Kupplung klebt, rutscht oder trennt nicht richtig

Wer hat das nicht schon mal erlebt?
Die Suzuki hat eine Weile vor sich hin geschlummert, man lässt sie endlich an, zieht die Kupplung, legt den ersten Gang ein und plötzlich .... KLACK! Die Mühle macht eine Satz nach vorne und der Motor geht aus. Aua, das hat weh getan!

Innige Beziehung
Schon nach kurzer Standzeit gehen die Kupplungsscheiben und die stählernen Reibscheiben eine heftige Verbindung ein, da auf den Oberflächen Kontakt-Korrosion einsetzt. Mit anderen Worten: Die Flächen rosten zusammen und je länger der Motor steht, desto größer werden die verbackenen Stellen.
Ich habe einmal an einem Honda-Motor, der mehrere Jahre stillstand, die Kupplung ausbauen wollen und musste die Lamellen mit einem starken Messer trennen. Was kann man dagegen tun ... ?

Rock and Roll
Das Verkleben der Kupplung kann man meist nicht verhindern, aber man kann das heftige Bocken beim Losfahren vermeiden. Mache es Dir also zur Angewohnheit, die Kupplung VOR (!) dem Anlassen zu trennen.
Dazu wird das Motorrad vom Ständer gewuchtet, der erste Gang eingelegt und die Kupplung gezogen. Schiebst Du es nach vorne, kannst Du eine verklebte Kupplung leicht feststellen, denn dann blockiert das Hinterrad.
Zum Lösen schiebst Du die Suzi mit eingelegtem Gang wieder nach hinten bis zum Widerstand, um das Spiel im Antriebsstrang auszugleichen. Nun schiebst Du mit weiter gezogener Kupplung kräftig nach vorn. Der Impuls sollte die Kupplung trennen und Du kannst das Motorrad leicht schieben.
Klappt es nicht beim ersten Mal, musst Du die Prozedur wiederholen. Achte aber darauf, das der Losbrech-Impuls immer nach vorne wirkt und versuche es nie nach hinten, denn das belastet unnötig den Kurbel- und Ventiltrieb.
Günter aus Kerkrade (Niederlande) sagt dazu: Bei Modellen mit Kickstarter geht es auch, indem man bei stehenden Motor die Kupplung zieht und einige Male den Kickstarter betätigt bis die Kurbelwelle nicht mehr mit durchgedreht wird.
Wird teilsynthetisches Öl verwendet, wird die Neigung zu Korrosion drastisch reduziert und nach kurzer Standzeit gibt es meist keine Probleme. Doch zur Sicherheit sollte man vor dem Anlassen auf "Rock and Roll" zurückgreifen. 

Kupplung rutscht
Wenn nach einer Motor-Überholung oder einem Ölwechsel die Kupplung plötzlich durchrutscht, vermutet man meist Probleme mit den Belägen oder den Kupplungsfedern. Sind die jedoch in Ordnung und bringen auch stärkere Kupplungsfedern keine Besserung, kann es am verwendeten Öl liegen.
Manche Kupplungen vertragen keine teil- oder vollsynthetischen Öle. Wir ein normales mineralisches Öl verwendet, stimmt die Reibpaarung der Kupplung wieder und das Rutschen verschwindet.
Dieser Tipp stammt von Werner.

Kupplung trennt nicht bzw. nicht richtig
Zuerst sollte man die Einstellung des Kupplungszuges prüfen. Stimmt diese, ist eventuell die Zentralmutter des Kupplungskorbs lose, oder am Kupplungskorb bzw. an der Kupplungsnabe haben sich Rattermarken gebildet. Glättet man diese mit einer Feile, funktioniert die Kupplung wieder bestens.
Auch dieser Tipp stammt von Werner.

© Michael (19.06.10 )    [Start]