Die
ersten Motoren hatten grundsätzlich einen
rollengelagerten Kurbeltrieb, was oft als technischer
Rückschritt gewertet wurde, jedoch zu deren
unbedingter Zuverlässigkeit beitrug.
Ab Anfang 1980 erweiterte ein Vierventil-Zylinderkopf
das Konzept, welcher als TSSC-System (Twin Squirl
Combustion Chamber) bekannt wurde. Die Modelle
behielten in den USA und Kanada den GS-Namen, in
Europa wurden sie als GSX vermarktet.
Zeitgleich erschienen auch die ersten gleitgelagerten
Motorkonzepte, beispielsweise in der GS 650 G oder der
GSX 750, bei denen es anfangs prompt zu
Schmierungsproblemen kam.
Eine Besonderheit der Zweizylinder-Modelle, die als GS
400 debütierten, war die Ausgleichswelle, die die
systembedingten Motorschwingungen elegant eliminierte.
Mitte der 80er wurde der GSX-Motor nochmals
weiterentwickelt und mit einer Luft-Öl-Kühlung
versehen, die höhere Leistungsdichten ermöglichte
und Gewichtsvorteile gegenüber dem wassergekühlten
Wettbewerb brachte. Diese SACS-Modelle (Suzuki
Advanced Cooling System) wurden weltweit als GSX
vertrieben.
Erst in neuerer Zeit wurde das SACS-System bei den
GSX-R-Sportmotorädern durch eine komplette
Flüssigkeitskühlung ersetzt, da die jetzt geforderte
extreme Leistung und die Umweltbestimmungen nur durch
einen Wassermantel in den Griff zu bekommen waren.
Warum GS-Motoren so zuverlässig sind, ist schnell
erklärt.
Die aufwendige Rollenlagerung der
Kurbelwelle erhöht zwar das Schwingungsniveau,
erlaubt jedoch eine hohe Belastung auch unter
ungünstigen Voraussetzungen. Die Zweiventiler sind
relativ einfach aufgebaut und konnten daher die
Vierventiler in Bezug auf die Lebensdauer noch
übertreffen. Ein wichtiger Aspekt ist auch das
Schmierungssystem, welches mit niedrigen Drücken
arbeiten konnte - problemlos bei niedrigen Temperaturen und verschmutzten Ölleitungen.
Darüber hinaus schlummerten durch das von Suzuki
konsequent durchgezogenen Baukastensystem in beinahe
jedem GS-Motor viel mechanische Reserven, die ihn zu
einem beliebten Tuning-Objekt machten.
Was auch immer passiert: Eine GS wird dich immer nach
Hause tragen.
Dennoch gab es verschiedene Probleme, die meist
durch mangelnde Pflege verursacht wurden. Wer also ein
alte GS kauft, sollte auf folgende Zeichen achten:
Schwarzes Öl, niedriger Ölstand, Ölverlust an
Zylinderkopf und -fuß, Geräusche von der
Kurbelwelle, aus dem Getriebe oder von der
Steuerkette.
Ein größeres Problem an den meisten GS sind die
häufig versagenden Lichtmaschinen-Statoren. Fallen
diese aus, wird die Batterie nicht mehr geladen.
Häufig sind nicht die Statoren der Auslöser, sondern
die Regler-Gleichrichter-Einheit.
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