Entlüftungsgeräte
für Bremsen
Bei
Entlüften von hydraulischen Brems- und
Kupplungssystemen muss die Flüssigkeit durch Pumpen
am Bremshebel herausgedrückt werden. Das ist nicht
nur lästig, sondern kann auch dazu führen kann, dass
die Dichtungen Schaden nehmen.
Um dies zu vermeiden, verwenden Profis spezielle
Entlüftungsgeräte, die sich der Hobbyschrauber
kaufen oder auch selbst herstellen kann.
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Käufliche
Bremsenentlüftungsgeräte
Professionelle Geräte wie diese Entlüftungspistole
sorgen für schnelles und sauberes Arbeiten.
Die gezeigte Einheit gibt es bei Polo und in
ähnlicher Form auch bei Zubehörhändlern wie
Louis oder Gericke.
Das Prinzip ist immer ähnlich: Die Handpumpe erzeugt
ein Vakuum und zieht bei geöffnetem
Entlüftungsnippel die vorhandene Flüssigkeit aus dem
System. Neues wird über den Ausgleichsbehälter
des Hauptbremszylinders nach Bedarf nachgefüllt.
Das teilweise vorhandene Manometer zeigt den Unterdruck
an, ist jedoch nicht unbedingt nötig.
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Statt mit Unterdruck kann man auch mit Überdruck
arbeiten. Das unten beschriebene Eigenbaugerät basiert auf einer
Idee von Schibi
von der Website m-j-s-motorbox.de,
der mir die freundliche Genehmigung gegeben hat, das
Material zu verwenden. Damit klappt das Entlüften auf jeden
Fall und die Bremse funktioniert wie am ersten
Tag.
Natürlich kann keine Gewähr gegeben
werden und die Anwendung erfolgt wie immer auf eigene
Gefahr.
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Selbst gebautes
Bremsenentlüftungsgerät
Zunächst benötigt man einen 12V-Mini-Kompressor
(1) und einen passenden Behälter (2) aus Metall
oder Kunststoff mit
Schraubdeckel.
In den Deckel des Behälters 2
Bohrungen eingebracht und Klemmmuffen für Kabel (3)
aus dem Elektrohandel hereingeschraubt.
Der
Innendurchmesser der Klemmmuffen entspricht dabei
dem Außendurchmesser von 2 Kupferrohren (4),
welche in diese gesteckt und festgeklemmt werden.
Sinnvoll sind Rohre mit einem Durchmesser von 3-5
mm. Man benötigt ein kurzes Rohr für die
Zuleitung und ein längeres für die Ableitung,
welches bis fast auf den Grund des Behälters
reicht.
In einen alten Deckel (6) des Bremszylinders (7)
montiert man ebenfalls einen kurzes Kupferrohr (4)
mit
einer Klemmmuffe (3).
Nun verbindet man die nach außen weisenden
Rohrstücke (4) und den Kompressor (1) noch mit passenden
Kunststoffschläuchen (5), steckt einen
Entlüftungsschlauch (8) auf den
Entlüftungsnippel der Bremszange und führt ihn
in ein Auffanggefäß (9).
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Materialliste
(1) 1 x 12V-Mini-Kompressor aus dem Baumarkt (ca. EUR
10-20)
(2) 1 x Behälter aus Metall (keine Blechdose) oder
Kunststoff (z.B. PET, PE) mit dichtem Schraubdeckel
(3) 3 x Kabel-Klemmmuffen aus dem Elektrohandel für
Außendurchmesser 3-5 mm *
(4) 3 x Kupferrohre (Außendurchmesser 3-5 mm) mit
verschiedener Länge *
(5) 2 x Kunststoffschläuche
(6) 1 x alter Deckel eines Bremszylinders
(Ausgleichsbehälter) oder eine gebaute Adapterplatte
(8) 1 x Kunststoffschlauch für Entlüftung
(9) 1 x Auffanggefäß
(10) 1 x Druckminderer (optional)
* Werner empfiehlt statt der Klemmmuffen und
Kupferrohre die Verwendung von alten Reifenventilen.
Die haben die richtige Größe und auch einen
Rückschlagventil-Effekt.
Bedienungshinweise
Ist alles angeschlossen und in den Behälter (2)
genügend neue
Bremsflüssigkeit gefüllt, wird der
Entlüftungsnippel an der Bremszange geöffnet. Nun
wird der Kompressor (1) an die Bordbatterie oder ein
starkes Batterieladegerät angeschlossen und
gestartet. Das Luftpolster drückt die
Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter (7) durch
die Bremszange und schließlich über den
Entlüftungsschlauch (8) in das Auffanggefäß (9).
Wenn die neue Bremsflüssigkeit ganz durchgedrückt wurde
und im Entlüftungsschlauch keine Luftblasen mehr zu
sehen sind, kann der Kompressor gestoppt und der Entlüftungsnippel wieder
geschlossen werden.
Achtung!
Aus Sicherheitsgründen sollte der Druck beim Betrieb
auf etwa 0,5 - 1 bar gehalten werden. Also immer den
kleinen Manometer im Auge behalten und bei zu hohem
Druck den Kompressor kurz abschalten! PET- Flaschen können
zwar bis 6 bar vertragen, aber sicher ist sicher!
Glasgefäße sollte man daher auch nicht verwenden,
obwohl manche (z.B. Einweckgläser) bis 2,5 bar
aushalten.
Verwendet man statt des kleinen Kompressors einen
leistungsfähigen Werkstatt-Kompressor muss zwischen
diesem und dem Behälter (2) unbedingt ein
Druckminderer (10) geschaltet und dieser auf den
oben angegebenen Druck eingestellt werden.
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© Michael (26.02.11
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