Die hier genannten Tipps habe ich sinngemäß der
wunderbaren Website von
Peter, der jede Menge Erfahrungen mit der GS 650 G
gewonnen hat, entnommen und ergänzt. Vorbeischauen bei
Peter lohnt also!
Benzin im Öl
Ein ganz gemeiner Defekt ist ein undichter
Vakuum-Benzinhahn. Dann läuft der Sprit durch die
Ansaugkanäle in den Brennraum. Bei langer Standzeit
kann es beim Anlassen zu einem "Hydro-Lock"
kommen (der Kolben knallt gegen eine solide Benzinwand)
und das Pleuel wird verbogen. In einem anderen, noch
fieseren Fall rinnt der Sprit am Kolben vorbei und
verdünnt unbemerkt das Öl. Lager- oder Kolbenschäden
sind die Folge.
Also beim Service immer darauf achten, dass bei
abgezogenem Benzinschlauch kein Benzin heraustropft.
Falls ja, nicht mehr fahren, Öl wechseln
(Benzingeruch!) und Benzinhahn-Reparaturkit (z.B. Louis)
einbauen.
Bremsbeläge
Original-Bremsbeläge von Suzuki sind teuer, aber gut.
Einfache von Louis oder Polo taugen auch, sollten aber
nicht zu heftig gefordert werden und halten nicht sehr
lange. Eine gute Alternative sind die von Lucas, die
nach einer Einlaufzeit von ca. 100-200 km wunderbar
dosierbar sind und die Bremsleistung ist spürbar
besser.
Bremsschläuche
Die meisten Katanas sind schon mit Stahlflex-Leitungen (Lucas,
Spiegler etc..) ausgerüstet und das ist gut so, denn
der Druckpunkt ist viel besser. Außerdem sollte man die
Original Gummischläuche nach ein paar Jahren sowieso
wechseln.
Ersatzteile
Ein Tipp sind holländische Suzuki-Händler, die
Ersatzteile oft um einiges günstiger anbieten. Die
Händler bemühen sich auch noch, ältere Motorräder zu
erhalten.
Viele der Umrüstteile für die Suzi gibt es auch bei
der Firma "Bike
Side". Die stellen einem einen kleinen Katalog
zusammen, der speziell auf die GS Modelle ausgerichtet
ist.
Gabeltauchen
Die Gabel taucht beim Bremsen (auch beim Anti-Dive (82er
Modell)) ziemlich weit ein. Gabelfedern von White-Power
(neuerdings Technoflex) sind viel besser. 10er Gabelöl
mit 130mm Luftkammer sind OK für schwere Fahrer. Eine
Mischung aus 80% 10er und 20% 7,5er Öl aufgefüllt auf
120mm Luftpolster passen für leichte Fahrer am besten.
Hier muss jeder selber ein bisschen probieren.
Gabeldichtringe
verschleißen leider viel zu schnell. Die Nachrüstringe
aus dem Angebot von Louis, Gericke und Co. sind durchaus
brauchbar. Nach dem Einbau sollte man zwischen Gleitring
und Staubkappe eine Fettpackung schmieren. Dann können
festgebackene Insekten die Ringe nicht so leicht
schädigen. Der feine Fettfilm, der sich auf dem
Standrohr bildet, stört kaum und schützt noch die
Verchromung.
Knacken im Lenkkopfbereich
Leises Knacken beim Überfahren von Unebenheiten oder
beim Bremsen deutet auf Spiel des Lenkrohres hin. Hier
wird die Reparatur kompliziert. Kegelrollenlager mit
Innenuntermaß von guten Lagerherstellern sorgen
für Ruhe.
Kolbenringe
Ein hoher Ölverbrauch kombiniert mit Klingelneigung
deutet auf Ölkohleablagerungen im Verbrennungsraum hin.
Neben verschlissenen Ventilschaftdichtungen
können auch die Kolbenringe ihre Spannung verloren
haben. Hier hilft oft nur das Wechseln der Ringe, denn
bei mittleren Kilometerleistungen sind Kolben und
Zylinderlaufbahn immer noch in gutem Zustand und können
weiterverwendet werden. Trotzdem Einfahren nicht
vergessen!
Kopfdichtungen
aus dem Zubehörangebot setzen sich viel stärker, als
Originalteile. Auch wenn es das Werkstatthandbuch nicht
explizit fordert, sollten die nach kurzer Fahrzeit (ca.
