SUZUKI GS 1100 G - Fahreindrücke

Begeisterten die kleinen G-Modelle mit 850 und 1000 ccm bereits mit Solidität, viel Leistung und absoluten Tourenqualitäten, wurden diese Eigenschaften bei der 1100er nochmals übertroffen.
Ursprünglich für den Fernweh-Markt USA konzipiert, war das Dickschiff auch auf dem europäischen Kontinent erfolgreich.
Einmal in Bewegung, spürte man das "Fett um die Hüften" nicht mehr - stundenlanges Cruisen und Kilometerschlürfen waren kein Problem.
  
Bumms ohne Ende
bot die 94 PS starke 1100er naturgemäß, denn nichts geht schließlich über Hubraum. Was sich im unteren Stockwerk abspielte, wenn man am Hahn drehte, war weiß Gott beeindruckend. Bereits nahe der Leerlaufdrehzahl bei 1.500 U/min war unbändige Zugkraft vorhanden - Tester sprachen begeistert von einem Charakter wie bei einem Traktor.
Dass das maximale Drehmoment von 87 Nm erst bei 7.000 U/min anstand, war dabei eher nebensächlich, denn auch "untenrum" rührten schon jede Menge Newton-Meterchen. Durchzug war trotz des "altertümlichen" Motorkonzeptes kein Thema: Im höchsten Gang sprintete die Kardan-Suzi von 60 auf 140 km/h in nur 12,2 Sekunden. Die hochmoderne,  hubraumgleiche GSX-R benötigte dafür lediglich 2,7 Sekunden weniger.

Eile mit Weile
Wer es flott angehen ließ, zischte mit 200 Sachen über die Piste. Doch nicht für lange, denn durch die fehlende Verkleidung zog es dem unerschrockenen Kardan-Treiber die Arme gewaltig lang. So ging man vom Gas und verlegte sich lieber aufs lockere Gleiten. 
Ein Genuss, der durch den hohen Fahrkomfort, die laut Vergleichsmessungen besten Bremsen und das prima Handling noch verstärkt wurde. 

Null Probleme
Weil Suzuki bei der GS 1100 G auf zig-fach bewährte Technik zurückgriff, machte der Dampfer im täglichen Betrieb praktisch keine Schwierigkeiten. 
So wurde sie hauptsächlich durch erfahrene Reisende beweg, denen das hohe Gewicht nichts ausmachte und die die riesige Zuladung von 200 kg gerne für Ferntouren nutzten. Da war die Dicke dann in ihrem eigentlichen Element, denn je mehr Kilos auf ihr lasteten, umso ruhiger zog sie ihre souveräne Bahn.
Und wenn sie nicht zerlegt wurde, dann brummt sie noch heute!

© Michael (04.10.03 )    [Start]