Hier eine
kleine Sammlung von Tipps rund um das Lackieren, die
von Hobby-Schraubern zusammen getragen wurden. Aufkleber
entfernen
Bevor neu lackiert wird, sollte man die
Original-Aufkleber vollkommen entfernen, da diese aus
Kunststoff sind und nicht überlackiert werden
können.
Mit ein wenig Mühe geht das immer mit
Nass-Schleifpapier in der Körnung 400. Einfacher soll
es mit einem Spezialschleifteller gehen, der in eine
Bohrmaschine gespannt wird. Beispielsweise bietet die
Firma 3M ein Produkt namens "Scotch-Brite Molding
Adhesive and Stripe Removal Disc". Das Set
besteht aus 6 Scheiben (ca. 100 mm Durchmesser) mit
der Bestellnummer 07501 und einem Halteteller mit der
Bestellnummer 07500. Man bekommt die Scheiben oder
ähnliche Produkte in Lackier-Fachgeschäften.
Abbeizen von Lack
mit den handelsüblichen chemischen Mittelchen geht
viel besser, wenn man die abzubeizende Fläche in eine
Plastiktüte (Müllsack) einwickelt und Luftblasen
sorgfältig ausstreicht.
So behält der Abbeizer lange seine Aggressivität und
Tiefenwirkung.
Farbe bestimmen
Dieser Tipp stammt von Kai: Um beim Ausbessern ein
perfektes Ergebnis zu erhalten, besorge man sich, wenn
nicht schon vorhanden, den Originallack bzw. den
richtigen Farb-Code oder eine entsprechende RAL-Nummer.
Damit geht man zu einem Farbenspezialisten, den es in
jeder größeren Stadt gibt und lässt sich die Farbe
nachmischen. Die füllen diese meist in Sprühflaschen,
die etwa 15 EURO kosten, aber ewig halten.
Hat man einen Sonder-Lack, kann der Farbenspezialist,
wenn man Glück hat, anhand einer guten Farbtabelle
eine Farbe suchen, die an die Eigenkreation herankommt.
Im Downloadbereich findet Ihr übrigens eine Tabelle
mit den Suzuki-Farben.
Embleme nachzeichnen
Metallembleme für Tank und Seitendeckel sind
oft in den Vertiefungen lackiert. Der Lack
blättert jedoch mit den Jahren gerne ab. Nachdem das
Emblem gereinigt und der lose Lack entfernt wurde,
kann man ihn mit einem Fasermaler (z.B. Edding Paint
Marker 780) nachmalen. Die Farbe ist sehr beständig,
wasserfest und leicht aufzutragen - sogar an thermisch
belasteten Motordeckeln soll sie funktionieren.
Hartkunststoff aufarbeiten
Unansehnliche Teile aus Duroplast lassen sich mit
Heimmitteln gut in neuwertigen Zustand versetzen.
Zuerst wird die Oberfläche mit einem flexiblen
Schleifpad gut angeschliffen, bis sie ganz matt ist.
Jetzt wird das Teil gut gereinigt und entfettet (z.B.
mit 3M-Klebstoffreiniger). Darauf achten, dass das
Teil nicht mehr berührt wird!
Es folgt die Lackierung aus der Sprühdose:
Grundierung mit Kunststoff-Haftvermittler, Decklack
und Klarlack, falls gewünscht. Ist alles gut
durchgetrocknet (eventuell unter Wärmezufuhr) kann
man mit Cockpitpflege noch satten Glanz erzeugen.
Kleine Lackschäden
ausbessern
Schäden durch Steinschläge und kleine Kratzer lassen
sich durch Tupflack beheben. Doch woher bekommt man
die exotischen Lacke unserer Motorräder in kleinen
Gebinden?
Ganz einfach: Seht Euch in der nächsten Drogerie um.
Nagellack ist hochwertig, hart und es gibt ihn in
vielen Farbtönen. Das Auftragen ist dank Pinselchen
ein Kinderspiel. Und wer nicht das Richtige gefunden
hat, dem sei die Modellbauabteilung eines
Spielzeuggeschäftes empfohlen. Modellbaulacke lassen
sich untereinander mischen und so erzeugt man beinahe
jeden Farbton.
Lackkratzer entfernen
Kleine Beschädigungen im Lack werden meist mit einem
Pinsel oder speziellem Tupflack entfernt. Doch dabei
verschmiert der Lack gerne und die Sache sieht
hässlich aus. Bessere Ergebnisse erzielt man mit
Lackfaserstiften, die punktgenau eingesetzt werden
können.
Diese Stifte gibt es von Edding (paint-marker) und
Faber-Castell (Uni-Paint) in mehreren
Standardfarbtönen.
Eine andere Möglichkeit (Tipp von Kai) ist es, einen
sehr feinen Pinsel aus dem Modellbau oder Airbrush-Bereich
zu verwenden. Hat man den Lack in Sprühflaschen, kann
man ihn per Sprühen in ein kleines Behältnis umfüllen
(Vorsicht: Sprühnebel!). Wenn man jetzt den kleinen
Lackschaden nach und nach mit dem feinen Pinsel auffüllt,
und zum Schluss (1 - 2 Stunden später) noch einen
kleinen Tupfer Klarlack draufgibt, sieht das ganze ab
einen halben Meter Entfernung recht gut aus.
Linierung anbringen
Viele Motorräder haben Zierlinien an Tank,
Kotflügeln und Seitendeckeln. Man kann natürlich
Klebebänder verwenden, aber die Profis nehmen dafür
ein teures Liniergerät.
Wer es mit dem Pinsel versucht, wird wegen des
"Tatterich" keine guten Ergebnisse erzielen.
Einfacher geht es so: man nehme einen Lackstift und
die Dichtungen aus den Türen eines alten
Kühlschranks. Schneidet man die Dichtung auf, findet
man flexible, magnetische Leisten, die man
beispielsweise auf den Tank legen kann und die dort
gut gehalten werden. An ihnen entlang kann man jetzt
die feinen Linien mit dem Lackstift nachziehen.
Mehr Glanz
erhält man, wenn der Lack zum Schluss mit einer Lage
Klarlack überlackiert wird. Dazu muss man vorher den
Grundlack mit Nass-Schleifpapier nochmals leicht
überschleifen, bis er einen leicht grauen Farbton
bekommt. er sollte natürlich ganz durchgetrocknet
sein.
Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, ist das kein
Problem: Einfach den Klarlack nochmals überschleifen
und nachlackieren.
Schleifen von Füller
Sind die gröbsten Unebenheiten im Blech beseitigt,
sollte man den Lack aufbauen. Die erste Schicht ist
meist ein Füller, der sich in frischem Zustand aber
sehr schlecht schleifen lässt, da er am
Nassschleifpapier stark anhaftet.
Wer einen Schuss Spülmittel in das Wasser gibt, hat
diese Probleme nicht und das Schleifen geht noch mal
so gut. Keine Angst muss man übrigens haben, dass der
Decklack später nicht mehr haftet.
Schleifen mit Spülmittel
Der Schlamm, der sich beim Schleifen bildet, kann sehr
schwer entfernt werden, wenn er antrocknet - besonders
in Ecken. Da hilft folgender Trick: In das lauwarme
Wasser einige Spritzer Spülmittel geben. Der Schlamm
läuft besser ab und das Schleifen geht durch die
Schmierwirkung auch leichter.
Habt ihr noch andere Tipps für Lackierer? Dann meldet
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