SUZUKI GS 450 ST, SX , SZ

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1980 stand ein Generationenwechsel bei Suzuki an: Die gute alte GS 400 machte langsam der GS 450 Platz und damit wichen auch deren klassische weiche Linien. Tank, Seitendeckel und Heck der Neuen waren jetzt rechteckig und das Geschmacksempfinden wurde auf eine harte Probe gestellt. Dazu kam die Qual der Wahl, denn in der wichtigen Halbliterklasse standen immerhin 7 verschiedene Varianten beim Händler.
Die GS 450 S stach aus der Masse etwas heraus, denn sie besaß eine sportliche lenkerfeste Halbschalenverkleidung
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Damit wurden lange Autobahnstrecken ein Klacks, denn die Verkleidung schluckte Wind, Regen und Anstrengung. Auch auf der Landstraße bot sie mit dem butterweichen Getriebe und dem Dampf des neuen Motors wahres Vergnügen. Also auf zu neuen Zielen: Die SUZUKI-Konstrukteure boten ein Bike, das dem Fernweh der Motorradfahrer entgegen kommen sollte.
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Basis war der Zweiventiler der beliebten GS 400, deren Ursprünge von 1976 stammten. Doch man kann alles besser machen und so gönnten die Ingenieure dem Triebsatz mit 180 Grad Kurbelversatz eine Generalkur. Die Zylinderbohrung wurde auf  71 mm erhöht und der Hub von 60 auf 56,6 mm reduziert. Das ergab eine Hubraumvergrößerung auf 448 ccm. Die 4 Kurbelwellen-Rollenlager wurden auf ruhigere Gleitlager umgestellt und  der Primärtrieb schrägverzahnt, um die mechanischen Geräusche zu minimieren. Dieser beinahe völlig neue Motor vereinte so die Qualitäten des Vorgänger-Modells mit deutlich besseren Durchzugswerten. Das bewährte 6-Gang-Getriebe war angesichts der gebotenen Leistung und des Drehmoments beinahe überflüssig.
Dem guten Doppelschleifen-Rohrrahmen wurde vom Schutzblech bis zum leicht bespoilerten Heckbürzel eine eigenwillige, kantige Karosserie übergestülpt. Die neue Linie war ein für Viele ein Rückfall in japanische Designfehler. Dabei wollten die Suzuki-Leute eine Familienähnlichkeit zu den großen GSX-Modellen herstellen und von deren moderner Technik ein wenig auf die kleinen Modelle abfärben lassen. 
Die ebenfalls neue Auspuffanlage war voluminöser, kürzer und gab einen satten Sound ab. Leider war die Verchromung etwas nachlässig. Bei mangelnder Pflege rosteten die Tüten gerne - von außen und von innen. Nur die doppelwandigen Krümmer waren solide ausgeführt und verhinderten das Blauwerden.
Die Blinker waren der neuen Form angepasst und kamen eckig daher.
Die typischen Enkei-Gußfelgen, die allenthalben verbaut wurden, waren bei der "S" in Gold-Metallic lackiert und harmonierten so gut zur silbernen Grundlackierung.
Auch die vordere Scheibenbremse und die hintere Trommel entstammten dem Teileregal der normalen GS-Modelle und waren ihrer sportlichen Aufgabe durchaus gewachsen. Das S-Modell gab es mit einer Leistung von 27 PS in Deutschland und mit 42-43 PS in den übrigen Ländern. Es sollte die Lücke zwischen den Einsteigern und der 50-PS-Klasse abdecken. Dennoch war der Erfolg der 450er insgesamt eher mäßig und so schob Suzuki zum Modelljahr schnell die "geliftete" GS 450 SD nach. Sie konnte alles genauso gut, war aber deutlich attraktiver gestylt.

© Michael (26.11.04 )    [Start]