SUZUKI GS 1100 GL

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Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, besonders wenn man unter Fernweh leidet und lässig in den Sonnenuntergang cruisen will. Mitten in der populären Chopperwelle setzte SUZUKI den ultimativen GS-Motor ein, um auch höchste Ansprüche zu befriedigen. 1982 erblickte die GS 1100 GL Nippons Sonne, um die Highways der Welt zu erobern.
Da Chopperfahrer eher traditionell eingestellt sind, wurde das bis dahin im L-Modell eingesetzte GSX-Aggregat einfach mit einem Zweiventil-Kopf ausgestattet und passte so viel besser  zum Charakter des Motorrades.
In den USA kam dieses Konzept recht gut an und so gingen die meisten Exemplare über den großen Teich. In Europa blieben die Dickhäuter selten, denn dort griff man eher zu den letzten Exemplaren der potenteren Vierventilmotoren.
Optisch unterschied sich die GS 1100 GL nicht sonderlich von der kettengetriebenen GSX 1100 L: Viel Chrom, Tropfentank, ein hoher Lenker und die stark konturierte Sitzbank waren typische Chopperattribute. Dazu kamen luftunterstützte Federelemente vorne und hinten, eine angedeutete Sissy-Bar und eine Instrumentenkonsole mit elektrischer Benzinuhr, um den knappen Benzinvorrat im Auge behalten zu können.
Der 1074ccm-Basis-Motor mit 6-fach rollengelagerter Kurbelwelle und dem 5-Gang-Getriebe entstammte der GSX-Baureihe. Er hatte jedoch einen DOHC-Zylinderkopf mit Tassenstößeln und wurde von einer kontaktlosen Zündanlage und Mikuni-Gleichdruckvergasern befeuert.
Mit einem Hub-Bohrung-Verhältnis von 72 x 66 mm stand er gut im Futter und lieferte an das Hinterrad 70 kW (94 PS) bei nur 8.000 1/min. Genügend Leistung also, um ruhig über den Highway zu gleiten oder beim Ampelstart explosiv nach vorne zu schießen.
Fahrwerk und Antrieb waren das Beste, was Suzuki damals zu bieten hatte. Die neu gestylten Gussräder, die 37 mm Telegabel, die Federbeine und die aktuelle Bremsanlage mit drei geschlitzten Scheiben entstammten dem Topmodell GSX 1100. 
Der standfeste Kardanantrieb kam ohne große Modifikationen von den kleineren Vierzylindern und verkraftete locker die Mehrleistung. 
Trotz dieser guten Gene blieb die bullige 1100er ein seltener Außenseiter und wurde nur bis 1983 gebaut. Wer noch heute eine hat, gibt sie daher kaum her.

Foto: Das Foto zeigt die leicht modifizierte 83er-Maschine von Bill (USA), der mir die freundliche Genehmigung gegeben hat, das Bild zu verwenden.

© Michael (16.02.06 )    [Start]