SUZUKI GSX 400 F

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In Japan fanden die,  von deutschen Target-Designern geformten Katanas Anfang der 80er unglaublich viel Beifall. Asamo Hiroshi, Chef-Stylist in Hamamatsu unterstützte das deutsche Team eifrig bei der Schaffung der neuen Modelle und kreierte selbst eine aufregende Mini-Interpretation der Katana-Idee - die GSX 400 F, die jedoch nie das stolze Schwert-Zeichen tragen durfte und so von manchen nicht als echte Katana gehandelt wurde. Dabei hatte es die kleine Turbine faustdick hinter den Ohren.
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Im Kopf des luftgekühlten Vierzylindertriebwerks werkelten 16 winzige Ventile und beatmeten den extrem kurzhubigen Kurbeltrieb - sehr effektiv übrigens, denn so wurden 41 hochverdichtete Pferdchen bei fünfstelligen Drehzahlen freigesetzt. Die Ventilsteuerung erfolgte nach GSX-Art über Schlepphebel, die mit Stellschrauben zur Ventiljustage versehen waren. 
Wer keine Scheu vor Drehzahlen hatte, erreichte mit dem quirligen Giftzwerg in sechs Sekunden die 100 km/h-Marke und etwas später lagen rund 160 km/h an. Also nicht schlecht die Kleine, obwohl sie beim fehlenden Durchzug den Mangel an Hubraum nicht leugnen konnte.
Der verstärkte Doppelschleifen-Rohrrahmen gehörte zu den stabilsten seiner Klasse und vermittelte puren Fahrspaß. Auch wenn bei  Längsrillen mal ein Schlenker auftrat, waren der GSX 400 F gravierende Fahrwerksunruhen fremd. Die ölgedämpfte Teleskopgabel sowie die straff abgestimmten hinteren, fünffach verstellbaren Federbeine verdauten auch größere Unebenheiten in Schräglage und lieferten eine große Bodenfreiheit. Nur beim Federkomfort musste der Katana-Reiter Abstriche hinnehmen.
Dagegen war die Sitzposition dank der leichten Stufe in der Sitzbank für normal Gewachsene gut und alle Schalter und Hebel waren leicht zu erreichen. Lediglich größere Piloten litten auf Dauer unter sehr stark angewinkelten Beinen und mussten öfter mal eine Pause einlegen. Anhalten war dank der Doppelscheibe im Vorderrad und der hinteren Einzelscheibe schließlich immer möglich.
Leider stand einer größeren Verbreitung der kleinsten Katana der astronomische Preis von fast 7000 Märkern entgegen - auch wenn sie jeden Pfennig wert war. Das erkannten nur die echten Liebhaber leichter, sportlicher Motorräder.

© Michael (04.10.03 )    [Start]