SUZUKI Stratophere - die Katana der Zukunft?

Technische Daten
Fahreindrücke
Literatur
Modellgeschichte
Ersatzteilliste
Tipps und Tricks
Als SUZUKI im November 2005 diese Studie auf der Tokio Motor Show enthüllte, waren die Grundzüge der lebenden Legende "Katana 1100" deutlich zu erkennen. "Zurück in die Zukunft" befand die Fachpresse und begeisterte sich an der tollen Optik und den innovativen Ideen der Neuen. Doch in den Internetforen lieferten sich die Biker sofort heiße Wortgefechte zwischen vorbehaltloser Zustimmung und schroffer Ablehnung. 
Auch diese Reaktion gab es, als der Urahn anno 1980 das Licht der Welt erblickte: Man lehnte sie entweder ab oder war ihr sofort verfallen. In der Stratophere wurde der Katana-Geist wiedergeboren.
Klick zum Vergrößern!
So wurden in das Konzept ganz neue Ideen eingebaut, um ein Bike der nächsten Generation auf die Räder zu stellen: LED-Frontscheinwerfer mit eingebauter Kamera für Fahraufnahmen, verstellbares Windschild, abnehmbare Beifahrersitzbank und einstellbare Beifahrerrasten, abnehmbare Seitenkoffer mit versenkbaren Haltern, ein schlüsselloses Startsystem gepaart mit einem neuartigen "Wheel-Lock-System", Verkleidung und Tank aus gehämmertem Aluminum, Kühlerblenden aus Damaskus-Schwertstahl. Als Besonderheit war ein MP3-Player an Bord, der mit im Helmvisier integrierten Lautsprechern dem Piloten den richtigen Sound ins Gehirn blasen sollte.
Das war natürlich vollkommen unnötig, denn den lieferte bereits ein Reihen-Sechszylinder-Motor, der erstmalig in der SUZUKI-Geschichte eingesetzt wurde. Wer sich anhören will, wie so ein Uhrwerk klingt, kann auf der SUZUKI-Website mal reinhören.
Das 24-Ventil-DOHC-Triebwerk orientierte sich technisch an der aktuellen GSX 1400 und drückte turbinenhafte 180 PS bei 12.500 1/min auf die Kurbelwelle. Danach ging es modern und etwas gesitteter zu, denn das elektrohydraulisch geschaltete Getriebe lies dem Piloten die Wahl zwischen automatischer oder manueller Kupplungsbetätigung. Selbstverständlich ließen sich die Pferdchen über riesige Scheiben und ein ABS-System kontrolliert einbremsen.
Wenn bei soviel Dynamik etwas Zeit blieb, wurde der Blick des glücklichen Fahrers durch zwei blaue LED-Leuchtbänder auf dem Tank in Richtung des multifunktionalen Displays geleitet, das den Minimalismus der alten Katanas optisch aufgriff. Über das "Control Panel" im Tank lies sich das integrierte Navigationssystem, das Windschild und das Soundsystem steuern. Eine aufwendige Motorraddiagnose lieferte Informationen über den aktuellen Gesundheitszustand, damit der Spaß beim Dahindüsen kein frühzeitiges Ende fand. 
Denn das sollte nach Aussage der Entwickler stets bei der Stratosphere im Vordergrund stehen: Spaß beim Fahren, beim Bedienen und Besitzen. 
Ist das nicht genau die Gefühl, das einen Katana-Fahrer damals und heute erfüllt? In diesem Sinne wäre die Stratosphere eine würdige Nachfolgerin in den Augen vieler Schwertkämpfer - wenn sie denn einmal gebaut würde. 

Fotos: Suzuki
© Text: Michael (24.07.07 )    [Start]