Schade,
aber unsere Suzuki GS gibt es nicht mehr neu. Doch es
soll ja Biker geben, die sich von ihr trennen müssen
- eine gute Gelegenheit sich solch ein Schätzchen
zuzulegen.
Da man aber nicht in den Motor hineinkriechen kann,
gibt es keine Garantie beim Gebrauchtkauf. Das ist
Grund genug, das gute Stück einer eingehenden
Kontrolle zu unterziehen. Hier einige wesentliche
Punkte, die beachtet werden sollten.
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Rundgang
Schau dir erst einmal das Moped in Ruhe an. Gehe
herum und achte auf größere, offensichtliche
Beschädigungen an den Lackteilen, dem Rahmen und
Motor. Ist Lack abgesplittert, kann ein Unfall der
Grund sein. Ist alles komplett oder schrecklich
verbastelt? Stehst Du vor einer Ruine, vergleiche
ihren Zustand mit Deinen Schrauberkünsten und Deinem Geldbeutel. Sprich mit dem Besitzer über
seinen Fahrstil und seine Erfahrungen. Passt das
alles nicht zusammen, kannst Du gleich nach Hause
gehen.
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Legalität
Die Rahmennummer am Steuerkopf und auf dem
Typenschild müssen mit den Daten im Fahrzeugschein
übereinstimmen. Sind die entsprechenden Umbau-
oder Zubehörteile eingetragen?
Eine brandneue
Plakette einer
technischen Prüfstelle ist leider keine Garantie
für einen guten Zustand des Bikes - also aufgepasst. Immerhin erspart sie dir für zwei
Jahre den Gang zu den freundlichen Prüfern.
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Bereifung
Die Bereifung sollte noch mindestens 2,5 mm Profil
aufweisen und einigermaßen gleichmäßig
abgefahren sein. Ist sie in der Mitte abgefahren,
liegen viele Touren hinter dem Moped. Sind die
Flanken abgefahren, stehst Du vor einem sportlich
bewegten Bike. Wenn in den Papieren eine
Reifen-Bindung
eingetragen ist, vergleiche Typ und Größe mit
den montierten Schlappen.
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Räder
Nimm einen Schraubendreher und halte ihn als Fixierpunkt
an die Schwinge und die Tauchrohre, so dass ein
kleiner Spalt zur Felge bleibt. Drehst Du jetzt
die Räder, kannst Du den Seiten-
und Höhenschlag prüfen: Gussräder sollten etwa
0 - 1 mm , Drahtspeichenräder maximal 1,5
mm Schlag haben.
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Lenkung
Drücke nun das Motorrad hinten herunter und fasse
an die freihängende Telegabel. Wenn sie sich ohne
Widerstand drehen lässt und kein Spiel in Fahrtrichtung hat, sind die Lenkkopflager in
Ordnung. Schau dir auch die Lenkanschläge an:
Sind sie eingeschlagen oder verbogen, liegt meist
ein Unfall vor.
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Gabel
Wenn Du schon dabei bist, rüttle auch mal am
Tauchrohr (Alu-Teil). Wenn Spiel festgestellt
wird, kommt ein Austausch auf dich zu. Das Gleiche
gilt auch, wenn die Standrohre
Rostnarben oder Riefen haben. Leichten Ölverlust
kann man dagegen mit neuen Dichtringen in den
Griff bekommen.
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Federbeine
und Schwinge
Die hinteren Federbeine müssen frei
von Dämpferöl sein - besonders nach der Probefahrt!
Drücke auf die Sitzbank und lass schnell los.
Schwingt das Heck nach, sind die Dämpfer
hinüber.
Prüfe nun die Hinterradschwinge auf
seitliches Spiel. Hier ist nur eine minimale
Beweglichkeit noch akzeptabel.
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Bremsen
sind ein ganz wichtiger Prüfpunkt. Pulsiert der
Bremshebel bei der Probefahrt, sind die
Bremsscheiben verzogen. Sowohl die Scheiben als
auch die Beläge sollten innerhalb des
Verschleißmaßes liegen. Die Scheiben sollten
auch nicht riefig sein. Eine narbige Oberfläche
der Bremskolben und gerissene Manschetten künden
von Schrott.
Die Trommelbremsen müssen leichtgängig sein,
gleichmäßig ziehen und die Verschleißmarkierung
der Bremsbeläge sollte noch Toleranzbereich
liegen.
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Elektrik
Prüfe alle Anzeigen, die Schalter, die Hupe und
die Beleuchtungseinrichtungen. Schau dir auch die
Sicherungen an. Wurde hier mit höheren Werten ein
Defekt repariert? Der Anlasser soll gleichmäßig
und kräftig Durchdrehen.
Im Stand darf die Ladekontrollleuchte nicht
flackern und die Öldruckleuchte muss nach dem
Start erlöschen.
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Kraftstoffsystem
und Vergaser
Jetzt geh' vor dem guten Stück auf die Knie und
schau nach, ob an der Tankunterseite, an den
Benzinleitungen oder an den Vergasern
Undichtigkeiten aufgetreten sind (braune Ränder
entlarven ausgelaufenes Benzin). Rissfrei müssen
sich die Ansauggummis vor und hinter den Vergasern
zeigen. Sind diese versprödet, kann Nebenluft
eintreten und sie müssen für teures Geld ersetzt
werden.
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Sitzbank
und Fußrasten
Der Sitzbankbezug sollte nicht Durchgescheuert und
eingerissen sein (besonders an den Kanten). Klapp
die Bank hoch und checke die Unterseite. Sitzt der
Bezug rundum noch fest? Ist der Grundkörper
verrostet oder gerissen?
Sind übrigens die Fußrasten sehr
verschlissen und der Tacho zeigt nur wenige
Kilometer an, will dir jemand zu wenig
Laufleistung verkaufen!
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Motor
Die GS-Motoren sind mechanisch
recht leise: Ein leichtes Kupplungsrasseln, Ventilticken und eine leicht hörbare
Steuerkette sind nicht kritisch. Mehr Lärm ist verdächtig,
z.B. deuten Klappergeräusche aus Richtung
Zylinder, die unter Last verschwinden, auf
Kolbenkippen hin.
Bei einer Probefahrt muss die Kupplung
vollständig trennen und darf beim Beschleunigen nicht
Durchrutschen.
Auch sollte sich das
Fahrgeräusch in den einzelnen Gängen
nicht wesentlich verändern. Kommt beim
Gaswegnehmen (Schiebebetrieb) blauer Qualm aus dem
Auspuff, sind die Kolben oder die Ventilführungen
verschlissen. Grauer Qualm deutet auf eine
schlechte Verbrennung oder ein zu fettes Gemisch
hin. Ölnebel an
Zylindern und
Gehäusedichtungen sollte auch nicht feststellbar
sein.
Schraube nun die Zündkerzen heraus und prüfe das
Kerzenbild. Falls
möglich, solltest Du einen Kompressionstest
machen - Werte um 10 bar sind in Ordnung.
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Hinterradantrieb
Prüfe genau die Kette und die Antriebsritzel. Lässt
sich die Kette deutlich vom Kettenrad abheben, ist sie
schrottreif. Haben Ritzel und Kettenrad scharfe,
haifischartige Zähne, sind auch sie hinüber.
Ist die Suzi mit einem Kardanantrieb gesegnet,
spitze die Ohren. Tritt ein singendes Geräusch
bei der Fahrt auf, oder ein deutliches Klacken
beim Lastwechsel, ist der Kardan verschlissen -
und dann wird es teuer.
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