SUZUKI GS 400 - Tipps und Tricks

Die hier genannten Tipps erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber vielleicht ist etwas Interessantes für Euch dabei.

Benzin im Öl
Ein ganz gemeiner Defekt ist ein undichter Vakuum-Benzinhahn. Dann läuft der Sprit durch die Ansaugkanäle in den Brennraum. Bei langer Standzeit kann es beim Anlassen zu einem "Hydro-Lock" kommen (der Kolben knallt gegen eine solide Benzinwand) und das Pleuel wird verbogen. In einem anderen, noch fieseren Fall rinnt der Sprit am Kolben vorbei und verdünnt unbemerkt das Öl. Lager- oder Kolbenschäden sind die Folge.
Also beim Service immer darauf achten, dass bei abgezogenem Benzinschlauch kein Benzin heraustropft. Falls ja, nicht mehr fahren, Öl wechseln (Benzingeruch!) und Benzinhahn-Reparaturkit (z.B. Louis) einbauen.

Bremsbeläge
Original-Bremsbeläge von Suzuki sind teuer, aber gut. Einfache von Louis oder Polo taugen auch, sollten aber nicht zu heftig gefordert werden und halten nicht sehr lange. Eine gute Alternative sind die von Lucas, die nach einer Einlaufzeit von ca. 100-200 km wunderbar dosierbar sind und die Bremsleistung ist spürbar besser. 

Bremsschläuche
Die Bremsen sollte man mit Stahlflex-Leitungen (Lucas, Spiegler etc..) ausrüsten, denn der Druckpunkt ist viel besser. Außerdem sollte man die Original Gummischläuche nach ein paar Jahren sowieso wechseln.

Ersatzteile
Ein Tipp sind holländische Suzuki-Händler, die Ersatzteile oft um einiges günstiger anbieten. Die Händler bemühen sich auch noch, ältere Motorräder zu erhalten.

Gabeldichtringe
verschleißen leider viel zu schnell. Die Nachrüstringe aus dem Angebot von Louis, Gericke und Co. sind durchaus brauchbar. Nach dem Einbau sollte man zwischen Gleitring und Staubkappe eine Fettpackung schmieren. Dann können festgebackene Insekten die Ringe nicht so leicht schädigen. Der feine Fettfilm, der sich auf dem Standrohr bildet, stört kaum und schützt noch die Verchromung.

Knacken im Lenkkopfbereich
Leises Knacken beim Überfahren von Unebenheiten oder beim Bremsen deutet auf Spiel des Lenkrohres hin. Hier wird die Reparatur kompliziert. Kegelrollenlager mit Innenuntermaß von guten Lagerherstellern sorgen für  Ruhe.

Kolbenringe
Ein hoher Ölverbrauch kombiniert mit Klingelneigung deutet auf Ölkohleablagerungen im Verbrennungsraum hin. Neben verschlissenen Ventilschaftdichtungen können auch die Kolbenringe ihre Spannung verloren haben. Hier hilft oft nur das Wechseln der Ringe, denn bei mittleren Kilometerleistungen sind Kolben und Zylinderlaufbahn immer noch in gutem Zustand und können weiterverwendet werden. Trotzdem Einfahren nicht vergessen!

Kopfdichtungen
aus dem Zubehörangebot setzen sich viel stärker, als Originalteile. Auch wenn es das Werkstatthandbuch nicht explizit fordert, sollten die nach kurzer Fahrzeit (ca. 1.000 km) nachgezogen werden.

Kupplungsscheiben und -korb 
aus dem Zubehör führen oft zu Ärger wegen ruppigen Einkuppeln, lieber Original oder Lucas (jetzt Delphi) Beläge einbauen. Diese halten wesentlich länger und man braucht keine härteren Federn.
Der Kupplungskorb lässt sich mit einem Trick lösen oder anziehen: 3. Gang einlegen, Hinterradbremse betätigen, Mutter lösen / anziehen
Nicht ganz so elegant ist die altbewährte "Lappensperre". Dazu einen nicht fusselnden Lappen zwischen Primärantriebsrad und das Zahnrad des Kupplungskorbs einklemmen.

Lichtmaschine
Relativ häufig gab es Ärger mit der Lichtmaschine, deren Spulen im Stator allmählich den Geist aufgeben. Das dann benötigte Originalteil ist meistens billiger (!) als Nachbauten.

Ölfilterdichtungen,
also die geformten O-Ringe, sollten unbedingt bei jedem Ölwechsel erneuert werden. Sie verlieren während des zweiten oder spätestens dritten Einbaus ihre Spannung und dann läuft der Saft mit hohem Druck auf Motorblock, Auspuff und Hinterrad (!).

Telegabel
Will man die Gabel zerlegen, muss man in der Gabelfaust eine Innensechskantschraube lösen. Wenn sich innen das Gegenstück aber mitdreht, geht das nicht. Da hilft nur der Druck der Gabelfeder. Dazu den ausgebauten Gabelholm umdrehen, so dass das Standrohr nach unten zeigt und dann zusammendrücken. Jetzt kann man die Schraube lösen. 

Ventile einstellen
Einen Innenvierkant-Schlüssel für die Ventileinstellschrauben liefert Louis. Das Ventilwerkzeug (für z.B. Dax 50/70, Art.Nr.: 10003921, ca. EUR 5,00) eignet sich auch für GSX-Modelle.

© Michael (20.04.07 )    [Start]