SUZUKI GS 650 GT - Fahreindrücke

Wie es sich anfühlt, eine SUZUKI GS 650 GT zu bewegen, haben viele Biker in USA und Europa erfahren dürfen - in Deutschland jedoch kaum, denn sie wurde offiziell nicht importiert.
So habe ich Euch hier einen Erfahrungsbericht eines amerikanischen Fans übersetzt, der neben seiner 1000er Moto Guzzi eine 1982er GT besitzt, da er auch ein etwas leichteres Motorrad suchte.
Er lobt die Technik der SUZUKI mit Kardanantrieb, einstellbarem Fahrwerk mit Luftgabel, die drei Scheibenbremsen sowie die elektronische Zündung. Daneben stellt er überrascht fest, dass die kleine GT eine bessere Beschleunigung brachte, als zeitgenössische BMWs und Guzzis. 
   
Gutes Handling
Die Sitzposition ist aufrecht, weil die Enden des hohen Lenkers schön weit nach hinten gezogen sind. Man muss daher kein Yoga-Meister sein, um den ganzen Tag komfortabel unterwegs zu sein.  Mit seinem Radstand von 1.440 mm (56.7 inch), dem 19-Zoll-Vorderrad und dem 16-Zoll-Hinterrad ist es zudem ein relativ langes Motorrad . Das gibt viel Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten.
Mit den einstellbaren Federbeinen lässt sich die 650er gut an jedeFahrweise anpassen. Zum gemütlichen Touren reicht die erste der vier Einstellungen. Geht es auf kurvenreichen Strecken richtig zur Sache, bringt die vierte Stufe gute Stabilität und viel Spaß. Dazu muss man noch nicht mal den Motor abstellen oder absteigen: Es reicht nach hinten zu den Dämpfern zu greifen und an den Stellringen zu drehen.

Flotte Fahrleistungen
Wenn es flott vorwärts gehen muss, sollte man den Motor immer über 6.000 Touren halten und fleißig schalten, wobei der zweite und dritte Gang häufig anliegen. Der rote Bereich beginnt bei 9.500 1/min, doch auch im mittleren Drehzahlbereich steht meist genug Leistung an.
Durch den schmalen Umriss beschleunigt sie bestens und bringt eine Spitzengeschwindigkeit von etwa 200 km/h. Die 50 kg schwerere GS 850 G ist auf den ersten 400 Metern nicht schneller.
Anfang der 80er Jahre lieferte die GS 650 G nicht nur bessere Leistungswerte als eine kardan-getriebene BMW oder Guzzi. Sie war auch deutlich preiswerter.
Über 5.000 1/min stören Vibrationen das gute Laufverhalten, was bei Dauergeschwindigkeiten über 120 km/h lästig werden kann. Manche Besitzer montierten sich daher Lenkergewichte oder weichere Griffgummis, um taube Hände zu vermeiden.

Die üblichen Probleme
In einigen Tests wird der erhöhte Ölverbrauch kritisiert. Auch neue Motoren brauchen etwa 0,5 Liter auf 1.000 km, wenn sie stramm gefahren werden. Sehr ratsam ist daher das penible Prüfen des Ölstandes jede Woche.
An alten SUZUKIs versagen gerne die Regler-Gleichrichter-Einheiten. Die und den Lichtmaschinenstator sollte man daher genau im Auge behalten, um nicht nachts im Nirgendwo zu stranden.

© Bild: Pasi, Text: Michael Quelle: Hoblin (03.02.08 )    [Start]