Nicht
ganz dicht
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Am
Motorrad gibt es eine Vielzahl von Dichtungen. Wer die
verschiedenen Formen richtig behandelt, dem bleibt so
manche böse Überraschung erspart.
Dichtungen können unterschiedliche Formen haben,
und viele davon werden oft vernachlässigt - nicht nur
in der Schule. Wo der Schüler sich mit Stab-, Kreuz-,
Schlag- und Schüttelreim plagt, kämpft der
Motorradfahrer mit Profil- und Flachdichtungen, Rund -
und Radialwellendichtringen. Bei den Bauformen kann man zunächst grob zwischen
Bewegungsdichtungen und ruhenden Dichtungen
unterscheiden. Die meistverwendeten Dichtungen sind die
sogenannten ruhenden
Dichtungen. Hier muss der Motorradschrauber
eigentlich nur die Flach- und Profildichtungen kennen.
Profildichtungen dienen am Motorrad der Abdichtung
zwischen Zylinderkopf und Auspuffkrümmer. Sie
bestehen meist aus einer Kupferlegierung und sollten
auf jeden Fall nur einmal verwendet werden, weil sie
sich nach der ersten Benutzung bereits flachgedrückt
und damit ihre Spannkraft verloren haben. Die thermisch hochbelastete Zylinderkopfdichtung zählt ebenfalls zu den Flachdichtungen, ist jedoch wesentlich komplizierter aufgebaut. Sie besteht meist aus sogenannten It-Werkstoffen, die sich aus einer Mischung von 60 bis 80 Prozent hitzebeständigem, aber sprödem Asbest und 8 bis 12 Prozent elastischem, aber nicht hitzefestem Kautschuk zusammensetzen, der Rest sind Füllstoffe. It-Dichtungen können bei Temperaturen bis zu 500 Grad eingesetzt werden. Da Asbest gesundheitsschädlich ist, wird dieses Material in den nächsten Jahren voraussichtlich durch eine Kevlar-Kautschuk-Mischung ersetzt werden. Zylinderkopfdichtungen besitzen oft innen und außen eine Metallumfassung, um innen den hohen Drucken widerstehen zu können und außen ein Wegpressen der Dichtung beim Anziehen der Zylinderkopfschrauben zu vermeiden. Oft sind sie graphitiert, damit sie nicht fest brennen, was sich trotzdem nicht immer verhindern lässt. Mehr über Dichtungen erfahrt Ihr, wenn Ihr auf den Motorradfahrer klickt. |
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Text: Michael Allner Fotos: Ulrich Schwab
Für die Veröffentlichung liegt mir die
freundliche Genehmigung der Autoren und der Motor-Presse
International vor.
Michael (26.08.12 ) [Start]