Technik:
Instrumente
Sie
messen und zeigen das an, was uns meist zum
Motoradfahren bringt - Geschwindigkeit!
Die Rede ist vom Tachometer und dem Drehzahlmesser,
denen wir meist viel zu wenig Beachtung schenken.
Eigentlich haben sie das nicht verdient, denn zumindest
die älteren Bauformen sind feinmechanischen
Wunderwerke.
Daneben gibt es auch oft Kraftstoffanzeigen,
Voltmeter, Ölduckanzeigen usw., die nach einem
anderen Prinzip arbeiten. Hier wird erklärt wie die
"Uhren" funktionieren.
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Wirbelstrom-Tachometer
Tachometer arbeiten
nach dem elektrischen Wirbelstromprinzip. Durch eine
biegsame Antriebswelle
(1) wird ein Permanentmagnet (2) angetrieben. Er ist
an seinen Farben Rot für Nordpol und Grün für
Südpol zu erkennen. Der Magnet rotiert mit in einer ebenfalls
drehbar gelagerten Aluminiumglocke oder -trommel (3). Nach der
Lenzchen Regel induziert der rotierende Magnet
in die Trommel Wirbelströme, die mit
steigender Drehzahl stärker werden und die Trommel
mitgeschleppen. Sie ist direkt mit dem Zeiger (4) des
Instrumentes und einer Spiralfeder (5) gekoppelt. Je nach Drehzahl
der Antriebswelle wird also die Spiralfeder mehr oder weniger aufgezogen
und ergibt einen Zeigerausschlag, der z,B. der
gefahrenen Geschwindigkeit proportional ist.
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Dummerweise
hängt hängt der Zeigerausschlag auch von der
Aluminiumtrommel bzw. ihrer elektrischen Leitfähigkeit
ab. Da Aluminium bei Wärme
schlechter als bei Kälte leitet, kommt es bei
hoher Temperatur zu geringerer und bei
Kälte zu größerer Anzeige.
Um diese Einflüsse zu vermeiden, wird der Magnet mit einem Nickelstahlsegment
verbunden. Durch die Eigenschaften des Nickels werden
bei hohen Temperaturen weniger
magnetische Ströme kurzgeschlossen als bei Kälte. So
steht bei hoher Temperatur dem größeren
elektrischen Widerstand der Aluminiumtrommel ein stärkeres Kraftlinienfeld des Magneten
mit entsprechend mehr wirksamen Wirbelströmen
ausgleichend gegenüber. Bei niedrigen Temperaturen wirkt der
Temperaturausgleich umgekehrt.
Das Prinzip des Wirbelstrom-Tachometers wird bei
klassischen Geschwindigkeits- und Drehzahlmessern
gleichermaßen verwendet. Die Drehbewegung wird über
mechanische Tachowellen direkt an einem Rad, am Getriebeausgang
oder - im Falle von Drehzahlmessern - an den
Nockenwellen abgegriffen.
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Wegstreckenzähler
Geschwindigkeitsmesser werden meist mit Zählwerken
für die zurückgelegte
Wegstrecke des Kraftfahrzeuges kombiniert.
Dazu wird die Drehbewegung von der Antriebswelle
über Zahnräder auf
Rollenzählwerke (6) mit mehreren Ziffernrollen
übertragen. Früher waren 5-stellige Zählwerke
üblich, heute findet man fast ausschließlich
6-stellige, um Kilometerleistungen von über
100.000 anzeigen zu können.
Das Verhältnis der Zahnräder (z1/z2) ist
entscheidend für die korrekte Messung und ist
beispielsweise abhängig von der Radgröße sowie
dem Übersetzungsverhältnis des Antriebs an den
die Antriebswelle angeschlossen ist. Beim
Austausch von Geschwindigkeitsmessern muss man
daher das aufgedruckte
Übersetzungsverhältnis beachten.
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Kurzstreckenzähler
Mit einer Variante dieser Zählwerke kann man auch
kürzere Wegstrecken messen, z.B. die Tages-Kilometerleistung.
Hierzu wird ein zweites Zählwerk (7) im
Verhältnis z2/z3 = 1 mit dem
Gesamtwegstreckenzähler gekoppelt.
Der Kurzstreckenzähler ist meist 3 - 4-stellig
und kann nach
dem Ablesen durch ein separates Betätigungselement wieder auf Null zurückgestellt
werden.
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Moderne Geschwindigkeits- und Drehzahlmesser
funktionieren fast ausschließlich
elektronisch. An dem zu messenden, drehenden Element,
also am Rad, dem Getriebausgang oder an den
Nockenwellen befindet sich ein umlaufender Magnet.
Daneben sind ein oder mehrere Reedkontakte angeordnet,
die durch den Magneten zum Schalten angeregt werden. Die entstehenden Impulse
wertet ein Schaltkreis im Instrument oder im
Motor-Steuergerät aus und überträgt sie auf eine
analoge bzw. digitale
Anzeigeneinheit.
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Kraftstoffanzeigen und
Co.
Für einfachere Messaufgaben wird ein
Drehspulinstrument verwendet. Hier wird Drehspule
(1) sich zwischen den Schenkeln eines
Hufeisenmagneten (2) gelagert.
Wird ein Gleichstrom an die Spule angelegt, bildet
sich um die Spule ein Magnetfeld. Wegen der
Wechselwirkung des Spulenfeldes und des
Hufeisenmagneten kommt es zu einer Drehung, je
nach Stromrichtung nach links oder rechts. An der
Spulenwelle ist ein Zeiger (4) angeordnet. Der
Drehwinkel der Spule und damit der Zeigerausschlag
ist umso größer je höher die Stromstärke ist.
Eine Spiralfeder (3) bringt das Instrument wieder
in die Ruhestellung, wenn die Spannung
abgeschaltet wird.
Typische Anwendungen sind Kraftstoffanzeigen,
Voltmeter, Ölduckanzeigen usw.
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Jetzt wissen wir, wie die Dinger funktionieren
sollten. Wenn sie aber den Geist aufgeben und nicht
ersetzt werden können, ist eine Reparatur
die letzte Rettung.
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© Michael (26.09.09
) [Start]
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