Technik:
Zylinderkopf
Die Konstruktion des Zylinderkopfes ist mitentscheidend
für einen optimalen Gasdurchsatz durch den Motor
und damit auch für dessen Leistung.
Die GS- und GSX-Motoren von Suzuki sind
ausnahmslos mit DOHC-Zylinderköpfen
ausgerüstet. DOHC steht für Double
Overhead Camshafts und ist eine immer noch
aktuelle
Ventilsteuerung über zwei obenliegende
Nockenwellen, die aus dem Rennsport stammt.
Dabei werden die im Kopf hängenden Einlass- und
Auslassventile über je eine Nockenwelle betätigt.
Die bei SV-, OHV- und OHC-Motoren nötigen Stößelstangen entfallen bei dieser
Konstruktion. So werden nicht nur hohe Drehzahlen und
Leistung ermöglicht, sondern auch die Wartung des
Ventiltriebs vereinfacht.
Eine weitere GS-Besonderheit sind die Tassenstößel,
die direkt auf die Ventile wirken. Bei GSX-Motoren
wurde Gabel-Schlepphebel eingesetzt.
Besonders wichtig ist die
Auslegung des Brennraums und dabei hat
sich Suzuki auch einige Besonderheiten einfallen lassen:
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Der
Halbkugel-Brennraum
ist ein beinahe klassisches Konzept für
sportliche Motoren, welches schon lange bekannt
ist. Diese Form ermöglicht große Ventilquerdurchmesser und einen großen Winkel
zwischen dem Einlass- und Auslassventil. Die
geradlinige Führung der Ansaug- und
Auspuffkanäle sowie deren Durchmesser trägt
zur hohen Motorleistung bei.
Der Kolben trägt einen Dom, der die Verdichtung
erhöht. Daneben hat er eine ausgeprägte
Quetschkante zum Zylinderkopf hin, die wiederum
für eine intensive Gemischverwirbelung und
damit eine gute Verbrennung ermöglicht.
Die glatte und relativ kleine
Brennraum-Oberfläche verbessert die
Wärmeabfuhr und verhindert Glühzündungen
(Klopfen). Daher kommen die GS-Motoren auch
meist mit Normalbenzin aus.
Daher wird diese Brennraumform bei praktisch
allen GS-Motoren eingesetzt - von der
kleinen GS 400 bis zur großen GS 1100.
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Der TDCC-Zylinderkopf
besitzt eine verbesserte Brennrauform und ist eine echte
Suzuki-Spezialität. TDCC heißt "Twin Dome
Combustion Chamber" und feierte 1981 bei der GS 650
G Premiere.
Er basierte auf den Erfahrungen der TSCC-Technik für
Vierventil-Motoren. Statt in einer einzigen Halbkugel
sind die beiden Ventile in eigenen Wölbungen (Dome)
untergebracht.
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Durch
diesen Trick wird der Brennraum kleiner und hat
zwei großflächige Quetschzonen für eine für
eine noch bessere Gemischführung und
-verwirbelung.
Darüber hinaus können flache Kolben verwendet
werden, die wesentlich leichter sind, die hin-
und hergehenden Massen reduzieren und
(theoretisch) mehr Drehzahlen ermöglichen.
Zusammen mit einer hohen Verdichtung ergibt sich
eine optimale Verbrennung bei besonders guter
Füllung.
Durch diese Maßnahmen wird auch der
Wirkungsgrad des Motors verbessert, was zu einem
geringen Kraftstoffverbrauch führt. |
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Der
TDCC-Zylinderkopf mit separatem Luftansaugsystem
ist eine Weiterentwicklung des TDCC-Prinzips und
wurde später bei der zweizylindrigen GR 650
eingesetzt.
Der Motor ist dabei so abgestimmt, dass sehr
mageres Gemisch verarbeitet werden kann.
Normalerweise ist dies aber sehr zündunwillig
und so mussten die Suzuki-Techniker nochmal in
die Trickkiste greifen.
Über eine separate Ansaugdüse wird dem
Brennraum vom Vergaser fetteres Gemisch
zugeführt. Dadurch entsteht ein Wirbel mit
hoher Geschwindigkeit und die Verbrennung läuft
leichter und schneller ab.
Die GR 650 läuft damit effektiver und
sparsamer. |
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Der TSCC-Zylinderkopf
besitzt eine optimale Brennrauform für
Vierventil-Motoren. So gut, dass sich Suzuki dieses
Prinzip patentieren ließ (Japan Patent-Nr. 771502). Wie
beim Vierventil-Kopf üblich, rückt die
Zündkerze an die Position, wo sie hingehört -
nämlich in die Mitte. Das ist gut für eine
gleichmäßige Verbrennung.
Der Zylinderkopf besitzt darüber hinaus zwei
halbkugelförmige Kalotten für je ein Einlass-
und Auslassventil. Damit entsteht ein
Doppel-Brennraum, der eine zweifache
Gasverwirbelung zulässt, was ihm auch seinen
Namen gegeben hat, also "Twin Squirl
Combustion Chamber". Auch an eine
Quetschkante (grau) wurde gedacht.
Man kann von diesem System einen nochmals
verbesserten Wirkungsgrad erwarten - und damit
auch gute Verbrauchs- und Abgaswerte.
TSCC-Köpfe wurden ab 1981 bei allen GSX-Motoren
verwendet. |
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© Michael (21.03.04
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