Gleichrichter richtig montieren

Eigentlich ist die elektrische Anlage der GS-Baureihe recht robust und neigt kaum zum Ausfall. Ein Problem welches jedoch oft nicht erkannt wird, ist die schlechte elektrische Verbindung des Gleichrichter-Reglers. Wurde hier gepfuscht oder hat infolge mangelnder Pflege und Alter die Korrosion zugeschlagen, wird diese Einheit überlastet, fällt aus oder lässt auch noch den Stator des Generators abrauchen - ein bekanntes und teures Suzuki-Leiden. Im schlimmsten Fall sind die Kabel und die Steckverbinder auch noch verglüht. Dann heißt es, austauschen oder reparieren. 
Übrigens sind die unten genannten Montageregeln auch für funktionierende Gleichrichter/ Reglers (GR) wichtig, damit die elektrische Verbindung stets optimal ist.
Bevor Ihr am GR arbeitet, solltet Ihr klären, welches System Ihr an eurem Moped habt. Schaut euch daher die folgenden Diagramme an:
   
Diagramm 1
In frühen Modellen sind Regler und Gleichrichter getrennte Bauteile.
Vom Stator des Generators gehen 3 Kabel ab (gelb, blau-weiß, grün-weiß). Gelb ist an den Gleichrichter und den Regler angeschlossen, blau-weiß nur an den Gleichrichter und grün-weiß endet am Lichtschalter, um von dort als rot-weißes Kabel zum Gleichrichter zu gehen.
Der Gleichrichter speist über ein rotes Kabel die Batterie und den Zündschalter. Von dort gehen orangefarbige Kabel zu allen Verbrauchern.
  
Diagramm 2
Modernere Modelle haben eine gemeinsame Einheit, die Gleichrichter und Regler in einem Gehäuse zusammenfasst.
Alle anderen Anschlüsse bleiben gleich, d.h. die Kabelfarben zwischen Stator und GR sind gelb, blau-weiß, grün-weiß/rot-weiß. Teilweise ist am GR auch noch ein schwarz-weißes Massekabel.
Die Sicherung zwischen GR und Batterie dient übrigens dazu den Schaltkreis abzusichern, falls der GR defekt ist und gegen Masse einen internen Kurzschluß hat.
  
Diagramm 3
Nur der Vollständigkeit halber sei hier die Version ohne Lichtschalter erwähnt, die in einigen Ländern aufgrund gesetzlicher Vorschriften ausgeliefert wurde (z.B. USA). 
Das grün-weiße Stator-Kabel ist daher direkt an das rot-weiße GR-Kabel angeschlossen.
Übrigens werden dort auch gerne Nachrüst-Statoren der Firma Electrex verwendet, deren Kabel einheitlich gelb sind. Die "Polung" der Stator-Kabel ist nämlich nicht wichtig für die Funktion des Generators, da der ja Wechselstrom liefert.
   
Übrigens ist der gezeigte Licht-Kontakt nicht direkt der Lichtschalter, sondern ein Zusatzkontakt, der die dritte Phase zum Gleichrichter einschaltet, und die ist nicht geregelt. Fährt man mit Licht, verbraucht man nicht allen zusätzlichen Strom. Das Mehr wird zur Batterie geführt.
So, jetzt kann es mit der richtigen Montage des Gleichrichter/ Reglers losgehen.
  • Als Erstes löst die Anschlüsse von der Batterie oder baut sie ganz aus. Der GR sitzt übrigens häufig am oder unter dem Batteriekasten. Den solltet Ihr dann auch erstmal lösen.
  • Löst nun die Steckverbinder vom GR und schraubt ihn ab. Ist er verschmutzt, solltet Ihr ihn gut reinigen, besonders die Kühlrippen. Ist er defekt, montiert einen Neuen - logisch.
  • Achtet beim Einbau darauf, dass das Gehäuse (Masse) einen guten metallischen Kontakt zum Batteriekasten hat (z.B. mittels Zahn-Unterlegscheiben). Empfehlenswert ist es jedoch ein separates Massekabel vom Gehäuse des GR zum Minus-Pol der Batterie oder zum Haupt-Massekabel zu legen, wie das in den Diagrammen dargestellt ist. Manche Einheiten haben dafür bereits ein schwarz-weißes Kabel. Die Masseverbindung ist so auf Dauer viel besser und der GR und der Stator können keinen Schaden nehmen.
  • Die Steckverbinder des GR (kleine schwarze Kästen in den obigen Diagrammen) müssen metallisch blank sein und nicht locker. Daher die Steckverbinder gut reinigen und mit säure- und harzfreiem Öl benetzen, am Besten mit Ballistol (Waffenöl). Sie sollten beim Aufstecken "stramm" sitzen. Auch hier ist eine gute elektrische Verbindung sehr wichtig. 
    Tipp: Man sollte bei der Gelegenheit die Stecker zwischen Lima und GR gegen solide Ausführungen aus dem Kfz-Zubehör ersetzen, da sie auch bei völlig intaktem System warm werden.
    Manche empfehlen, die Steckverbinder zu verlöten. Doch Vorsicht: Da dabei aber eine starre Lötverbindung entsteht, die durch Vibrationen brechen kann, solltet Ihr das aber besser nicht tun.
  • Bei separatem Regler gilt das Gleiche: Ohne eine perfekte, widerstandsarme Verbindung gibt es später Ärger.
  • Bei der Gelegenheit müsst Ihr die Statorkabel auch gleich überprüfen. Sie dürfen nicht beschädigt oder geknickt sein. Auch ein Kontakt zur Fahrzeugmasse (Rahmen) ist unbedingt auszuschließen.
  • Nun könnt Ihr den Batteriekasten wieder montieren und die Batterie anschließen.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Reiner, dem Berliner und Webmaster von wbcnet.de, dessen Detailwissen mir stets eine große Hilfe ist. Danke Reiner!
© Michael (25.05.06 )    [Start]