Die hier genannten Tipps erheben keinen Anspruch auf
Vollständigkeit, aber vielleicht ist etwas
Interessantes für Euch dabei.
Benzin im Öl
Ein ganz gemeiner Defekt ist ein undichter
Vakuum-Benzinhahn. Dann läuft der Sprit durch die
Ansaugkanäle in den Brennraum. Bei langer Standzeit
kann es beim Anlassen zu einem "Hydro-Lock"
kommen (der Kolben knallt gegen eine solide Benzinwand)
und das Pleuel wird verbogen. In einem anderen, noch
fieseren Fall rinnt der Sprit am Kolben vorbei und
verdünnt unbemerkt das Öl. Lager- oder Kolbenschäden
sind die Folge.
Also beim Service immer darauf achten, dass bei
abgezogenem Benzinschlauch kein Benzin heraustropft.
Falls ja, nicht mehr fahren, Öl wechseln
(Benzingeruch!) und Benzinhahn-Reparaturkit (z.B. Louis)
einbauen.
Bremsbeläge
Original-Bremsbeläge von Suzuki sind teuer, aber gut.
Einfache von Louis oder Polo taugen auch, sollten aber
nicht zu heftig gefordert werden und halten nicht sehr
lange. Eine gute Alternative sind die von Lucas, die
nach einer Einlaufzeit von ca. 100-200 km wunderbar
dosierbar sind und die Bremsleistung ist spürbar
besser.
Bremsschläuche
Die Bremsen sollte man mit Stahlflex-Leitungen (Lucas,
Spiegler etc..) ausrüsten, denn der Druckpunkt ist viel
besser. Außerdem sollte man die Original Gummischläuche
nach ein paar Jahren sowieso wechseln.
Ersatzteile
Ein Tipp sind holländische Suzuki-Händler, die
Ersatzteile oft um einiges günstiger anbieten. Die
Händler bemühen sich auch noch, ältere Motorräder zu
erhalten.
Gabeldichtringe
verschleißen leider viel zu schnell. Die Nachrüstringe
aus dem Angebot von Louis, Gericke und Co. sind durchaus
brauchbar. Nach dem Einbau sollte man zwischen Gleitring
und Staubkappe eine Fettpackung schmieren. Dann können
festgebackene Insekten die Ringe nicht so leicht
schädigen. Der feine Fettfilm, der sich auf dem
Standrohr bildet, stört kaum und schützt noch die
Verchromung.
Knacken im Lenkkopfbereich
Leises Knacken beim Überfahren von Unebenheiten oder
beim Bremsen deutet auf Spiel des Lenkrohres hin. Hier
wird die Reparatur kompliziert. Kegelrollenlager mit
Innenuntermaß von guten Lagerherstellern sorgen
für Ruhe.
Kolbenringe
Ein hoher Ölverbrauch kombiniert mit Klingelneigung
deutet auf Ölkohleablagerungen im Verbrennungsraum hin.
Neben verschlissenen Ventilschaftdichtungen
können auch die Kolbenringe ihre Spannung verloren
haben. Hier hilft oft nur das Wechseln der Ringe, denn
bei mittleren Kilometerleistungen sind Kolben und
Zylinderlaufbahn immer noch in gutem Zustand und können
weiterverwendet werden. Trotzdem Einfahren nicht
vergessen!
Kopfdichtungen
aus dem Zubehörangebot setzen sich viel stärker, als
Originalteile. Auch wenn es das Werkstatthandbuch nicht
explizit fordert, sollten die nach kurzer Fahrzeit (ca.
1.000 km) nachgezogen werden.
Kupplungsscheiben und -korb
aus dem Zubehör führen oft zu Ärger wegen ruppigen
Einkuppeln, lieber Original oder Lucas (jetzt Delphi)
Beläge einbauen. Diese halten wesentlich länger und
man braucht keine härteren Federn.
Der Kupplungskorb lässt sich mit einem Trick lösen
oder anziehen: 3. Gang einlegen, Hinterradbremse
betätigen, Mutter lösen / anziehen
Nicht ganz so elegant ist die altbewährte "Lappensperre".
Dazu einen nicht fusselnden Lappen zwischen
Primärantriebsrad und das Zahnrad des Kupplungskorbs
einklemmen.
Lichtmaschine
Relativ häufig gab es Ärger mit der Lichtmaschine,
deren Spulen im Stator allmählich den Geist aufgeben.
Das dann benötigte Originalteil ist meistens billiger
(!) als Nachbauten.
Ölfilterdichtungen,
also die geformten O-Ringe, sollten unbedingt bei jedem
Ölwechsel erneuert werden. Sie verlieren während des
zweiten oder spätestens dritten Einbaus ihre Spannung
und dann läuft der Saft mit hohem Druck auf Motorblock,
Auspuff und Hinterrad (!).
Telegabel
Will man die Gabel zerlegen, muss man in der Gabelfaust
eine Innensechskantschraube lösen. Wenn sich innen das
Gegenstück aber mitdreht, geht das nicht. Da hilft nur
der Druck der Gabelfeder. Dazu den ausgebauten Gabelholm
umdrehen, so dass das Standrohr nach unten zeigt und
dann zusammendrücken. Jetzt kann man die Schraube
lösen.
Ventile einstellen
Einen Innenvierkant-Schlüssel für die
Ventileinstellschrauben liefert Louis. Das
Ventilwerkzeug (für z.B. Dax 50/70, Art.Nr.: 10003921,
ca. EUR 5,00) eignet sich auch für GSX-Modelle.
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