sollte etwa alle 10.000 km gewechselt werden.
Vor dem Winter
Wird Eure GS zum wohlverdienten Winterschlaf
gebettet, sind Öl- und Filterwechsel sehr
empfehlenswert. Verbrennungsrückstände im
gealterten Schmierstoff können nämlich zur
Korrosion von Motorinnereien führen. Rost lauert
überall, auch im scheinbar geschützten Motor.
Noch ein Vorteil: Scheint im Frühjahr endlich
wieder die Sonne, könnt ihr Euch gleich wieder
auf eure Suzi schwingen!
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© Michael, Bilder 1-5: Cliff (15.01.13
) [Start]
Die genannten Bilder und Teile des Textes wurden einem
Schrauberartikel von Cliff entnommen, der mir die
freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung gegeben hat.
Auf seiner Website
findet man viele weitere Tipps rund um die SUZUKI GS.
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