1.000 km) nachgezogen werden.
Kupplungsscheiben
aus dem Zubehör führen oft zu Ärger wegen ruppigen
Einkuppeln, lieber Original oder Lucas (jetzt Delphi)
Beläge einbauen. Diese halten wesentlich länger und
man braucht keine härteren Federn.
Lastwechselrucken
Bei zu starkem Lastwechselrucken, besonders im ersten
und zweiten Gang, hilft es oft die Gummipuffer im
Hinterrad (Suzuki nennt sie "Raddämpfer") zu
erneuern. O-Ring nicht vergessen!
Lichtmaschine
Relativ häufig gab es Ärger mit der Lichtmaschine,
deren Spulen im Stator allmählich den Geist aufgeben.
Das dann benötigte Originalteil ist meistens billiger
(!) als Nachbauten.
Ölverbrauch
Die 650er wird zu Recht als Ölbrenner bezeichnet. 0,5 -
1 Liter auf 1.000 km sind beinahe normal. Mit steigender
Laufleistung kann der Ölverbrauch bis zu 2 Liter
betragen. Schuld daran sind (meistens) die
Ventilführungen und Schaftdichtungen. Den Zylinderkopf
kann man bei eingebautem Motor abbauen und eine
Motoreninstandsetzung oder Zylinderschleiferei wechselt
die Führungen zu angemessenem Preis. Suzuki bietet
Außenübermaßführungen an und da beim Auspressen der
Führungen oft Aluminiumspäne mit herauskommen, muss der Instandsetzer den Kopf aufreiben (12,20 mm). Da für
diese Arbeiten Spezialwerkzeug und große Routine
notwendig sind, sollte man diese Arbeit dem
Instandsetzer überlassen, Murks wird teuer.
Ölfilterdichtungen,
also die geformten O-Ringe, sollten unbedingt bei jedem
Ölwechsel erneuert werden. Sie verlieren während des
zweiten oder spätestens dritten Einbaus ihre Spannung
und dann läuft der Saft mit hohem Druck auf Motorblock,
Auspuff und Hinterrad (!).
Ölversorgung,
Bei den GX-Modellen (bis Baujahr 1982) war die
Ölversorgung etwas schwach - wie übrigens auch bei
anderen Modellen, z.B. der GSX 400 F. Wenn der Ölstand
zu weit abfällt, wird Luft angesaugt und die Schmierung
ist nicht mehr gewährleistet. Also immer bis zur oberen
Marke auffüllen (aber nicht mehr!) und öfter
kontrollieren. Die GZ-Modelle haben dieses Problem
angeblich nicht mehr - aber Vorsicht ist die Mutter der
Porzellankiste!
Neben dem Kettendom wurde an der GZ vorne eine weitere
Befestigungsschraube für den Ventildeckel vorgesehen,
um Ölverlust vorzubeugen. Die Nockenwellen-Lagerungsböcke
erhielten eine Schmiernut rundum, um die Schmierung zu
verbessern und Suzuki empfahl daher auch den Umbau der
GX-Motoren.
Pendeln
Auch wenn die GS 650 für ihr Fahrwerk gelobt wurde,
kommt Pendeln in langgezogenen Kurven vor. Dafür sind
hauptsächlich Lenkkopf- und Schwingenlager
verantwortlich. Fluchtfehler und unrunde Bohrungen
können Fachleute wie Emil Schwarz beseitigen bzw.
nacharbeiten. Umrüsten auf Kegelrollenlager im Lenkkopf
und penibel eingestelltes Lagerspiel bringen sehr viel.
Reifen
Bester Kompromiss aus Laufleistung, Nasshaftung und
Lebensdauer bieten Metzeler Reifen, vorne 3.25 H 19 ME33
Laser, hinten 120/90 H 17 ME99 A und werden problemlos
eingetragen. Michelin-Reifen (A 48/ M 48) sind etwas sportlicher,
halten aber nicht so lange. Für beide gibt es eine
Freigabe von Suzuki.
Vergaser
Beim Synchronisieren der Vergaser sollte unbedingt
darauf geachtet werden, dass die beiden inneren Vergaser
einen Teilstrich fetter eingestellt werden. Sonst
können durch fehlende Innenkühlung Kolbenschäden
entstehen.
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