In
den alten Zeiten wurde noch heftig gekickt, um ein Motorrad zum Leben zu erwecken. Seit den späten 70ern
genügt ein Druck auf Knöpfchen. Zumindest solange
der elektrische Anlasser mitspielt. Hat der aber
keinen Mumm mehr, muss er überholt oder getauscht
werden. Hier erfahrt ihr, wie ihr das versteckte Ding
finden, ausbauen und wieder einbauen könnt. Und liebe
Bikerinnen, die ihr auch schraubt: Logisch, dass der
Text auch für euch geschrieben wurde. Seht es mir
aber nach, dass ich der Einfachheit halber nur
männliche Anreden gewählt habe.
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Jetzt gehts ihr an die
Wäsche.
Um an das muntere Motörchen zu kommen, muss eure
Suzi erstmal entblättert werden, also die
Sitzbank herunter und die Seitendeckel entfernen.
Die Deckel sind meist nur an den Rahmen gesteckt
und können mit sanfter Gewalt, also mit Gefühl
abgezogen werden, sonst reissen die Haltenasen
leicht ab.
Bei meiner treuen Katana müssen zusätzlich noch
Schrauben entfernt werden.
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Luftfilterkasten
demontieren
Warum der Luftfilterkasten raus muss, erschließt
sich dem ungeduldigen Schrauber zunächst nicht.
Doch dummerweise müssen später auch die Vergaser
ihren angestammten Platz räumen, also weg mit dem
Kasten.
Nach dem Lösen seiner Halteschrauben und der
oder den Schellen an der "Airbox" lässt
sich der Luftfilterkasten aus dem Rahmen
herausheben.
Die Ansaugöffnung(en) Richtung Vergaser solltet ihr mit einem sauberen Lappen
verschließen, damit keine Fremdkörper
hineingelangen können.
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Batterie demontieren
Zuerst wird der Minus-Pol gelöst, dann kommt der Plus-Pol
dran, der sich unter einer Gummi-Kappe versteckt. Diese Reihenfolge bewahrt den Bastler davor, beim Abschrauben des
Plus-Poles versehentlich mit dem Schlüssel an die
Fahrzeugmasse
zu kommen und einen heftigen Kurzschluss zu
erzeugen, der garantiert schöne Funken gibt!
Wenn noch das Haltegummiband und der
Entlüftungsschlauch gelöst werden, kann auch der
Akku zur Seite gestellt werden.
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Schläuche am
Kraftstoffhahn lösen
Da es jetzt keine Funken mehr geben kann, können
wir an die feuergefährlichen Bauteile gehen.
Zuerst wird der dicke Kraftstoffschlauch (K) vom
Kraftstoffhahn gezogen, dann der dünnere
Vakkumschlauch (V). Meist sitzen diese sehr fest.
Ihr müsst sie daher mit einem Flach-Schraubendreher
vorsichtig von den Tüllen des Kraftstoffhahns
hebeln und mit kreisenden Bewegungen am Schlauch
abziehen.
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Tank demontieren
ist relativ einfach, da er bei den meisten
Modellen am hinteren Ende mit dem Rahmen
verschraubt, bei einigen wenigen Typen nur in
einen Gummiblock gesteckt ist. Nach dem Lösen der
Halteelemente könnt ihr den Tank in gerader Linie
nach hinten von dem vorderen Auflagegummis ziehen
und abnehmen.
Ihr solltet ihn dann an einem sicheren Ort
lagern und in eine alte Decke einpacken, damit das
gute Stück nicht beschädigt wird.
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Vergaserzüge lösen
Nun kommt ihr gut an die Vergaser heran und könnt
den Gaszug demontieren. Der Zug hat zwei Muttern,
ihr löst nur die untere Kontermutter (U) und
könnt den Zug aushängen. Die obere Kontermutter
wird nicht verdreht, denn sie dient der
Einstellung des Gaszugspiels. Der Chokezug (hier
nicht gezeigt) ist in seiner Halterung nur
geklemmt und lässt sich nach Lösen einer
Schraube leicht entfernen. Dann werden noch die
Nippel der Züge am Vergaser ausgehängt.
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Vergaserschellen und
Luftkasten lösen
Die hinteren (H) und die vorderen (V)
Vergaserschellen werden mit einem
Kreuzschlitzschraubendreher soweit gelöst, dass
die Schrauben gerade noch in den Schellen
verbleiben. So lassen sich die Schellen aus ihren
normalen Positionen ganz nach vorne bzw. hinten
verschieben und sind nicht mehr im Weg (siehe (S)
im nächsten Bild). Auch der Luftkasten (= Airbox)
wird jetzt gelöst und möglichst weit nach hinten
von den Vergasern weg gezogen.
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Vergasereinheit demontieren
Ist der Luftkasten gelöst, habt ihr genügend
Platz gewonnen, um die Vergaser aus den
Ansauggummis zu ziehen. Falls erforderlich, hilft
vorsichtiges Hebeln mit einem langen
Schraubendreher. Dreht jetzt die Vergaser etwas um
ihre Achse und zieht sie vorsichtig nach einer
Seite zwischen Ansauggummis und Luftkasten heraus.
Bei mir ging es am besten nach links.
Gut verpackt werden die Vergaser jetzt für den
Wiedereinbau gelagert.
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Anlasserdeckel
demontieren
Langsam kommen wir dem Anlasser näher. Er
befindet sich meist unter einem Blechdeckel hinter
den Zylindern. Löst dessen zwei Schrauben und
hebt den Deckel ab, dann könnt ihr das Objekt
eurer Begierde endlich sehen.
Vorher solltet ihr übrigens die Ansaugöffnung(en) mit einem sauberen Lappen
verschließen, damit keine Fremkörper in den
Motor hineingelangen können (siehe nächstes
Bild).
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Anschlusskabel lösen
Der Anlasser erhält seine Energie durch ein
Anschlusskabel (P), welches über ein Relais
direkt mit Batterie-Plus verbunden ist.
Der Kabelschuh dieser Leitung ist mit einer Tülle
abgedeckt und mit einer Mutter gefestigt. Beim
Lösen der Mutter ist darauf zu achten, dass die
kleinen Unterleg- und Sicherungsscheiben nicht
verloren gehen.
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Anlasser lösen
Der Anlasser wird am hinteren Ende in Richtung
Motormitte meist durch zwei Schrauben (B) am
Motorgehäuse befestigt. Diese sind verklebt und
sollten daher nur mit gutem Werkzeug gelöst
werden. Beim späteren Einbau nicht vergessen, sie
mit einer mittelfesten Schraubensicherung
einzukleben.
Ist das geschafft und die Schrauben aus dem engen
Areal geborgen, kann der Anlasser endlich gelöst
werden.
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Anlasser demontieren
Ist er nicht mehr verschraubt, kann der Anlasser leicht aus dem
Motorgehäuse gezogen werden. Dabei sollte man den Dichtungsring (R) prüfen.
Ist er defekt, kann es an dieser Stelle zu
Ölverlust kommen und er sollte getauscht werden.
Auch eine Ölpfütze unter dem Anlasser deutet auf
dieses Problemchen hin.
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So das wäre geschafft. Jetzt folgen die Arbeiten, die
ursprünglich zum Ausbau geführt haben: Entweder wird
der Anlasser zerlegt, um die Kohlen, den Kommutator
und die Wicklungen zu prüfen, oder er wird komplett
gegen einen anderen getauscht.
Der Zusammenbau erfolgt - ihr habt es sicher erraten -
in umgekehrter Reihenfolge. Dafür habe ich aber noch
zwei Tipps für euch:
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Gelegenheit für Pflege
Bevor die Vergaser wieder an ihren Platz
"gewürgt" werden, solltet ihr den
Ansauggummis (A) am Zylinder und am Luftkasten ein
wenig Pflege gönnen.
Werden sie von außen satt mit einem
Gummipflegemittel eingerieben, bleiben sie schön
geschmeidig und danken euch die Zuwendung mit
einem längeren Leben.
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Kleine Montagehilfe
Wer es schon einmal durchlitten hat, weiss, dass
die Montage der Vergaser eine ziemlich fummelige
Angelegenheit ist. Damit bei dem Kraftakt nichts
kaputt geht, reibe ich die Innenseiten der
Ansauggummis leicht mit Vaseline ein. So rutschen
die Vergaserflansche viel leichter an die richtige
Stelle, besonders wenn die Ansauggummis schon ein
wenig verhärtet sind.
Mehr Tipps zur Montage
gibt es hier. |
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Alle hier gemachten Angaben sind
natürlich ohne Gewähr und auf eigene Gefahr anzuwenden.
© Michael (07.08.14
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